Ausgabe zur A+A 2019

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Außer der Verbreitung und Veröffentlichung übernimmt der Herausgeber keine weitere Dienstleistungen und Verantwortungen. 3 HINTERGRUND TEXT: MESSE DÜSSELDORF GMBH STOCKUMER KIRCHSTRASSE 61, 40474 DÜSSELDORF GERMANY O b Großbrände, Überflu- tungen durch heftige Regenfälle oder IT- Ausfälle durch Hacker- angriffe: Beim Thema Krisenma- nagement sitzen Bund, Länder, Städte und Gemeinden mit Blau- licht-Organisationen und Unter- nehmen bildlich gesprochen in einem Boot. Auch Industrieunternehmen müssen den Ernstfall gedank- lich und praktisch im Blick ha- ben – um Produktions- und Ge- schäftsprozesse zu sichern und wirtschaftliche Einbußen zu minimieren. Damit im Fall der Fälle die richtigen Entscheidun- gen getroffen werden, müssen effektive Strukturen, gut ausge- bildete Menschen und leistungs- fähige Technik eng verzahnt sein. Neue Ansätze und aktuelle Trends zu diesem Thema präsen- tiert die A+A 2019 vom 5. bis 8. November in Düsseldorf. Der Großbrand von Not- re Dame hielt ganz Europa in Atem. In Paris gelang es der Feuerwehr nach etwa vier Stun- den, das Feuer in der Kathedrale auf den hölzernen Dachstuhl zu begrenzen und damit wertvolle Kunstwerke und die reiche In- nenausstattung trotz Beschä- digungen durch Hitze, Ruß und Löschwasser zu retten. „Eine Leistung, die nur dem organisierten Krisenmanage- ment der Pariser Feuerwehr zu verdanken ist“, meint Raimund Bücher, Director of Fire Brigade bei Henkel in Düsseldorf. „Die Größe des Objekts war sicher eine der besonderen Herausfor- derungen. Außerdem erforderte das Wissen, dass unersetzliche Kulturgüter gefährdet waren, spezielle Schutzmaßnahmen. Gottseidank waren die Ein- gangstüren zum Zeitpunkt des Feuers schon geschlossen, so dass das Unglück keine Men- schen betraf.“ Klar definierte Aufgaben Das A und O ist ein Team, bei dem jeder weiß, was zu tun ist. „Je nach Größe eines Unterneh- mens gibt es feste Funktions- bereiche oder Fachabteilungen, die involviert sind“, berichtet Stephan Hummel, Leiter des Brandschutzes von Currenta. Das Unternehmen ist Manager und Betreiber des Chempark mit drei Standorten in Leverkusen, Dormagen und Krefeld. Wer In- formationen intern und extern weitergibt, ist genauso festge- legt wie die Analyse des Gesche- hens. Welche Gefahren sind für Menschen und Umwelt vorhan- den, welches Areal ist betroffen, wie sieht die Prognose aus – das sind Fragen, die in diesem Zu- sammenhang schnellstmöglich geklärt werden müssen. Davon hängen auch die Maßnahmen ab wie Warnung und Information der Bevölkerung, Planung der Gefahrenabwehr und der hier- zu benötigten personellen und technischen Ressourcen. Auf der A+A 2019 in Düssel- dorf steht Krisenmanagement im Fokus von fünf Kurzvorträgen. Hier geht es unter anderem um die Bedeutung der Gefahrenab- wehr für kleine, mittlere und große Unternehmen, um das Thema Digitalisierung und die Rolle der sozialen Medien im Rahmen der Krisenkommunika- tion. Experten stehen am Stand der vfdb, Verein zur Förderung des Deutschen Brandschutzes, für den Dialog mit Fachbesu- chern bereit. Vertreten sind u.a. Currenta, Henkel und der Werk- feuerwehrverband Deutschland. Sogenannte Multiuser-Stand- orte erkennen mehr und mehr den Vorteil der engen Vernet- zung. Große Unternehmen wie Currenta verbinden verschie- dene Standorte mit mehreren Sicherheitszentralen. Gleiche EDV-Programme erleichtern die Kommunikation, aufeinander abgestimmte Abläufe und Pro- zesse sichern den Überblick. Die Leistungen werden mit Hilfe modernster Leitstellensoftware weiter optimiert – damit kön- nen gesetzliche Meldepflichten zukünftig noch schneller erfüllt sowie organisatorische Prozes- se und das gesamtes Informa- tions- und Einsatzmanagement gestrafft werden. Robotik, Drohnen, moderne Löschfahrzeuge Wenn es vor Ort bei Bränden oder Naturkatastrophen für den Menschen zu gefährlich wird, ma- chen sich Roboter nützlich. Wie bei einem Brand in den Mergel- grotten südlich von Maastricht im Juli 2017. Ein Bauer hatte dort Heu gelagert, das in Brand ge- raten war. Wegen Einsturzgefahr konnten Helfer die Höhlen nicht betreten. Die Feuerwehr in Aa- chen forderte bei der Chempark- Werkfeuerwehr in Leverkusen den Manipulator, einen ferngesteuer- ten Roboter, an. Das Spezialgerät lieferte wichtige Bilder aus dem Höhleninneren, mit dem man sich ein Bild vom Brandgeschehen ma- chen konnte. Auch Drohnen spielen bei der Beurteilung eines Ereignisses oder bei der kontinuierlichen Überwachung von Anlagen eine immer wichtigere Rolle. „Auf- nahmen in großer Höhe oder in schwer zugänglichen Bereichen lassen sich unkompliziert und schnell realisieren“, erklärt Joa- chim Beyer, Leiter Security von Currenta-Chempark & Sicherheit (CPS). „Wir setzen Drohnen re- gelmäßig für Inspektionsflüge, Wärmebildaufnahmen ein und sammeln mit ihrer Hilfe Daten, um Anlagen zu optimieren.