Ausgabe zur EMO 2019

4 ADDITIVE MANUFACTURING Wir leben Metall 78727 Oberndorf · 07423 - 810978-0 mauth-gmbh.de ...werkzeuge von Mauth bieten durch unsere eigen- entwickelten Technologien und Beschichtungen optimale Schneiden für alle Werkstoffe und Aufgaben- stellungen: - perfekte Oberflächen - weniger Verschleiß - längere Standzeit - mehr Wirtschaftlichkeit Besuchen Sie uns! Halle 9 - L02 SONDER... 01_Mauth_Anzeige_72x440.indd 1 22.08.19 14:43 TEXT: VEREIN DEUTSCHER WERKZEUGMASCHINENFABRIKEN E.V. (VDW), FRANKFURT AM MAIN GERMANY I ngenieuren lästige Routinen abnehmen, um mehr Freiraum für kreative Tätigkeit zu schaf- fen: die AMendate GmbH aus Paderborn will die additive Fertigung auf ein neues Niveau heben. Mit ei- ner Software, die pünktlich zur EMO Hannover Marktreife erlangen soll, wird das junge Unternehmen am Start-Up-Gemeinschaftsstand auf der Fachmesse die Neuentwicklung prä- sentieren. Das Ziel der westfälischen Gründer: Bekanntheit erlangen und schon bald den Markt für generatives Design dominieren. Am Anfang standen vier Freunde, die am Forschungszentrum für additive Fertigung (DMRC) der Universität Pa- derborn in über vier Jahren Forschung eine wichtige Beobachtung machten: obwohl der industrielle 3D-Druck viel- fältige Möglichkeiten bietet, filigrane Leichtmetallbauteile mit großer Ro- bustheit kostengünstig herzustellen, fehlte es an der passenden Software. Die manuelle Datenübertragung in CAD- Formate kostete viel Zeit und Aufwand, ließ überdies große Interpretations- spielräume, die zu Qualitätsverlusten führten. "Dieses Problem wollten wir lösen", sagt Dr. Thomas Reiher, der sich im Rahmen seiner Dissertation mit der Erzeugung komplexer bionischer Strukturen beschäftigt hat und als Geschäftsführer zum Gründungsteam der AMendate GmbH gehört. Über vier Jahre hat er an der Entwicklung einer Technologie mitgearbeitet, die den Prozess der Datenübertragung automa- tisiert, interpretiert und die entstehen- den Geometriedaten intelligent glättet. Hieraus entwickelte sich der Ansatz zur Unternehmensgründung, um die Tech- nologie anwenderorientiert weiter zu entwickeln. Mehr Zeit für Wertschöpfung statt kleinteiliger Datenübertragung Entstanden ist eine Software, die die Qualität additiv gefertigter Bauteile er- höht, Prozesse erheblich beschleunigt und nach letztem Feinschliff im Sommer am Markt gelaunched wird. Reiher: "Un- sere Software sorgt dafür, dass Geome- trien bei der Datenglättung nicht mehr unbeabsichtigt entfernt werden. Außer- dem sind Arbeitsschritte, die sonst ei- nige Wochen in Anspruch nehmen, mit der Technologie in wenigen Tagen zu erledigen". Befürchtungen, Fachkräf- te könnten über die Automatisierung überflüssig werden, treten die Jungun- ternehmer dabei entschieden entgegen. Dr. Gereon Deppe, zuständig für Mar- keting und Finanzen sowie Mitgründer des Start-Ups, sieht ihren Stellenwert in der Wertschöpfung sogar steigen: "Statt sich im Klein-Klein der Datenbearbei- tung zu verlieren, können Ingenieure dem kreativen Prozess wesentlich mehr Aufmerksamkeit widmen. Sie gewinnen Zeit, um das grundlegende Konzept des Produkts zu optimieren und zusätzliche Features zu integrieren." Dass dieser Ansatz das Potenzial be- sitzt die additive Fertigung zu revolu- tionieren, wird in der Fachwelt bereits gesehen. Die Leser des Branchenportals 3Dnatives kürten AMendate in einer internationalen Abstimmung zum in- novativsten Start-Up des Jahres 2018. Ein Exist-Gründerstipendium für drei Mitarbeiter konnte das Unternehmen ebenfalls an Land ziehen. Gemeinsam mit der Protiq GmbH aus Blomberg, einem bereits etablierten Anbieter der additiven Fertigung, gelang zudem eine weitreichende Kooperation. Auf Basis von AMendates Technologie bietet Pro- tiq nun als erster Dienstleister weltweit eine Online-Topologieoptimierung, die über einfache Bedienbarkeit einen Mehrwert für Anwender schafft. Vielfältige Anwendungsgebiete für Leichtbauteile Geht es nach den Gründern, wird die additive Fertigung mit ihrer Lösung den Schritt von einer vielversprechenden Technologie zu einer Schlüsseltechno- logie gehen. Reiher: "Bedarf an filig- ranem Leichtbaudesign herrscht von der Luftfahrt- und Autoindustrie bis hin zum Maschinen- und Anlagenbau in vielen Bereichen, gerade auch wenn wir an Sondermaschinen mit kleinen