14 17/2025 Interview Text: Messe Medien 24 GmbH Voßstr. 12 30161 Hannover **Messe Kurier:** Die Firma G. Coreth Kunststoffverarbeitungs GmbH ist seit vielen Jahren ein treuer Aussteller auf der Fachpack Messe. Welche Produkte bieten Sie an und welchen Mehrwert sehen Sie in der Teilnahme als Aussteller? **S. Chalupnik / Coreth:** Wir sind seit über 20 Jahren auf der Fachpack vertreten. Die Messe nutzen wir, um bestehende Lieferanten- und Kundenkontakte zu pflegen, neue Geschäftspartner zu gewinnen und uns mit anderen Ausstellern auszutauschen – oftmals auch noch über die Messe hinaus. CORETH ist ein mittelständisches, familiengeführtes Unternehmen mit Sitz in Österreich. In unserem Vier-SchichtBetrieb produzieren wir jährlich über 25.000 Tonnen Verpackungsfolie. Mit einer Exportquote von rund 50 % entwickeln wir kundenspezifische Folienprodukte, die je nach Einsatzgebiet über besondere Eigenschaften verfügen und in zahlreichen Varianten verfügbar sind. Unsere Hauptprodukte sind Schrumpffolien, Dehnschläuche, Palettenhauben, Säcke, Zuschnitte und vieles mehr. **Messe Kurier:** Bieten Sie auch bedruckte Verpackungsfolien an? **S. Chalupnik / Coreth:** Ja, selbstverständlich. In unserem modernen Druckzentrum arbeiten wir mit einer 8-Farben-Hochleistungs-Zentralzylinder-Flexodruckmaschine, die eine maximale Druckbreite von 1.300 mm ermöglicht. Hier übernehmen wir auch gerne Aufträge im Lohndruck. Darüber hinaus verfügen fünf unserer neun Extruder über ein Inlinedruckverfahren mit einer maximalen Druckbreite von 1.800 mm (bis zu 3 Farben, beidseitig). **Messe Kurier:** Welche Rolle spielt Recycling bei Coreth und über welche Zertifizierungen verfügen Sie? **S. Chalupnik / Coreth:** Bereits 2009 haben wir mit dem Recycling begonnen. 2018 eröffneten wir ein modernes Recyclingzentrum, in das wir kontinuierlich in neueste Technologien investieren. Heute verarbeiten wir dort rund 1.400 kg Rezyklat pro Stunde. Unsere Recyclingprozesse sind nach HACCP-Richtlinien ausgerichtet. Zudem zählen wir zu den Vorreitern beim Einsatz von Post-ConsumerRezyklaten (PCR). Während die EUVerpackungsverordnung (PPWR) ab 2030 eine Mindestquote von 35 % PCR vorsieht, hatten wir bereits vor zwei Jahren mehr als 50 Produkte mit mindestens 35 % PCR-Anteil im Portfolio – selbstverständlich DIN CERTCO-zertifiziert. Dazu gehören unter anderem Palettenhauben, Schrumpffolien, Säcke, Formzuschnitte und Halbschlauchfolien. Unsere gesamte Produktion ist zudem von Quality Austria nach EN 15593 (Hygienezertifizierung) zertifiziert. **Messe Kurier:** Wo sehen Sie die größten Herausforderungen und lohnen sich Investitionen weiterhin? **S. Chalupnik / Coreth:** Trotz hoher Netz-, Energie-, Personal- und Transportkosten in Österreich investieren wir aktuell wieder massiv in unseren Standort – beispielsweise in neue Extrusionsanlagen und Silos. Nur durch kontinuierlich durchdachte Investitionen kann ein produzierendes Unternehmen langfristig erfolgreich sein und wachsen. Natürlich sind die steigenden Kosten dabei eine große Herausforderung. **Messe Kurier:** Angesichts der aktuellen Antiplastikbewegung und der EU-Verpackungsverordnung (PPWR) – ist Folienverpackung überhaupt noch zeitgemäß? **S. Chalupnik / Coreth:** Ja, absolut. Kunststoffverpackungen stehen oft in der Kritik, doch entscheidend ist der verantwortungsvolle Umgang damit. Unser Grundsatz lautet: *So viel Verpackung wie nötig, so wenig wie möglich.* Verpackung muss Produkte zuverlässig schützen, darf nicht zu teuer sein und erfüllt zahlreiche wichtige Funktionen: • Schutzfunktion • Lager- und Transportfunktion • Verlängerung der Haltbarkeit von Lebensmitteln • Verkaufs- und Informationsfunktion **Messe Kurier:** Liegt die Verantwortung hier nicht primär bei der Industrie? **S. Chalupnik / Coreth:** Meiner Ansicht nach nicht ausschließlich. In der öffentlichen Diskussion steht oft nur der Produzent im Fokus. Tatsächlich tragen aber auch die Konsumenten Verantwortung. Eine korrekte Mülltrennung und Entsorgung ist entscheidend. Das Problem ist nicht das Material selbst, sondern der unsachgemäße Umgang mit Kunststoffabfällen. **Messe Kurier:** Welche Rolle spielen ökologisch sinnvolle Mehrwegverpackungen? **S. Chalupnik / Coreth:** Im industriellen Bereich, insbesondere bei großvolumigen Verpackungen wie Palettenverpackungen, sehe ich sowohl ökologisch als auch ökonomisch Nachteile. Stellen Sie sich vor, Boxen mit Ziegeln müssten gesammelt, zurücktransportiert und erneut zum Hersteller gebracht werden – der logistische Aufwand und die zusätzlichen Transportwege würden eine enorme CO2-Belastung verursachen. Interview: G. Coreth Kunststoffverarbeitungs GmbH G. Coreth GmbH Mitterndorferstrasse 7 AT- 2442 Unterwaltersdorf E: office@coreth.at T: +43 2254/781-0 W: www.coreth.at Halle 5 Stand 5-434 Bild: G. Coreth Kunststoffverarbeitungs GmbH Anzeige
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