Ausgabe zur HANNOVER MESSE 2019
22 FORSCHUNGAKTUELL TEXT & BILD: DEUTSCHE MESSE MESSEGELÄNDE, 30521 HANNOVER GERMANY M an schätzt 10 Prozent aller Werkstoffe sind faserbasiert, denn Fasern sind vielfältig einsetzbar. Die Produktion von faserbasierten Werkstoffen zu technischen Textilien unterliegt hohen Qualitätsansprüchen und einem starken Kostendruck. Um qualitativ hochwertig wirt- schaftlich produzieren zu können, helfen Sensorik, digitale Assis- tenzsysteme und eine vernetzte Produktion. Was möglich ist, zeigt die ITA Academy GmbH auf der HANNOVER MESSE. Textilien bezeichnen schon lange nicht mehr nur das klas- sische T-Shirt oder die Jeans im Kleiderschrank. Mit circa 1 400 Unternehmen und einem Umsatz von 35 Milliarden Euro ist die Tex- til- und Bekleidungsindustrie die zweitgrößte Konsumgüterbran- che Deutschlands. Im Bereich der technischen Textilien ist Deutsch- land laut Gesamtverband Textil + Mode sogar globaler Marktführer. Damit Deutschland weiterhin an der Spitze mitmischen kann, müs- sen Unternehmen Potenziale für Innovationen und digitale Tech- nologien nutzen und Mitarbeiter ausbilden. Genau das hat sich die ITA Academy GmbH zur Aufgabe gemacht. Viele Kunden fragen sich: Was bedeutet Industrie 4.0 für mein Unternehmen und wie ge- neriere ich Nutzen aus Daten? Durch Workshops und Trainings erlangen Fach- und Führungskräf- te im Digital Capability Center in Aachen Wissen, mit dem sie sol- che Fragen beantworten können. Gleichzeitig erlernen sie Fähigkei- ten, um die Digitalisierung in ih- rem Unternehmen voranzutreiben. Das Herz des Centers besteht aus einer realitätsgetreuen Tex- til-Produktionsstraße, in der ein smartes Armband gefertigt wird. Wie in vielen realen Produktions- betrieben treten verschiedene Defizite entlang der Prozesskette auf. Zunächst üben die Teilnehmer, Potenziale zur Prozessoptimierung in einer nicht-digitalisierten Pro- duktion eigenständig zu erken- nen. Erst im nächsten Schritt er- leben sie diese im digitalisierten Zustand: Mithilfe von Sensoren zeigen Maschinen und digitale Ap- plikationen, wie man Fertigungs- prozesse effizienter gestaltet. Am Beispiel der textilen Wert- schöpfungskette lernen die Teil- nehmer, wie digitale Lösungen funktionieren und wie diese an- hand neuer Technologien verän- dert und optimiert werden kön- nen, von Augmented Reality für Wartungsarbeiten, die Stillstand- zeiten verringern, bis zu smarten Wearables – am Körper getragene Kleinstcomputer –, die fehlerfreie Kommissionierung in der Logistik ermöglichen. Neben Trainings und Schulun- gen im Bereich Digitalisierung bietet die ITA Academy auch Wei- terbildungen rund um das Thema Textil an. Dadurch erhalten Teil- nehmer neue Fähigkeiten für das Zeitalter des digitalen Wandels. Das Angebot erstreckt sich von textiltechnischen Grundlagen bis zu spezifischen Textilinnovationen aus Bereichen wie beispielsweise Medizintechnik, Fahrzeugbau oder smarte Textilien. Besucher der HANNOVER MES- SE 2019 finden das Digital Capa- bility Center in Halle 2 (B30) auf dem Gemeinschaftsstand Nord- rhein-Westfalen. Dort präsentie- ren die Entwickler und Wissen- schaftler der ITA Academy GmbH ihre digitalen Anwendungen und Lösungen. Learning Factory 4.0 provides digital training for textile industry D ue to their great ver- satility, fiber-based materials make up an estimated 10 percent of all materials currently on the market. But turning fiber-based materials into technical textiles is subject to high quality stan- dards and strong cost pressures. Help is provided in the form of sensors, digital assistance systems and connected production. The ITA Academy from Aachen, Germany, demonstrates the current state-of- the-art at HANNOVER MESSE. Textiles have