Ausgabe zur MEDICA - COMPAMED 2018

18 MESSENEUHEITEN Das Schweizer Unternehmen yband therapy AG verspricht mit ihrem Armtracker ARYS™mehr Motivation für Menschen mit Hemiparese, um das Ziel der Wiedererlangung der Arm- und Handfunktion schneller und effektiver zu erreichen. Der am betroffenen Arm getragene Tracker misst mittels Sensoren alle im Alltag getätigten Armaktivitäten. Jede Handreichung wird zum Teil der Therapie. Das Sensorarmband, welch- es ständig am betroffenen Arm getra- gen wird, registriert jede Bewegung. Je aktiver der Patient den betroffenen Arm einsetzt, desto intensiver wächst und blüht das animierte Bäumchen der Smartphone-App «Tree of Recov- ery™». Eine ansprechende Art, die Erfolge und Leistungen des Patienten darzustellen und ihn zu motivieren, stetig weiter zu machen. Eine Erin- nerungsfunktion weist den Träger auf Vernachlässigung des betroffenen Armes hin. ARYS™ me ist das speziell für Pa- tienten entwickelte System - ARYS™ pro wiederum ist das System für Ther- apeuten. Das Klinik-System basiert auf der Bewegungsaufzeichnung durch zwei Arm-Tracker sowie einer Auswertungssoftware auf einem iPad Tablet. Die Bewegungen des gesun- den und betroffenen Armes werden aufgezeichnet und in der Software übersichtlich dargestellt. Dies erlaubt es dem Therapeuten, die Fortschritte seines Patienten zu analysieren und die Therapie individuell anzupassen. www.ybandtherapy.com Halle 4, Stand B46 Armrehabilitation via Armband ® Bone defects on the skull can result from trauma, tumors and surgical approaches, or appear as congenital abnormalities. Due to the variety of skull shapes and possible defect structures, there is a need for an individual, both functionally and aesthetically, optimal defect closure. The company 3di GmbH from Jena has mastered a procedure which makes it possible to faithfully reconstruct damaged bone structures, if necessary also including soft tissue decits and to generate a precisely tting patient- specic implant in any three- dimensional form, within a very short time.The advantage of the method is the purely virtual planning of the implant, which signicantly reduces the provisioning and operation times. Based on the provided CT or MRI data, a virtual 3D patient model will be generated. The surgeon marks the existing or e x p e c t e d d e f e c t i n t h e processed data. According to these specications, the virtual 3D implant will be constructed and the result will be simulated as part of the preoperative implant and surgical planning. After the nal approval, the production of the real implant takes place, based on computer- aided manufacturing methods. Hereby the certied medical ® grade materials PEEK-OPTIMA ® (thermo-plastic), BIOVERIT II (glass ceramic) and the titanium alloy (Ti6Al4V) are used. Within 3-5 working days after the implant consultation, the manufacturing of the high- quality patient specic implant solution has been nished. Patient Specific Skull Implants M A D E I N G E R M A N Y QUALITY www.3di.de Visit us: Hall 15/E21 ® Bone defects on the skull can result trau , tumors and surgical , or a pear as congenital abnormalities. Due to the variety of skull shapes and possible defect structur s, the e is a eed for an individual, both functionally and aesthetically, optimal defect closure. The company 3di GmbH from Jena has mastered a procedure which makes it possible to faithfully reconstruct damaged bone struc- tures, if necessary also including soft tissue deficits and to generate a precisely fitting patient-specific implant in any three-dimensional for , within a very short time. The advantage of the method is the purely virtual planning of the im- plant, which significantly reduc s the provisioning and operation times. Based on the provided CT or MRI data, a virtual 3D patient model will be generat d. The sur- geon marks the existing or expect- ed defect in the processed data. According to these specifications, the virtual 3D implant will be constructed and the result will be simulated as part of the preopera- tive implant and surgical pla ning. After the final pproval, the pro- duction of the real implant takes place, based on computer-aided manufacturing methods. Hereby the certified medical grade materi- als PEEK-OPTIMA (thermoplastic), BIOVERIT II (glass ceramic) d the titanium alloy (Ti6Al4V) are used. Within 3-5 working days after the implant consultation, the manu- facturing of the high-quality pa- tient specific implant olution has been finished. TEXT & BILD: FRAUNHOFER-GESELLSCHAFT ZUR FÖRDERUNG DER ANGEWANDTEN FORSCHUNG E.V. HANSASTR. 