Ausgabe zur ANUGA FOODTEC 2018

14 ANALYTIK TEXT & BILD: KOELNMESSE GMBH MESSEPLATZ 1 50679 KÖLN GERMANY D ie Qualität der Roh- stoffe und Halbfertig- produkte ist ein kri- tischer Aspekt in der Beschaffungskette der Lebens- mittelindustrie. Die Authentizi- tät allein auf Basis der Begleit- papiere nachzuvollziehen, ist ein riskantes Unterfangen. Vermischungen können im glo- balisierten Handel versehentlich geschehen, aber auch das Werk von Fälschern sein. Sicherheit geben die modernen Methoden des Food Profilings. Lebensmit- telhersteller, die die Integrität ihrer Marken schützen wollen, fin- den vom 20. bis 23. März auf der Anuga FoodTec eine umfangreiche Palette an Lösungen. Auf dem Kölner Messegelände punkten die ausstellenden Unternehmen nicht nur mit Laborgeräten auf hohem technischem Niveau, sondern auch mit einem umfangreichen Angebot an Service- und Dienstleistungen. Handelt es sich tatsächlich um echte Erdbeerkonfitüre? Und stam- men die Früchte aus Deutschland, wie es der Lieferant zusagt? Nicht nur für den Verbraucher, auch für den Lebensmittelproduzenten spielt die Authentizität als Qua- litätsmerkmal eine immer größere Rolle – schließlich muss er sicher sein, genau das zu verkaufen, was er auf dem Etikett auslobt. Kein leichtes Unterfangen, denn die klassische Analytik stößt hier schnell an ihre Grenzen. Sie gibt Aufschluss über die Qualitätskri- terien einer Konfitüre und eig- net sich, um beispielsweise den Frucht- und Zuckergehalt zu be- stimmen, nicht aber, um die Her- kunft nachzuweisen. Auf Spurensuche im Isotopenkosmos Mit modernen Massenspektro- metern, wie sie auf der Anuga FoodTec zu sehen sind, lässt sich dagegen der regionale "Fingerab- druck" mittels Isotopen-Analyse ermitteln. Der Mix der stabilen Isotope ist an jedem Punkt der Erde anders. Das geografische Isotopenmuster von Wasserstoff und Sauerstoff ermöglicht eine genaue Identifizierung der Her- kunft wasserhaltiger Produkte. Zusätzliche Informationen lie- fern die Elemente Stickstoff und Schwefel, in denen sich die Iso- topensignaturen der Nährstoffe aus dem Boden widerspiegeln. Jede Region hat ihre ganz indi- viduelle Isotopenzusammenset- zung – ein Vergleich mit Daten- banken verrät, ob die Erdbeeren aus Deutschland oder Spanien stammen. Neben der Massenspek- trometrie hat sich in jüngster Zeit die Kernresonanzspektrosko- pie (Nuclear Magnetic Resonance, NMR) als routinetaugliche Me- thode etabliert. Dank ihr lassen nicht nur gerichtete (targeted), sondern auch ungerichtete (non- targeted) Analysen durchführen. Multi-Marker-Analysen finden das Unbekannte Ihre Stärken spielt die NMR dann aus, wenn für eine Echt- heitsbewertung eine Vielzahl an Daten notwendig ist. Das Multi- Marker-Verfahren ermöglicht das Erkennen bekannter, unerwar- teter sowie bisher unbekannter Verfälschungen. Beispielsweise im Falle von Fruchtsaft. Mehr als 30 Substanzen (Metaboli- te) sind für seine Beurteilung entscheidend. Die Auswertung basiert auf regelmäßig aktuali- sierten Datenbanken mit über 16.000 Referenzsäften, die rund um den Globus gezogen werden. Abweichungen weisen auf Proble- me hin, wie sie etwa für das Hin- zufügen von Zucker oder für Pes- tizidbelastungen charakteristisch sind. Die Klassifizierung ermög- licht es, unter ähnlichen Obstar- ten wie Orange, Blutorange und