Ausgabe zur THE SMARTER E 2019

15 STELLENMARKT With over 1500 employees, Fichtner is Germany’s leading independ- ent planning and consultancy enterprise. We are global players and tackle challenging projects in more than 100 countries. Among our clients are companies from the sectors of central utility supplies and waste management, international development and commercial banks, investors, public administrations, and energy-intensive indus- trial enterprises. We offer our clients a unique combination of engi- neering consultancy with classical management consultancy. We are looking to fill a permanent position based in Stuttgart, Southwest Germany with an experienced: Senior Expert for Battery Storage (m/f/x) This is a position assigned to our “Renewable Energies and Environment” business division in our Stuttgart home office. This division handles all projects for power generation on the basis of renewable energies. Your tasks • Providing professional consultancy to our clients predominantly in the field of battery storage and photovoltaic hybrid systems • Developing concepts for integrating battery storage • Simulation, calculation and optimization of techno-commercial parameters • Designing photovoltaic and battery storage systems • Drawing up tenders and technical specifications • Collaborating with external and internal project partners and with our home office’s sales department Your profile • Electrical engineer with expert knowledge of battery storage • Many years of experience in planning projects for battery storage and photovoltaic hybrid systems • Experience in the management, site supervision and commissioning of battery storage projects • Very good command of English, while a good command of German would be an advantage • As an experienced consultant, skilled in dealing with clients and project partners from different cultural environments • Willingness to travel on project work and undertake assignments in other countries Our offer • As an owner-managed family enterprise close to Stuttgart’s city center with a company tradition of over ninety years, we provide an environment that unites enduring value with innovative capability • Attractive international development prospects at a global player in the consultancy business • Long-term development opportunities, with our staff’s average length of service standing at 11 years • Comprehensive fringe benefits and flexible working hours • Conveniently located offices with company car park and very good connections to public transportation • An office canteen with a choice of freshly prepared menus • Wide degree of latitude so you can work under your own responsibility • Communal sporting activities, training and further education programs as well as languages courses • Culture of staff appreciation and equal opportunity in an international job environment with staff originating from more than 30 nations • As a member of a team you can always rely on the support of your colleagues in a working environment that promotes job satisfaction Interested? Then send your complete application dossier stating your salary expectations and the earliest date at which you could start, quoting reference “2019-042”, to jobs@fichtner.de . You will find more information about the Fichtner Group on our homepage: www.fichtner.de/en/ Fichtner GmbH & Co. KG • Sarweystrasse 3 • 70191 Stuttgart • Germany TEXT & BILD: FRAUNHOFER-INSTITUT FÜR SOLARE ENERGIESYSTEME ISE HEIDENHOFSTR. 2, 79110 FREIBURG D as Verbundprojekt »Agrophotovoltaik – Ressourceneffizi- ente Landnutzung« (APV-RESOLA) erprobt seit mehr als zwei Jahren die Kom- bination von Solarstrompro- duktion und Landwirtschaft auf der gleichen Fläche. Über einer 0,3 Hektar großen Ackerfläche am Bodensee wur- den in fünf Meter Höhe Solar- module mit einer Leistung von 194 Kilowatt installiert. Im ersten Projektjahr 2017 konn- te das Projektkonsortium unter Leitung des Fraunhofer-Insti- tuts für Solare Energiesystem ISE bereits eine Steigerung der Landnutzungsrate auf 160 Pro- zent nachweisen. Im Hitzesom- mer 2018 wurde dieses Ergebnis noch deutlich übertroffen: Die Teilverschattung unter den So- larmodulen steigerte die land- wirtschaftlichen Ernteerträge, die hohe Sonneneinstrahlung die Solarstromproduktion. So lag die Landnutzungseffizi- enz bei 186 Prozent. Im Jahr 2018 konnten die Landwirte der Demeter- Hofgemeinschaft Heggel- bach zum zweiten Mal ihre Ernte unter der Agropho- tovoltaik-Anlage einholen. Dabei verzeichneten sie bei drei der vier angebauten Kul- turen (Winterweizen, Kartof- feln, Kleegras, Sellerie) unter der APV-Anlage höhere Erträge als auf der Referenzfläche