“ Bei Currenta soll Ende 2019 ein deutschlandweit einmaliges Turbinenlöschfahrzeug zum Ein- satz kommen. Ein Hochleistungs- triebwerk produziert einen fei- nen Löschnebel, der bis zu 150 Meter weit gesprüht wird und speziell bei Industriebränden in der Chemieindustrie helfen soll. „Weniger Löschmittel, weniger Wasser bei gleicher Wirkung – das trägt zu mehr Nachhaltigkeit und einer verbesserten Leistung der Feuerwehr bei“, fasst Hum- mel zusammen. Bevölkerung sensibilisieren Krisen machen aber nicht vor dem Werktor halt. „Normen, Ge- setzgebungen und betriebsinter- ne Übungen alleine helfen nicht. Ausgesprochen wichtig ist, die Be- völkerung zu sensibilisieren, damit diese im Ernstfall richtig reagiert“, hebt Raimund Bücher hervor. In Nordrhein-Westfalen gibt es seit 2018 deshalb den landesweiten Warntag. An diesem werden Si- renen getestet und Probewarn- meldungen zum Beispiel über die Warn-App ‚Nina‘, der Notfall-Infor- mations- und Nachrichten-App des Bundes, versendet. Auch überregional finden Übungen statt. „LÜKEX steht für ‚Länderübergreifende Kri- senmanagementübung‘“, führt der Experte aus. „Ziel der pra- xisnahmen Übungen ist es, das Management von nationalen Krisen zu verbessern.“ Beteiligt sind Organisationen auf Regie- rungs- und Länderebene. Wich- tige Helfer bei der Information breiter Bevölkerungsschichten sind außerdem die Feuerwehr und Organisationen wie das Deutsche Rote Kreuz (DRK), der Malteser-Hilfsdienst oder Arbeiter-Samariter-Bund, die regelmäßig Katastrophenschutz- übungen durchführen. Krisenmanagement – ein The- ma mit schier unendlichen Fa- cetten. Auf der A+A 2019 stehen Experten für Fragen und Diskus- sionen bereit. Denn eins ist klar – Krisen managen geht nur mit dem Willen zu gemeinsamen Lö- sungen. Crisis Management concerns everyoune B e it great fires, floods due to heavy rain or IT outages due to hacker attacks: When it comes to crisis management, federal and state governments as well as cities and municipalities with blue-light organisations are all in the same boat, metaphori- cally speaking. Industrial companies also have to plan and prepare for emergencies in order to secure production and business process- es and minimise economic losses. Effective structures, well-trained people and powerful technology have to be closely enmeshed to ensure that the right decisions are made in the event of an emergency. From 5 to 8 Novem- ber, A+A 2019 presents new ap- proaches and current trends on this topic in Düsseldorf. During the great fire of Notre Dame, the whole of Europe held its breath. In Paris, the fire bri- gade was able to limit the fire in the cathedral to the wooden truss after about four hours and thus saved valuable works of art and the rich interior, despite damage due to heat, soot and extinguishing water. “An achievement that was only possible thanks to the Paris fire brigade’s organised crisis man- agement,” says Raimund Bücher, Director of Fire Brigade at Henkel in Düsseldorf. “The size of the object was certainly a particular challenge. In addition, knowing that irreplaceable cultural goods were at risk required special pro- tective measures. Thank good- ness the entrances had already been closed when the fire broke out, as this meant that no-one was hurt in this disaster.” Clearly defined tasks For this, it is vital to have a team in which each member knows exactly what to do. “De- pending on the size of the com- pany, clearly defined functional areas or specialist departments are involved,” says Stephan Hummel, Head of Fire Protection at Currenta. The company man- ages and operates CHEMPARK with three locations in Germa- ny: Leverkusen, Dormagen and Krefeld. They have defined who passes on information, both in- ternally and externally, and have also determined the analysis of the event. What dangers does the situation present for people and the environment, which area is affected, what is the prognosis — these are all questions that need to be answered as fast as possible in these situations. And