Mandarine zu unterscheiden. Und damit nicht genug: Die Software kann die geographische Herkunft feststellen und auch zwischen Direktsaft und verdünntem Saft unterscheiden. Einblicke in das Innerste der Lebensmittel Angesichts der weiter stei- genden Anforderungen arbeiten Wissenschaftler ständig an neu- en Möglichkeiten, die einen noch detaillierten Einblick in die Zu- sammensetzung der Lebensmittel erlauben. Jüngstes Beispiel dafür ist das analytische Instrumenta- rium, das unter dem Begriff Foo- domics gebündelt wird. Der sys- temweite Ansatz umfasst nicht nur die eindeutige, genetische Identifizierung der verwendeten Rohstoffe, sondern auch die Her- kunftsbestimmung durch exogene Faktoren. Metabolomics ist eine der Technologien in diesem Instru- mentarium. In ihrem Mittelpunkt steht die Charakterisierung des sogenannten Metaboloms. Da- runter wird die Gesamtheit der niedermolekularen Verbindungen verstanden, die in einem Lebens- mittel enthalten sind. Neben den tierischen und pflanzlichen Stoff- wechselprodukten zählen dazu Rückstände und Kontaminanten sowie Stoffe, die bei der Verarbei- tung entstehen. Ziel eines vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft geförderten Projektes ist es, die Herkunft und Authentizität von Lebensmitteln mittels non-targeted-Metabo- lom-Analyse zu ermitteln. Der ungerichtete Ansatz ermöglicht eine relative Quantifizierung aller reproduzierbar erfassbaren Meta- boliten. Dazu werden die NMR- Methoden mit anderen Verfahren wie der Flugzeitmassenspekt- rometrie gekoppelt und mittels Gas- und Hochflüssigkeitschro- matographie ausgewertet. „Wir vergleichen im Grunde moleku- lare, nanoskalige Fingerabdrücke der Stoffe und Prozesse in Le- bensmitteln mit bekannten Re- ferenzen“, meint Prof. Dr. Markus Fischer, Direktor des Instituts für Lebensmittelchemie an der Uni- versität Hamburg. Die Aussage verdeutlicht den hohen Anspruch der Methodik und lässt erahnen, welches Potenzial ihr innewohnt. Bereits kleine Unterschiede im Metabolom reichen aus, um Rück- schlüsse auf die Art, die Herkunft oder die Bearbeitung ziehen zu können. Steigender Bedarf an umfassender Analytik Der Ausblick auf die Anuga FoodTec 2018 zeigt: Die Analytik- spezialisten geben den Produzen- ten immer bessere Instrumente und Methoden an die Hand, um die Inhaltsstoffe der Lebensmit- tel und Getränke zu überprüfen. Metabolom-Analysen erweisen sich darunter als innovative und hilfreiche Werkzeuge in der Qua- litätsbeurteilung von Lebensmit- teln. Mit den in Köln gezeigten Lösungen lassen sich mit nur einer Messung Inhaltsstoffe quantifizieren, Verfahrensschrit- te nachweisen und die Herkunft der Rohstoffe feststellen – ge- treu dem Motto: Je umfassender das Screening, desto größer die Sicherheit. Koelnmesse – Global Compe- tence in Food and FoodTec: Die Koelnmesse ist internatio- nal führend in der Durchführung von Ernährungsmessen und Ver- anstaltungen zur Verarbeitung von Nahrungsmitteln und Geträn- ken. Messen wie die Anuga, die ISM und die Anuga FoodTec sind als weltweite Leitmessen etab- liert. Die Koelnmesse veranstaltet nicht nur in Köln, sondern auch in weiteren Wachstumsmärkten rund um die Welt, z. B. in Bra- silien, China, Indien, Italien, Japan, Thailand, den Vereinig- ten Staaten und den Vereinigten Arabischen Emiraten Foodmessen