Messekurier-The-smarter-E-Europe-2025

8 09/2025 Wachstum Text & Bild: Solar Promotion GmbH Kiehnlestraße 16 75172 Pforzheim Die Energiewende hat einen entscheidenden Punkt erreicht. Mit dem stetigen Wachstum der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen steigt der Bedarf an effektiven Lösungen zur Netzstabilisierung. Großbatteriespeicher spielen dabei eine Schlüsselrolle – sie sind nicht nur die Antwort auf die Herausforderungen der Netzintegration, sondern auch zentraler Treiber hinter dem enormen Wachstum des Speichermarktes. Der europäische Markt wird in den kommenden Jahren um 30 bis 40 Prozent jährlich wachsen, getrieben von der rasanten Zunahme an Großspeichern – das zeigt eine aktuelle Analyse des europäischen Branchenverbandes SolarPower Europe. Diese Technologien sind essenziell, um eine flexible, bedarfsgerechte und erneuerbare Energieversorgung 24/7 zu gewährleisten. Großspeicher stehen daher im Fokus, wenn sich die Macher und Visionäre der Speicherbranche mit Entscheidungsträgern und Stakeholdern aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Ein Blick auf Deutschland illustriert exemplarisch die enorme Dynamik. Anfang 2023 waren laut der Wirtschaftsberatungsgesellschaft Frontier Economics rund 1,4 Gigawattstunden (GWh) Großbatteriespeicher in Deutschland installiert. Im neuesten Netzentwicklungsplan (NEP) geht man von einem Anstieg der installierten Kapazität von Großbatteriespeichern auf 61 GWh bis zum Jahr 2027 und auf 136 GWh bis zum Zieljahr 2045 aus. Eine Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE bestätigt diese Entwicklung mit einer Prognose von 104 GWh bis 2030 und 178 GWh bis 2040. Zum Jahreswechsel 2024/25 lagen allein bei den vier Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland 650 Anschlussanfragen für Batteriespeicher mit insgesamt rund 226 Gigawatt Kapazität vor. Auch wenn bei weitem nicht alle dieser angemeldeten Vorhaben realisiert werden dürften, verdeutlicht das den rapiden Ausbau und die wachsende Bedeutung von Großbatteriespeichern für die zukünftige Energiewende in Deutschland. Preisverfall und schnelle Amortisation Im Wesentlichen wird der Großspeicherboom von zwei Faktoren getrieben: Zum einen sinken die Errichtungs- und Betriebskosten erheblich, vor allem weil die Preise für Batterien kontinuierlich und spürbar zurückgehen. Zum anderen bieten kommerziell betriebene Großspeicher attraktive Verdienstmöglichkeiten im Markt für Regelenergie sowie im Intra-Day- und Day-Ahead-Stromhandel. Leonhard Probst vom Fraunhofer ISE hält eine Amortisationszeit von drei Jahren für realistisch. Bei einer angenommenen Lebensdauer der Batterien von 15 Jahren verblieben also zwölf Jahre Zeit, beachtliche Überschüsse zu erwirtschaften. Branchenverband mahnt Regulatorik an SolarPower Europe erwartet, dass sich in Europa in immer größerem Maße große Batteriespeicher durchsetzen, die Strom länger speichern können als heutige Anlagen. Das hätte nach einem Bericht des Branchenverbandes einen deutlichen Anstieg der Kapazitätsdauer von heute rund 1,5 Stunden auf vier bis acht Stunden zur Folge. Gleichzeitig wies der Vizepräsident von SolarPower Europe, Dries Acke, auf Hürden hin, die den Boom derzeit noch hemmen, etwa Restriktionen für mit Solar- und Windparks verbundene Speicher und unterschiedliche technische Normen und Standards in verschiedenen Mitgliedsstaaten der EU. Ein wesentlicher Fortschritt war bereits in Deutschland zu verzeichnen: Großspeicher, die bis 2029 ans Netz gehen, sind für 20 Jahre von den Netzentgelten für den Strombezug befreit, sie zahlen also nicht mehr doppelte Entgelte für den ein- und ausgespeisten Strom. Integration und Flexibilität Großspeicher bieten die entscheidende Lösung, um die steigenden, erneuerbaren Stromflüsse effizient ins Netz zu integrieren. Durch eine Speicherung im großen Stil kann der volatil und dezentral erzeugte Strom aus Sonne und Wind genau dann verfügbar sein, wenn er gebraucht wird. Großspeicheranlagen Der Aufstieg der Großspeicher - Wachstumstreiber im Speichermarkt und unverzichtbare Säule der Energiewende Anzeige

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