long since become more than just T-shirts and jeans. With approximately 1,400 compa- nies and sales of 35 billion euros, the textile and clothing industry is Germany’s second largest consumer goods sector. In the field of tech- nical textiles, Germany even leads the global market, according to the Confederation of the German Tex- tile and Fashion Industry. In order for Germany to retain its competitive advantage, companies need to capitalize on digital tech- nologies and their own innovative potential by further training their employees. And this is the task which the ITA Academy GmbH has set itself. Many clients wonder what In- dustry 4.0 actually means for their enterprises, and how they can gen- erate benefits from data usage. A series of workshops and training sessions at the Digital Capability Center in Aachen will allow special- ists and managers to gain valuable knowledge in this area, while at the same time acquiring skills they can use to drive digitization at their companies. The heart of the Center consists of a realistic textile production line in which a smart wristband is man- ufactured. As in many real produc- tion plants, various problems occur along the process chain. First, par- ticipants will practice how to inde- pendently identify the potential for process optimization in non-digi- tized production. Only in the next step will they then experience pro- duction in a digitized state. Armed with sensors, machines and digital applications will demonstrate how manufacturing processes can be made more efficient. Using the textile value chain as an example, participants will learn how digital solutions work and how they can be modified and optimized using new technologies – from augmented reality for main- tenance work to reduce downtimes to smart wearables – small comput- ers worn on the body that enable error-free order picking in logistics applications. In addition to training and work- shops in the field of digitization, the ITA Academy also offers further training in the field of textiles, pro- viding participants with new skills for the age of digital transforma- tion. The subjects range from basic textile technology to specific textile innovations in areas like medical technology, automotive production or smart textiles. Visitors to HANNOVER MESSE 2019 will find the Digital Capabil- ity Center in Hall 2 (B30) at the German State of North-Rhine West- phalia’s (NRW) pavilion, where de- velopers and scientists from the ITA Academy GmbH will be showcasing their digital applications and solu- tions. TEXT: DEUTSCHE MESSE MESSEGELÄNDE, 30521 HANNOVER BILD: MESSEKURIER D ie HANNOVER MESSE 2019 gibt den Start- schuss für den Einsatz des superschnellen Mo- bilfunks in der Industrie. Bei dem neuen Standard wird momentan noch viel über neueste Smartpho- nes und Privat-Anwendungen dis- kutiert, aber gerade im industri- ellen Einsatz kann 5G seine vielen Vorteile voll ausspielen. "In der Industrie wird der neue Mobilfunkstandard 5G für eine neue Welle der Innovation sor- gen", sagt Dr. Jochen Köckler, Vor- standsvorsitzender der Deutschen Messe AG. "Auf der HANNOVER MESSE werden die internationalen Besucher den Beginn der indus- triellen Nutzung des neuen Mo- bilfunks 5G hautnah miterleben können." Namhafte Aussteller präsen- tieren Anwendungen auf ihren Messeständen, die den neuen Mo- bilfunkstandard nutzen werden. Darüber hinaus bündelt die HAN- NOVER MESSE das Thema in der "5G Arena" in der Halle 16. "Wer mehr über Testfelder und erste Anwendungen von 5G in der In- dustrie wissen will, sollte die 5G Arena besuchen", sagte Köckler. "In der Halle 16 richten wir zu- sammen mit unseren Technikpart- nern von Nokia und Qualcomm ein echtes, funktionsfähiges 