ohne Solarmodule. Am stärksten pro- fitierte Sellerie (+12 Prozent), während Winterweizen ein Plus von 3 Prozent und Kleegras ein Minus von 8 Prozent aufwiesen. »Bezogen auf Kartoffeln ergibt sich eine Steigerung der Land- nutzungseffizienz um 86 Pro- zent pro Hektar«, so Projekt- leiter Stephan Schindele vom Fraunhofer ISE. Neben der Bestandsent- wicklung, dem Ertrag und der Ertragsqualität erhoben Wis- senschaftler der Universität Hohenheim auch Daten zu den mikroklimatischen Bedingun- gen unter und neben der APV- Anlage. Die photosynthetisch aktive Sonneneinstrahlung unter der APV-Anlage war rund 30% nied- riger als auf der Referenzfläche. Neben der Sonneneinstrahlung beeinflusste die APV in erster Linie die Niederschlagsvertei- lung und die Bodentemperatur. Die Bodentemperatur unter APV lag im Frühjahr und Sommer unter jener der Referenzfläche, während die Lufttemperatur identisch war. In den heißen und trockenen Sommermo- naten 2018 war die Boden- feuchtigkeit im Weizenbestand unter der APV-Anlage höher als auf der Referenzfläche. In den Wintermonaten sowie bei den anderen Kulturen lag sie hingegen darunter. »Wir gehen davon aus, dass die Pflanzen den von Trocken- heit geprägten Hitzesommer 2018 durch die Verschattung unter den semitransparenten Solarmodulen besser verkrafte- ten«, sagt Agrarwissenschaft- lerin Andrea Ehmann. »Dadurch verdeutlicht sich auch das Po- tenzial der APV für aride Regi- onen, aber auch die Notwen- digkeit weiterer Versuche in anderen Klimaregionen sowie mit zusätzlichen Kulturenar- ten«, ergänzt ihr Kollege Axel Weselek. Synergieeffekte für die Landwirtschaft Die solare Einstrahlung lag 2018 mit 1.319,7 Kilowatt- stunden pro Quadratmeter um 8,4 Prozent über dem Vorjahr. Dies steigerte die Solarstrom- produktion im Erntejahr 2018 um zwei Prozent auf 249.857 Kilowattstunden, was einem außergewöhnlich guten spezifi- schen Ertrag von 1.285,3 kWh pro installiertem Kilowatt peak entsprach. Bei den Stromge- stehungskosten pro Kilowatt- stunde ist der Strom aus einer Agrophotovoltaikanlage bereits heute wettbewerbsfähig mit kleinen PV-Dachanlagen, und die Forscher rechnen mit sin- kenden Kosten aufgrund von Lern- und Skalierungseffekten. Wird der Solarstrom direkt vor Ort gespeichert und ge- nutzt, wie bei der Hofgemein- schaft Heggelbach, ergeben sich für Landwirte durch Syner- gieeffekte zusätzliche Einkom- mensquellen. Die Nutzung von Elektrofahrzeugen zieht auch in die Landwirtschaft ein, so ha- ben die Landtechnikhersteller Fendt und John Deere bereits vor zwei Jahren die ersten voll batteriebetriebenen E-Trakto- ren vorgestellt. »Wenn es die Politik zulässt, kann die Agrophotovoltaik die Antwort auf die Tank-oder- Teller-Diskussion sein, denn technisch betrachtet können Landwirte beides: durch die Doppelnutzung der Ackerflä- chen ihrer Kernaufgabe der Nahrungsmittelproduktion ge- recht werden und zusätzlich durch die Bereitstellung von Solarstrom einen Beitrag zum Ausbau der Elektromobilität und zum Klimaschutz leisten«, so Stephan Schindele. Potenzial für aride Region Die Ergebnisse aus dem Hit- zesommer 2018 zeigen das enor- me Potenzial der Agrophotovol- taik für aride Klimazonen auf, wo Kulturpflanzen und Nutztiere von der Verschattung durch die PV-Module profitieren können. Das Fraunhofer ISE arbeitet bereits in mehreren Projek- ten am Transfer der Tech- nologie in Schwellen- und Entwicklungsländer sowie an neuen Anwendungen. So legt eine Vorstudie, die das Institut für den indischen Bundesstaat Maharashtra an- gefertigt hat, nahe, dass sich durch die Verschattung und die geringere Verdunstung bei Tomaten und Baumwolle bis zu 40 Prozent höhere Erträge er- reichen lassen. »Im konkreten Fall rechnen wir für die Region fast mit einer Verdopplung der Landnutzungseffizienz«, so Max Trommsdorff vom Fraunhofer ISE, Projektleiter der Vorstudie. In einem Projekt im Rahmen des EU-Programms Horizon 2020 prüfen die Fraunhofer-Forscher mit Partnern in Algerien, wie sich die APV-Anlagen auf den Wasserhaushalt auswirken. Ne- ben verringerter Verdunstung und niedrigeren Temperaturen spielt auch die Regenwasserge- winnung mit PV-Modulen eine Rolle. Das Projekt APV-RESOLA wird gefördert vom Bundesminis- terium für Bildung und For- schung und FONA- Forschung für nachhaltige Entwicklung. Es ist ein gemeinsames Projekt von Fraunhofer ISE, BayWa r.e. Solar Projects GmbH, Elektrizi- tätswerke Schönau, Hofgemein- schaft Heggelbach, Karlsruher Institut für Technologie, Re- gionalverband Bodensee-Ober- schwaben und der Universität Hohenheim. Agrophotovoltaik: Hohe Ernteerträge im Hitzesommer 2018

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