Stückzahlen denken. Wir bieten ein bisher nicht verfügbares Werkzeug, das schnell benutzbare Bauteile generiert, den Materialeinsatz reduziert und einen kostengünstigen Einsatz ermöglicht." Im Fokus stehen nicht nur etablierte Kunden und Produkte, deren bislang klassisch hergestellte Bauteile einem Redesign zur additiven Fertigung un- terzogen werden sollen, sondern auch neue Bauteile, die originär aus dem 3D- Drucker stammen. Als Marktführer für Wachstum sorgen Derzeit arbeitet das Team an einer intuitiven Benutzeroberfläche, die eine Bauteiloptimierung ohne umfangrei- ches Vorwissen ermöglicht und damit auch kleinere Unternehmen in die Lage versetzt, additive Fertigung in ihrer Pro- duktion einzusetzen. Deppe: "Wir ha- ben das Ziel, den Markt des generativen Designs wesentlich mitzugestalten, und die Vision, dass zukünftig alle Bauteile optimiert werden. So können Rohstoffe geschont und eine Produktion im Sinne der Nachhaltigkeit vorangetrieben wer- den". Um diese Vision Realität werden zu lassen, strebt AMendate schnelles nationales und internationales Wachs- tum basierend auf seiner Technologie- führerschaft an. Der derzeit noch kleine Markt biete dafür eine gute Vorausset- zung, ist Deppe überzeugt: "Es ist noch immer sehr schwer, Erfahrungswerte, ausgeprägte Kompetenz oder passende Angebote zu finden. Hier können wir ansetzen, den Markt selbst entwickeln und Prozesse aktiv vorantreiben." EMO Hannover als Plattform zur Kundenakquise Die EMO Hannover soll dabei hel- fen. Die Existenzgründer setzen ganz auf den internationalen Stellenwert der Weltleitmesse der Metallverarbei- tung, erhoffen sich Kontakt zu Neu- kunden und Interessierten aus den wichtigsten Industrien und Absatz- märkten. "Es ist ein gutes Gefühl, mit Fachleuten ins Gespräch zu kom- men und zu sehen, dass die eigene Idee ankommt. Messeauftritte helfen uns dazuzulernen und die Bedürf- nisse noch besser einzuschätzen", so Reiher, der mit seinem Team auf der EMO Hannover kurz vor dem ers- ten Unternehmensgeburtstag stehen wird. Auch das Messemotto Smart technologies driving tomorrow’s pro- duction! sei den Gründern auf den Leib geschnitten, freut sich Deppe: "Wir digitalisieren einen manuellen Prozess, der gestützt durch künstli- che Intelligenz zukünftig autonom stattfinden kann. Das macht uns zum Enabler der additiven Fertigung im Massenmarkt, einer echten Triebfeder der Produktion von morgen." Smart software at EMO Hannover R elieving engineers of tiresome routines and unleashing their creativity: the goal of AMenda- te GmbH from Paderborn is to take additive manufacturing to the next level. The new company is planning to have its latest piece of software ready for market in time for the EMO Hannover trade fair where it will be presenting its innovation on the joint start-up stand. The aim of the young entrepreneurs is to raise the company's profile and then rapidly dominate the market for generative design. It all started with four friends who, during more than four years of research at the Research Center for Additive Manufacturing (DMRC) of the University of Paderborn, came to an important re- alisation: industrial 3D printing offered many different possibilities for produc- ing delicate but highly robust light metal components at low cost, yet there was a lack of suitable software. Manual data transfer into CAD formats was time-con- suming and labour-intensive and left a lot of room for interpretation. This led in turn to a loss of quality. "Our aim was to solve this problem," says Dr. Thomas Reiher, who explored the generation of complex bionic structures as part of his dissertation and is now a managing di- rector of the founding team of AMendate GmbH. For over four years now he has been developing a piece of technology that automates and interprets the pro- cess of data transmission and intelli- gently smoothes the resulting geometric data. This led to the establishment of a company dedicated to making the tech- nology more user-friendly. More time for value-adding instead of manual data transfer The result is software that increases the quality of additively manufactured components and considerably speeds up the processes. After being given a final polish, its market launch is scheduled for the summer. Reiher: "Our software ensures that