measures such as warning and informing the public, planning the emergency response and pro- viding the necessary personnel and technical resources all de- pend on the answers. At A+A 2019 in Düsseldorf, five short presentations will fo- cus on crisis management. They address, among other issues, the meaning of emergency re- sponse for small, mid-sized and large companies, the topic of digitalisation and the role of so- cial media as part of crisis com- munications. At the GFPA German Fire Protection Association stand, experts will be on hand to engage in dialogues with professional visi- tors. Among others, Currenta, Hen- kel and the Industrial Fire Protec- tion Association of Germany will be present. Multi-user locations are increas- ingly recognising the advantages of being closely interconnected. Large companies like Currenta con- nect different locations to several security centres. Identical IT pro- grammes facilitate communication, whilst procedures and processes that have been aligned with one another help maintain an over- view of the situation. Services are further optimised with the aid of state-of-the-art control centre soft- ware, allowing users to fulfil their statutory reporting obligations even more quickly in future and to streamline organisational processes as well as the entire information and emergency management. Robotics, drones, modern fire engines When the sites of fires or natu- ral catastrophes become too dan- gerous for humans, robots come in handy. As they did during a fire in the marl caves south of Maastricht in July 2017. A farmer had stored hay there, which had caught fire. As there was a risk of the caves collapsing, helpers were unable to enter. The fire brigade in Aachen contacted the CHEMP- ARK site fire brigade in Leverkus- en to request the Manipulator, a remote-controlled robot. This spe- cial device provided essential im- ages from inside the caves, which gave the fire brigade an overview of the fire. Drones also play an increasingly important role in the evaluation of an event or in the continuous mon- itoring of plants. “They allow us to quickly and easily take pictures at great heights or in areas that are difficult to access,” explains Joachim Beyer, Head of Security at Currenta-CHEMPARK & Safety (CPS). “We regularly use drones for inspection flights and to obtain thermal images. These in turn help us collect data with which we can optimise our plants.” Germany’s first turbine fire en- gine will be in use at Currenta at the end of 2019. A high- performance engine produces a fine extinguishing mist that sprays up to 150 metres and is intended specifically for provid- ing aid in industrial fires in the chemicals industry. “It achieves the same results with less extin- guishing agents and less water — this contributes to more sus- tainability and improves the fire brigade’s performance,” summa- rises Hummel. Raising public awareness However, crises don't stop at the works gate. “Standards, leg- islation and internal drills alone don’t cut it. It is extremely impor- tant to raise public awareness, so that they react adequately in an emergency,” emphasises Rai- mund Bücher. Which is why North Rhine-Westphalia introduced a state-wide alert day in 2018. On alert day, the sirens are tested and trial alert notifications are sent out, for example using the Nina alert app, the federal emergency information and no- tification app (Nina stands for Notfall-Informations- und Nach- richten App, emergency informa- tion and notification app). Drills are carried out across regions, as well. “LÜKEX stands for ‘Länderübergreifende Krisen- managementübung’ (cross-state crisis management drill),” the expert explains. “The realistic drills aim to improve the man- agement of national crises.” This involves organisations at the governmental and state level. In addition, the fire brigade and or- ganisations such as the German Red Cross (Deutsche Rote Kreuz, DRK), the Maltese Help Organisa- tion (Malteser Hilfsdienst) and the ASB Workers’ Samaritan Fed- eration are important helpers in informing the broader public. Crisis management — a topic with seemingly endless facets. At A+A 2019, experts are on hand to answer questions and engage in discussion. Because one thing is certain: we can only manage crises if we are willing to find so- lutions together. Hintergrund: Krisenmanagement geht alle an

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