mit unterschiedlichen Schwer- punkten und Inhalten. Mit die- sen globalen Aktivitäten bietet die Koelnmesse ihren Kunden maßgeschneiderte Events in un- terschiedlichen Märkten, die ein nachhaltiges und internationales Business garantieren. Halle 08.1, Stand A058 Moderne Methoden der Analytik weisen die Echtheit und Herkunft von Rohstoffen nach Das PI System von OSIsoft Die Dateninfrastruktur für die Nutzung von Sensordaten in der Lebensmittelbranche O SIsoft - global tätiger Anbieter von Operatio- nal Intelligence – prä- sentiert in Halle 8.1 am Stand C120 sein innovatives Produktportfolio. OSIsoft liefert die Datendreh- scheibe für die Fertigung in Un- ternehmen: Das PI System liest industrielle Zeitreihendaten aus, analysiert und visualisiert sie, so dass Firmen einen Echtzeit- Überblick über alle Prozesse erhal- ten. Es wird bereits bei Kelloggs, Twinings, Veltins, Heineken, De- schutes und vielen anderen Unter- nehmen der Nahrungsmittelbran- che eingesetzt, um Anlagendaten zu erfassen, zu analysieren und eine höhere Produktivität zu er- reichen. Zu aufwendig ist die Sammlung und Analyse von Daten aus zahl- reichen verschiedenen Quellen. Häufig werden Daten nicht zen- tral gesammelt, sondern verein- zelt in sogenannten „Datensilos“ gespeichert. Doch gerade in der Lebensmit- telbranche fordern Konsumenten, Behörden und Verbände nachhal- tige und faire Produktionsprozesse und zwingen Lebensmittelherstel- ler zu mehr Transparenz. Lebensmittel- und Getränkeher- steller profitieren durch den Ein- satz des PI Systems auf vielerlei Weise: • Jederzeit Chargen messen und identifizieren – und zwar auch nach vielen Monaten noch! • Fertigungsprozesskontrolle online - Überwachung und Steuerung von Sensoren und Anlagenteile • Einhaltung von Umweltschutz- richtlinien - Deutliche Ein- sparung von Ressourcen durch Digitalisierung • Einsparung von manueller Erfassung von OT-Daten durch Excel • Predictive Maintenance - Grenz- und Richtwertver- letzungen sichtbar machen und so die Lebensdauer der Anlagen erhöhen Lassen Sie sich von unseren Erfolgsbeispielen inspirieren: Bei- spiele aus der Ernährungsbranche - Produktionsoptimierung: https:// osisoft.com/food-and-beverage/ Wir freuen uns auf Ihren Besuch: OSIsoft Europe GmbH, Halle/Stand: 8.1/C120 Über OSIsoft OSIsoft stellt eine offene In- frastruktur für Unternehmen zur Verfügung die es erlaubt sensor- basierte Daten, Fertigungsanlagen und Personen zu verbinden und einen Echtzeit-Überblick zu allen Prozessen ermöglicht. Das PI Sys- tem von OSIsoft versetzt Unter- nehmen der unterschiedlichsten Branchen, wie z.B. Rohstofferkun- dung und Förderung, Fertigung und Produktion, Prozess- und Fertigungstechnik, Vertriebs- und Serviceleistungen, in die Lage ihre Abläufe durch die Nutzung von Da- tenströmen zu optimieren und zu ergänzen. Seit mehr als 35 Jahren nutzen die Kunden von OSIsoft das PI System für die Verbesse- rung von Prozessen der Qualität, des Energieverbrauchs, der Sicher- heit, der Anlagensicherheit sowie zur Einhaltung von gesetzlichen Vorschriften. Seit der Gründung 1980 ist OSIsoft ein privat geführ- tes Unternehmen mit Hauptsitz in San Leandro, Kalifornien (USA) und Niederlassungen auf der gan- zen Welt. Für weitere Informationen: www.osisoft.de

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