5G-Netz ein. Acht Showcases werden real via 5G-Standard vernetzt sein. Der Besucher kann in unserer Arena 5G erstmals im industriellen Umfeld live erleben und sich von den vie- len Vorteilen überzeugen." Beispielsweise zeigt Zeiss in der 5G Arena eine Inline-Prozess- kontrolle. Sie wird eingesetzt, um eine 100-Prozent-Prüfung von Karosserieteilen zu ermöglichen. Eine Stichprobe, die hochgerech- net wird, reicht in vielen Fällen nicht aus, um Prozesse sicher zu überwachen und zu steuern. In der Inline-Messzelle Zeiss AICell prü- fen verschiedene Inline-Sensoren alle notwendigen Features, Spalt- und Bündigkeiten und die Oberflä- chenqualität der Karosserie. Bosch Rexroth wird unter an- derem ein mobiles Control Panel zeigen, das ein kollaboratives Zusammenarbeiten mit Robotern ermöglicht, und die Einbindung von Industrial Ethernet über 5G demonstrieren. Der Demonstrator von Weidmül- ler stellt ein 5G-Energiemonitoring zur Schweißnaht-Überwachung aus. Die Analyse-Einheit erhält dabei ihre Daten direkt aus dem Schweißprozess und gibt sie per 5G-Modem und das entsprechende 5G-Netzwerk an eine Weidmüller- Visualisierungseinheit weiter. Der schwedische Netzausrüster Ericsson nimmt das Jahr der 5G- Einführung und die Ernennung Schwedens zum HANNOVER MES- SE Partnerland 2019 zum Anlass, um mit einer erweiterten Präsenz auf der Leitmesse für Industrie 4.0 aufzutreten. Gleich an drei Stellen – in der 5G Arena in Halle 16, an ihrem großen Zentralstand in Halle 8 sowie auf dem schwe- dischen Co-Lab-Pavilion in Halle 27 – präsentiert das Unternehmen aktuelle Forschungsprojekte und Produktlösungen rund um 5G. In der 5G Arena werden neben der 5G ACIA (5G Alliance for Con- nected Industries and Automation) unter anderem folgende Unterneh- men vertreten sein: ASTI, Bosch- Rexroth, DFKI, Ericsson, Festo, Götting, Harting, HMS Industrial Network, Ifak, Nokia, Phoenix Contact, Qualcomm, R3 Communi- cation, SICP, Siemens, Volkswagen Nutzfahrzeuge und Zeiss. Wieder einmal zeigt die HANNO- VER MESSE echte technologische Pionier-Leistungen. "Diese Vielfalt von industriellen Nutzungsbei- spielen an einem Ort im realen 5G-Netz – das hat es noch nicht gegeben", so Köckler. Die 5G Arena wird nicht nur ein Ort der technischen Vernetzung: In Forum und Konferenz werden mehr als 50 internationale Spre- cher aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik zu Wort kommen und die unterschiedlichen Perspekti- ven, Chancen und Herausforderun- gen von 5G diskutieren. Das Programm läuft messetäg- lich von 10.30 Uhr bis 17.00 Uhr in der Halle 16. Die Konferenz am Messemittwoch, 3. April, steht unter der Schirmherrschaft des niedersächsischen Wirtschafts- ministers Dr. Bernd Althusmann. An diesem Tag werden denkbare Geschäftsmodelle und die stra- tegische Bedeutung des neu- en Standards für den Standort Deutschland und jedes einzelne Unternehmen deutlich werden. Die 5G Arena wurde inhaltlich zusammen mit der 5G ACIA ent- wickelt. Die 5G ACIA hatte sich vor gut einem Jahr gegründet; sowohl Unternehmen der klassi- schen Automatisierungs- und Fer- tigungsindustrie als auch führende Organisationen aus dem Bereich der IKT Industrie haben sich in der Initiative im ZVEI zusammen- geschlossen. Gunther Koschnick, Geschäftsführer ZVEI-Fachverband Automation sagte: "Die HANNO- VER MESSE ist die beste Plattform, schon jetzt zu einem so frühen Zeitpunkt die ersten Anwendungen zu präsentieren. Und sie ist der beste Anlass für einen so hochka- rätigen Austausch auf inhaltlicher, technischer Ebene." Forschung aktuell: Lernfabrik 4.0 bietet digitale Weiterbildung Mobilfunk: HANNOVER MESSE gibt den Startschuss für 5G-Einsatz in der Industrie
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