Ausgabe zur IAA 2018

13 NUTZFAHRZEUGTECHNOLOGIE TEXT: TU TECHNISCHE UNIVERSITÄT KAISERSLAUTERN GOTTLIEB-DAIMLER-STRASSE 47 D - 67663 KAISERSLAUTERN O b autonom fahrende LKWs oder neuartige Elektroantriebe für Busse – in der Nutz- fahrzeugtechnik gibt es viele Forschungsfelder. Das notwen- dige Rüstzeug hierfür vermittelt der internationale Masterstu- diengang „Commercial Vehic- les Technology“ an der Techni- schen Universität Kaiserslautern (TUK). Auch Lucero Florez Iba- ñez aus Mexiko und Rohan Ra- vindra Gugale aus Indien haben sich hierfür entschieden. Beide schätzen vor allem den interdisziplinären Charakter aus Informatik, Maschinenbau und Elektrotechnik. Auf der Interna- tionalen Automobilausstellung (IAA) Nutzfahrzeuge in Hannover vom 20. bis 27. September stellt die TUK das Studienangebot am Forschungsstand (Halle 13, Stand A28) vor. Die Kombination aus Maschi- nenbau, Informatik und Elekt- rotechnik war es, warum Lucero Florez Ibañez und Rohan Ravindra Gugale das Studium ins Auge ge- fasst hatten. „Das ist die perfekte Mischung“, sagt Gugale, der zuvor in seiner Heimat ein Bachelorstu- dium in Maschinenbau absolviert hatte. „Die meisten Innovatio- nen im Fahrzeugbau kommen in Zukunft sicherlich aus der Infor- matik und der Elektrotechnik. Wir werden hier sehr gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet“, fährt er fort. Auch seine Kommilitonin sieht es ähnlich. „Der Studiengang ist auf die Nutzfahrzeugtechnik zugeschnitten. Das gibt es in die- ser Form sehr selten“, sagt die 31-Jährige, die sich derzeit in ih- rer Masterarbeit in der Informatik mit sogenannter „Test-Suite Re- duction“ beschäftigt. Mit diesen Test-Suites können Informatiker Programme überprüfen. Ziel ihrer Arbeit ist es, Zeit und Rechen- leistung dieser Tests zu reduzie- ren, dabei aber gleichzeitig die Qualität des Computerprogramms sicherzustellen. Ibañez hat vor allem die gute Betreuung auf dem Kaiserslauterer Campus zu schätzen gelernt. „Die Professoren haben immer ein of- fenes Ohr und auch bei der Woh- nungssuche hatte ich Hilfe“, so die angehende Ingenieurin. Ein weiterer Vorteil sei es, dass die TUK eng mit renommierten Forschungsinstituten nahe des Campus und mit Unternehmen zusammenarbeite. Bei Betriebs- praktika gebe es außerdem Ein- blick in den Berufsalltag großer Technikunternehmen. Wer sich für das Studium ent- scheide, müsse aber auch bereit sein, zu lernen, sind sich bei- de einig. „Ohne Disziplin geht nichts“, so der 24-jährige Gu- gale weiter, der vor kurzem am Fraunhofer-Institut für Experi- mentelles Software Engineering seine Masterarbeit angefangen hat. Er beschäftigt sich mit ma- schinellem Lernen und entwi- ckelt ein Verfahren, das autono- me Fahrzeuge an einer Kreuzung in Zukunft derart steuern soll, dass Ampeln nicht mehr not- wendig wären. Nach dem Studium möchten beide in der Industrie arbeiten. Ihre Chancen stehen gut. Absol- venten sind gefragte Experten in der Nutzfahrzeugtechnologie. Auch Fabio Bayerl, Brasilianer mit deutschen Wurzeln und Ab- solvent des Masterstudiengangs, hatte bereits im Studium Kon- takt zu seinem heutigen Arbeit- geber. Er ist seit Frühjahr dieses Jahres als Technical Account Manager beim Keramik- und Spezialglashersteller Corning in Wiesbaden tätig und begleitet unter anderem die Entwicklung von Produkten, die spezifisch auf Kundenwünsche zugeschnit- ten werden. „Mein Studium hat mich bestens darauf vorberei- tet“, sagt Bayerl. „Vor allem er- möglicht es die interdisziplinäre Ausbildung, sich Fähigkeiten aus verschiedenen Bereichen anzueignen und sie zu kombi- nieren.“ Über den Masterstudiengang „Commercial Vehicles Technology“ (CVT) Der viersemestrige Studien- gang ist an der Schnittstelle von Maschinenbau, Verfahrenstech- nik, Informatik, Elektrotechnik und Sozialwissenschaften an- gesiedelt. Er ist in seiner Form einmalig und vermittelt Kennt- nisse aus diesen Bereichen, die für die Nutzfahrzeugtechnik wichtig sind. Das Studium ist sehr praxisorientiert. Die Unter- richtssprachen sind Deutsch und Englisch. Jedes Jahr bewerben sich hunderte Studieninteres- sierte aus aller Welt für die der- zeit 60 Plätze. Koordiniert wird das Studium von der Graduiertenschule (Gra- duate School) Commercial Ve- hicles Technology, die sich auch um die Doktoranden-Ausbildung kümmert. Die Schule ist in die Commercial Vehicle Alliance eingebunden, zu der auch das Zentrum für Nutzfahrzeugtech- nologie (ZNT) gehört, in dem über 150 Forscher von mehr als 13 Lehrstühlen aus Informatik, Elektro- und Informationstech- nik sowie aus dem Maschinen- bau interdisziplinär zusammen- arbeiten. Wer sich für den Masterstudi- engang interessiert, sollte einen Bachelorabschluss in Fahrzeug- technik, Mechatronik, Maschi- nenbau, Informatik, Elektro- technik oder ähnlichen Fächern besitzen. Das Studium beginnt immer zum Wintersemester. Studieninteressierte aus dem Ausland haben bis zum 30. April die Möglichkeit, sich zu bewer- ben, aus Deutschland ist Zeit bis zum 31. August. Weitere Infos unter www.uni-kl.de/CVT Das Zentrum für Nutzfahrzeug- technologie an der TU Kaisers- lautern Am Zentrum für Nutzfahr- zeugtechnologie (ZNT) arbeiten über 150 Forscher von mehr als 13 Lehrstühlen aus Informatik, Elektro- und Informationstech- nik sowie aus dem Maschinen- bau interdisziplinär zusammen. Sie entwickeln etwa Techniken für das autonome Fahren und Rechenverfahren, die sicherstel- len, dass die Technologien in den Fahrzeugen zuverlässig funktio- nieren. Ferner arbeiten sie an in- telligent vernetzten Fahrzeugen und erforschen, wie Menschen und Fahrzeuge künftig mitein- ander interagieren. Ein weiteres Forschungsgebiet ist die Steige- rung der Energie- und CO2-Effizi- enz durch Leichtbau, alternative Kraftstoffe, Hybridisierung und Elektromobilität. Das ZNT ist Teil der Commercial Vehicle Alliance Kaiserslautern (CVA) und koope- riert mit vielen der direkt neben dem Uni-Campus angesiedelten Forschungsinstituten. Auch eine enge Zusammenarbeit mit Nutz- fahrzeugherstellen und Zuliefe- rern zeichnet das ZNT aus. IAA 2018 Nutzfahrzeuge: TU Kaiserslautern bildet internationale Experten für die Nutzfahrzeugtechnologie aus

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