Messekurier-Emo-Hannover-2025

16/2025 smarte Maschine oder Swipe-Interaktion (Wischgesten) aufbereiten und vom jeweiligen Produktions- oder Serviceverantwortlichen ohne externe Hilfe einfach aufsetzen. Zusätzlicher Vorteil für das Qualifikations-Management: Das System merkt sich, wer welche Schulungen bereits durchlaufen hat, weist individualisiert Inhalte zu und kann Hinweise geben, wer qualifiziert ist und sich entsprechend für einen Arbeitsplatz oder einen Serviceauftrag einsetzen lässt. Diese automatisierte Qualifikationsmatrix erspare Meistern und Teamleitern zusätzlich Pflegeaufwand im Rahmen der ISO9001 Auditierung. Augmented Industries entwickelte mehr als zwei Jahre an ihren menschzentrierten KI-Agenten, so Dr. Roth, einschließlich, aller Sicherheitsmechanismen und der Berücksichtigung relevanter Compliance-Regeln. Inzwischen zählen Unternehmen wie Siemens, BMW und ZF zu den Kunden, die Ziele klingen ambitioniert: „Bis 2030“, sagt Roth, „wollen wir rund eine Million Fachkräfte qualifizieren.“ Die Präsenz auf der EMO 2025 diene auch dazu, Trends in der Produktionstechnologie zu erkunden und dadurch weitere Erkenntnisse für Schulungsthemen zu gewinnen. Bildungsthemen gehören zur DNA der EMO Schulungs- und Bildungsthemen sind seit jeher fester Bestandteil der EMO, die sich unter anderem mit der Sonderschau Bildung als eine der wichtigsten Plattformen zur Nachwuchsförderung im Maschinen- und Anlagenbau etabliert hat. Die Sonderschau ist eine gemeinsame Initiative der Nachwuchsstiftung Maschinenbau und technologieführender Unternehmen aus der Metallbearbeitung. Fachimpulse und Talks befassen sich mit Trendthemen wie Future Skills (Zukunftskompetenzen), Künstlicher Intelligenz in der Ausbildung und neuen Lernwelten für die berufliche Bildung. Die Anstrengungen sind groß, gerade junge Leute für die Produktionstechnik zu begeistern. Ebenso groß sollten sie sein, um Fachkräfte möglichst lange in der Produktion zu halten und sie zu befähigen, sich einer schnell wandelnden Arbeitswelt anzupassen, betonte kürzlich Prof. Jutta Rump, Direktorin des IBE (Institut für Beschäftigung und Employability) an der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft Ludwighafen. Im Podcast Tech Affair des VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) rechnete sie vor, dass in Deutschland bis 2030 rund 13 Millionen Fachkräfte altersbedingt aus dem Arbeitsmarkt scheiden, aber nur 6,5 Millionen Nachwuchskräfte nachrücken. Unternehmen müssten nicht nur sehr viel mehr als bisher in ihre Produktivität investieren. Dringend notwendig sei darüber hinaus ein professionelles Personalmanagement, das darauf abzielt, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter proaktiv zu qualifizieren. Gerade in Zeiten des Strukturwandels, mit Stellenabbau auf der einen und Fachkräftemangel auf der anderen Seite, sei ein Reskill wichtig, das Beschäftigten neue Perspektiven eröffne in Bereichen, in denen es Bedarf gibt. Eher fahrlässig sei es, sich nicht stärker auf die Bedürfnisse bestimmter Gruppen einzustellen, etwa älterer Arbeitnehmer, ausländischer Fachkräfte mit etwaigen sprachlichen Defiziten oder auch Frauen mit Kindern, für die sie keine Betreuung finden. Viel hänge bei der Personalakquise davon ab, geeignete Arbeitsplätze und individuelle Förderung anzubieten. Das dürfte Datron-Chef Michael Daniel ähnlich sehen, wenn er betont, wie wichtig es sei, eine Weiterbildung mit individuellen Entwicklungspfaden zu fördern, die sich an den Stärken und Interessen der Menschen orientiert. Mitarbeitende schätzten den Freiraum, eigenständig zu arbeiten, ob in der Fertigung, im Service oder in der Entwicklung. Daniel ist überzeugt: „Was uns attraktiv macht, ist eine Kultur, die Leistung anerkennt, Leben respektiert und Entwicklung ermöglicht.“ Anzeige

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