Messekurier-Logimat-2024

8 03/2024 Künstliche Intelligenz Text & Bild: EUROEXPO Messe- & Kongress-GmbH Joseph-Dollinger-Bogen 7 80807 München Das Thema Künstliche Intelligenz und ihre Einbindung in die aktuellen Produkt- und Lösungsentwicklungen bestimmt weite Teile des Messegeschehens auf der LogiMAT 2024. Die Schlüsseltechnologie ist fester Bestandteil der Intralogistik und in diesem Jahr prägend sowohl für das breite Anwendungsspektrum der präsentierten Neu- und Weiterentwicklungen als auch für das Rahmenprogramm der Fachmesse. Mit ChatGPT ist Künstliche Intelligenz (KI) in den vergangenen zwei Jahren im Mainstream angekommen. Einer repräsentativen Studie des Digitalverbands Bitkom vom Herbst 2023 zufolge halten gut zwei Drittel (68 Prozent) der Unternehmen in Deutschland KI für die wichtigste Zukunftstechnologie. KI-basierte Anwendungen sind als unterstützendes Instrument für Auswertungen, Effizienz und Optimierungen bereits vielfach etabliert. In der Intralogistik ist KI aus der rasch fortschreitenden technologischen Entwicklung von Systemen und Lösungen nicht mehr wegzudenken. Vor diesem Hintergrund zählt der Technologiekomplex zu den drei Leitthemen, die das Motto der LogiMAT 2024 bilden: „SHAPING CHANGE TOGETHER – Sustainability – AI – Ergonomics“. „Künstliche Intelligenz, das belegen Aussteller aller Branchensegmente auf der LogiMAT, unterstützt die Automatisierung komplexer Anwendungen, ermöglicht in Echtzeit schnelle und präzise Problemanalysen sowie beschleunigte Prozesse“, stellt Messeleiter Michael Ruchty vom Münchener Messeveranstalter EUROEXPO Messe- und Kongress-GmbH fest. „Damit stärkt sie die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen und optimiert Ressourceneinsatz und -verbrauch.“ Die verschiedenen Aspekte, unter denen KI in der Intralogistik als Treiber der Entwicklungen wirkt, beleuchten im Rahmenprogramm der LogiMAT fünf Expert-Forums im Atrium Eingang Ost. Am Vormittag des ersten Messetages stellt Prof. Dr. Dr. h. c. Michael ten Hompel, Geschäftsführender Institutsleiter Fraunhofer IML und Ordinarius des FLW, Technische Universität Dortmund, drei Start-ups vor, die in den Bereichen KI, Blockchain, Plattformen-as-a-Service neue Technologien entwickeln und die Zukunft der Intralogistik prägen. Nachmittags moderiert Dr. Ronald Müller, Member of the Board of Directors European Machine Vision Association (EMVA) & CEO of Vision Markets, eine Gesprächsrunde zur Rolle des maschinellen Sehens, industriellen Bildverarbeitung und neuester Technologien in der Intralogistik. Am Mittwochvormittag erörtern Prof. Dr.-Ing. Robert Schulz, Leiter des Instituts für Fördertechnik und Logistik (IFT), Universität Stuttgart, und seine Gesprächspartner wie KIbasierte Simulation von der Planung bis zum Betrieb von Produktions-/Logistiksystemen die Prozesssicherheit steigert. Nachmittags skizziert Dr. Dipl.-Psych. Veronika Kretschmer, Senior Scientist Assistenzsysteme und Mensch-TechnikInteraktion, Fraunhofer IML, wie unter anderem KI-basierte Analysen von Bewegungsdaten zur ergonomischen Optimierung von Intralogistikprozessen beitragen. Am letzten Messetag veranschaulicht Dipl.-Ing. Michael Lickefett, Abteilungsleiter, Abteilung Fabrikplanung und Produktionsmanagement, Fraunhofer IPA, anhand eines Quick Checks Auftragsmanagements, wie Software mit KI Optimierungsanalysen zur Identifikation möglicher Schwachstellen unterstützt. Lösungsansätze für zukunftsfähiges Warehousing Mit den Inhalten der Expert-Forums wird deutlich, dass es sich ungeachtet aller daraus abgeleiteten Funktionalitäten und Prozessen bei der Nutzung Künstlicher Intelligenz zunächst um Softwareprozesse handelt. Das spiegeln die aktuellen Marktzahlen des Branchenverbands Bitkom für 2023. Danach lagen die Ausgaben für KI-Software, -Dienstleistungen und entsprechende Hardware in Deutschland 2023 bei 6,3 Mrd. Euro – ein Plus von 32 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Zwei Drittel davon entfielen auf KI-Software (4,1 Mrd. Euro). Basis der KI-Anwendungen bilden speziell programmierte Algorithmen, Einzelschritte zur Lösung einer Zielvorgabe. Begünstigt durch mittlerweile extrem hohe Rechengeschwindigkeit und Speicherkapazitäten führen Computerprogramme mit KI-Algorithmen in rasanter Geschwindigkeit Berechnungen durch, die in kürzester Zeit Muster identifizieren und Ergebnisse liefern. Auf diese Weise erschließen KIgestützte Funktionalitäten eine Vielzahl von Anwendungsbereichen zur Analyse, Bereitstellung, Verarbeitung und Visualisierung von Daten zur optimierten Prozesssteuerung in der Intralogistik. KIAlgorithmen unterstützen Automatisierungsoptionen vom „Griff in die Kiste“ autonomer Kommissionierroboter, der über Bilderkennung und KI-basierter Analyse erfolgt, bis hin zur KI-gestützten, koordinierten Prozesssteuerung der Auftragsabwicklung. Je nach Softwarevorgabe können die Analyseergebnisse beispielsweise automatisiert Echtzeitoperationen anstoßen oder komplexe Datenmengen auswerten und belastbares Prognosematerial erstellen. Damit stehen die Applikationen und Funktionalitäten der Softwareentwickler im Fokus, die ihre aktuellen KI-basierten Lösungsansätze für zukunftsfähiges Warehouse-, Transport- und Supply Chain Management in Halle 8 auf dem Stuttgarter Messegelände präsentieren. Das vorgestellte aktuelle Anwendungsspektrum beginnt mit Integration von ChatGPT in Transport- und Dokumenten Management Systeme (TDMS), um etwa den administrativen Aufwand der Template-Anlage durch KIAnwendungen zu ersetzen. Im Bereich der Warehouse Management Systeme und Gerätesteuerungen ermöglichen Algorithmen und KI-gestützte Funktionalitäten Prozessmodifikationen in Echtzeit. Vorgestellt wird beispielsweise ein adaptiver Auftragsstart im WMS. Er balanciert mit KI-Algorithmen bei der Prozesssteuerung selbstständig viele Lagerkennzahlen nach konfigurierbaren Parametern aus – und verbessert so die Performance im Lager. Dynamische Ressourcenplanung ermittelt mit KI die optimale Einsatzplanung von Mitarbeitenden, Geräten und Systemen. Mit verschiedenen Stellschrauben werden so die Anlagenauslastung und der Ressourceneinsatz kontinuierlich verbessert. Erstmals gezeigt wird außerdem unter anderem ein WMS, das zur KI-basierten Logistikplattform weiterentwickelt wurde. Erweiterungen umfassen die Einbindung von ChatGPT für Statusfragen, Prognosen zur Bestandsverwaltung und Ressourcenauslastung. Außerdem KI als Technologiefaktor effizienter Intralogistik

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