Messekurier-The-smarter-E-Europe-2025

16 09/2025 Start-Ups Text & Bild: Solar Promotion GmbH Kiehnlestraße 16 75172 Pforzheim Der Markt für Flexibilitäten gewinnt in der Stromwirtschaft immer mehr an Bedeutung. Das hat zwei Ursachen: Zum einen steht immer mehr Strom aus volatilen erneuerbaren Energien zur Verfügung, der ins Netz integriert werden muss, zum anderen führt die zunehmende Digitalisierung der Stromnetze dazu, dass auch dezentrale Marktakteure mit Flexibilität Erlöse erzielen können. Diese Entwicklung spiegelt sich deutlich im Spektrum der Start-ups auf der EM-Power Europe in Halle C5 wider. Junge Unternehmen eröffnen ihren Kunden die Möglichkeit, durch eine intelligente Steuerung von Anlagenportfolios Stromerzeugung, Speicherung und Verbrauch so zu optimieren, dass ihre Erlöse maximiert werden. Dies geschieht, indem Preisschwankungen an den Spotmärkten genutzt oder Systemdienstleistungen bereitgestellt werden, die von den Netzbetreibern honoriert werden. Das Geschäftsmodell der Start-ups besteht vielfach darin, ihren Kunden durch smarte Software-Plattformen einen niederschwelligen Zugang zu den Flexibilitätsmärkten zu schaffen, etwa mittels innovativer Software, die auf bereits vorhandener Hardware laufen kann. Vorbild Smartphone: Steuerung aller Verbräuche mit nur einem Gerät Die intelligente Steuerung von dezentraler Erzeugung und Verbrauch ist das Ziel der Spine GmbH. Sie wurde im Februar 2024 in München von drei Partnern gegründet, die zuvor in leitenden Positionen bei Solarunternehmen tätig waren und sich selbst als „ErneuerbareEnergie-Enthusiasten“ bezeichnen. Das Unternehmen entwickelt eine SoftwarePlattform für Energieanwendungen, die lokal im Zählerschrank auf einer Steuerbox läuft. Darauf lassen sich Apps für die netzdienliche Steuerung ebenso installieren wie Apps für die marktorientierte Steuerung, beispielsweise in Kombination mit dynamischen Stromtarifen. Die Besonderheit sei die neu geschaffene Möglichkeit, alle Anwendungen über nur ein einziges Gerät zu steuern:„Man muss sich das vorstellen wie bei einem Smartphone, wo auch die unterschiedlichsten Anwendungen auf einer Hardware laufen“, erklärt Co-Founder und Geschäftsführer Martin Stötzel. Es sei schließlich nicht sinnvoll, in jeden Zählerschrank für jede Anwendung eine separate Box zu verbauen, die jeweils nur bestimmte Funktionen erfüllt. Das kostet Zeit, Geld und außerdem Platz im Zählerschrank. Zielgruppe von Spine sind Energieversorger sowie Elektroinstallateure, die ihren Kunden eine intelligente Steuerung von Wärmepumpen, Wallboxen und Speichern ermöglichen möchten. Deren Zielgruppen wiederum sind das Gewerbe und die Wohnungswirtschaft mit größeren Objekten. Optimierung nach Marktsignalen auch für kleine Erzeuger Die Steuerung auf Basis der Märkte kann auch Stromerzeugern Zusatzerlöse schaffen. In diesem Segment tritt die Bohr Energie SAS aus dem französischen Puygouzon an. Das Unternehmen optimiert für Betreiber von Photovoltaik-, Wasserkraft- und Windkraftanlagen sowie von Batteriespeichern die Produktion auf Basis der Marktsignale. Das Start-up wurde im Jahr 2020 von vier Partner gegründet, von denen zwei aus dem Energiegroßhandel kamen und zwei aus der Branche der Stromerzeugung mit erneuerbaren Energien. Bisher war das Unternehmen nur in Frankreich aktiv, nun strebt es auch auf andere europäische Märkte. Dabei tritt Bohr Energie als Aggregator auf, bündelt also auch kleine Leistungen, um damit am Markt agieren zu können. Auch kleine Stromerzeuger könnten proStart-Ups bieten smarte Lösungen für smarte Netze

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