geometries are no longer unintentionally removed during data smoothing. Furthermore, the technol- ogy allows work steps to be completed in days that would otherwise take several weeks. Fears that automation might make skilled staff superfluous are resolutely countered by the young entrepreneurs. Dr. Gereon Deppe, a co-founder of the start-up and responsible for marketing and finance, believes that, on the con- trary, their role in value creation will gain in importance: "Instead of getting bogged down in the minutiae of data processing, engineers can devote much more attention to the creative process. This gives them time to optimise the basic concept of the product and to in- tegrate additional features." Industry has already realised that this approach has the potential to revolutionise addi- tive manufacturing. Readers of the in- dustry portal 3Dnatives voted AMendate the most innovative start-up of 2018 in an international poll. The company was al-so able to land Exist start-up scholar- ships for three of its employees. In addi- tion it has entered into a close partner- ship with Protiq GmbH from Blomberg, an established additive manufacturer. Based on AMendate's technology, Protiq is now the first service provider world- wide to offer online topology optimisa- tion that creates added value through its user-friendliness. Wide range of applications for lightweight components According to its founders, the com- pany's approach will turn additive manufactur-ing from a promising tech- nology into a key technology. Reiher: "There is great demand for delicate lightweight design – especially for the production of small numbers of special machines – in many areas from the avia- tion and automotive industries through to mechanical and plant engineering. We offer a cost-effective tool that gener- ates components for immediate use and reduces material quantities." The focus is not only on working for established customers to redesign classic product components in a way which permits ad- ditive manufacture, but also on creating entirely new components using a 3D printer. Boosting growth as market leader The team is currently working on an in- tuitive user interface that allows compo- nents to be optimised without the need for extensive prior knowledge and thus enables smaller companies to use addi- tive manufacturing in their production. Deppe: "Our goal is to be instrumental in shaping the generative design market. Our vision is to be able to optimise all components in the future. This will help reduce raw material consumption levels and promote sustainable production." To make this vision a reality, AMendate has set its sights on achieving rapid na- tional and international growth based on its technology leadership. The market is currently relatively small, but Deppe is convinced that it provides a good basis: "It is still very difficult for customers to find providers with the necessary experi- ence, competence or suitable offerings. This is where we come in: we can shape the market ourselves and actively drive processes forward." EMO Hannover – A platform for customer acquisition EMO Hannover will be useful here. The start-up is counting on the international profile of the world's leading metalwork- ing trade fair and is hoping to make con- tact with new customers and interested parties from the key industries and sales markets. "It's a great feeling to talk to experts and discover that your idea is being well received. Trade fairs help us to learn and to gain a clearer view of what the market needs," says Reiher, who will be at EMO Hannover with his team shortly before the company's first birthday. The theme of the fair – Smart technologies driving tomorrow's produc- tion! – is also ideal for the young com- pany, says Deppe enthusiastically: "We are digitalising a manual process that can then be supported by artificial in- telligence and take place autonomously in the future. This makes us an enabler of additive manufacturing in the mass market, a real driving force behind the production of the future." Additive Manufacturing Smarte Software auf der EMO Hannover »Es ist ein gutes Gefühl, mit Fachleuten ins Gespräch zu kommen und zu sehen, dass die eigene Idee ankommt«

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