27 C, 80686 MÜNCHEN DEUTSCHLAND D as Einsetzen von Hüft- oder Zahnimplantaten ist eine Routine-Ope- ration. Ohne Risiko sind solche Eingriffe dennoch nicht: Es kann beispielsweise eine Infektion auftreten, die sich über Antibiotika per Tab- letten oder Infusion nur schwer eindämmen lässt. In einem solchen Fall muss meist ein anderes Implantat ein- gesetzt werden. Fraunhofer-For- scherinnen und -Forscher bringen das passgenaue Medikament nun direkt auf dieses zweite Implantat auf und steigern zudem die Wirk- samkeit des Antibiotikums syner- gistisch über Silberionen um ein Vielfaches. Auf der Messe MEDICA und COMPAMED vom 12. bis 15. November 2018 in Düsseldorf stel- len sie ihre Entwicklung vor (Halle 8a, Stand P13). Die Hüfte schmerzt bei jedem Schritt – ein neues künstliches Hüftgelenk ist unausweichlich. Bei einer solchen Operation besteht jedoch das Risiko, dass Bakterien in die Wunde gelangen können und starke Infektionen hervorru- fen. Diese bekämpft man mit An- tibiotika. Das Problem dabei: Zum einen sind manche Keime gegen bestimmte Antibiotika resistent, zum anderen kann das Antibioti- kum per Tabletten oder Infusion oftmals nicht stark genug dosiert werden, um am Implantat alle Erreger abzutöten. Das Implantat lockert sich, es muss daher ein neues eingesetzt werden. Doch wie kann man vermeiden, dass hier erneut eine Infektion auftritt? Wirksamkeit um ein Vielfaches erhöhen Forscherinnen und Forscher der Fraunhofer-Institute für Fer- tigungstechnik und Angewandte Materialforschung IFAM, für Mo- lekularbiologie und Angewandte Oekologie IME, für Zelltherapie und Immunologie IZI und für Toxikologie und Experimentelle Medizin ITEM haben im Projekt »Synergy-Boost« eine Therapie entwickelt, um erneute Infektio- nen zu vermeiden. »Das benötig- te Antibiotikum kann direkt auf das zweite Implantat aufgebracht werden – es ist somit gleich dort, wo es benötigt wird«, sagt Kai Borcherding, Wissenschaftler am Fraunhofer IFAM. »Zudem haben wir die syner- gistische Wirkung von Antibioti- ka und Silberionen erforscht und können die Wirksamkeit damit deutlich steigern.« Das heißt: Sowohl das Antibiotikum als auch die Silberionen töten die Keime ab, allerdings ist die Wirkung er- heblich intensiver als die Summe ihrer Einzelwirkungen – sie ver- stärken sich also gegenseitig. Zwar ist bereits seit länge- rem bekannt, dass Silberionen die Wirkung von Antibiotika be- trächtlich steigern können, doch gab es dazu nur vereinzelte Ex- perimente. Denn das Verhältnis von Silberionen und Antibiotika hängt nicht nur vom verwende- ten Medikament, sondern auch von dem Keim ab, der abgetötet werden soll. Die Forscherinnen und Forscher am Fraunhofer IME haben daher zunächst großan- gelegte Sceenings durchgeführt: Sie untersuchten 20 verschiedene Antibiotika in unterschiedlichen Verhältnissen mit Silberionen an vier Leitkeimen – insgesamt über 9.000 Proben – und identifizier- ten somit die wirksamsten Kom- binationen. Antibiotikum erregerspezifisch auswählen und lokal aufbringen Wenn Patienten an einer Infek- tion leiden und ein neues Hüftge- lenk oder auch ein neues Zahn- implantat benötigen, erstellt der Arzt zunächst ein Antibiogramm: Er entnimmt geeignetes Proben- material, kultiviert aus diesem die Keime und analysiert, welches Antibiotikum infrage kommt. Dies ist ein bereits standardi- siertes Verfahren. Dann appli- ziert der Arzt das entsprechende Antibiotikum direkt auf das Im- plantat. »Die Speichermöglich- keiten für die Antibiotika haben wir am Fraunhofer IFAM bereits untersucht. Dazu haben wir ver- schiedene Beschichtungsarten entwickelt«, erklärt Borcherding. Das Ergebnis: Die Forscher struk- turieren die Oberfläche so, dass ein Antibiotikum aufgenommen werden kann. Die silberhaltige Beschichtung bringen sie im Va- kuum auf der Oberfläche des Im- plantats auf. Die Schichtentwick- lung ist bereits abgeschlossen, nun folgt der Wirksamkeitsnach- weis am Fraunhofer IZI und am Fraunhofer ITEM. Zudem erstellen die Forscher am Fraunhofer ITEM die Dokumentation, die für die Zulassung eines Medizinproduktes erforderlich ist. Eine weitere Frage, der sich die Wissenschaftler im Projekt »Synergy-Boost« widmen: Welche natürlichen Stoffe aus Pflanzen oder Bäumen eignen sich für die Synthese neuer Antibiotika? Die ersten Forschungsergebnisse des Fraunhofer IZI sind vielverspre- chend. Bis ein so erzeugtes An- tibiotikum allerdings in die klini- sche Phase kommt, werden noch einige Jahre vergehen. Auf den Messen MEDICA und COMPAMED vom 12. bis 15. No- vember 2018 in Düsseldorf stellen die Forscher diese Implantatober- flächen aus (Halle 8a, Stand P13). Halle 8a, Stand P13: Keine Chance für Keime an Implantaten

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