Ausgabe zur INTERGASTRA 2018

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Bilder: Landesmesse Stuttgart GmbH, Archiv oder siehe Quellenhinweis am Textanfang Hinweis: Die Herausgeber sind nicht verantwortlich für Herkunft, Inhalt, Qualität und Wahrheits- gehalt der in den Anzeigen aufgegebenen Waren, Dienstleistungen oder Mitteilungen. Sie übernehmen keine Garantie für Erscheinen und Platzierungen sowie für inhaltliche Richtigkeit. Weiterhin haftet der Herausgeber nicht für unverlangt eingesendete Manuskripte, Bücher, Bilder oder sonstiger Unterlagen. Der Herausgeber übernimmt keine rechtliche Verantwortung über den von der Fachverlag24 GmbH gestalteten Redaktion und Gestaltung. Außer der Verbreitung und Veröffentlichung übernimmt der Herausgeber keine weitere Dienstleistungen und Verantwortungen. 3 DIGITALISIERUNGAM GAST TEXT&BILD: LANDESMESSESTUTTGARTGMBH MESSEPIAZZA1 70629STUTTGART D as Thema Digitalisierung ist so aktuell wie nie – das gilt für Gastronomie und Hotellerie ebenso wie für andere Industrien. Doch was genau heißt eigentlich Digi- talisierung in der gastgebenden Branche, und wie lassen sich digi- tale Lösungen so implementieren, dass nicht nur der Chef, sondern auch die Mitarbeiter dahinterste- hen? Ein Thema, das Experten und Journalisten auf dem Intergastra Round Table Medientag, der vergan- genes Jahr zum zweiten Mal in Stutt- gart stattfand, diskutiert haben. „Eine der größten Herausforde- rungen bei der Digitalisierung? Die Mitarbeiter und Betriebe mitnehmen und die Prozesse für alle greifbar machen“, erklärt Jürgen Kirchherr, Hauptgeschäftsführer des Hotel- und Gaststättenerbandes DEHOGA Baden-Württemberg. Auf dem Inter- gastra Round Table Medientag, der 2017 zum zweiten Mal in Stuttgart stattfand und in dessen Rahmen Branchenexperten aus Hotellerie, Gastronomie und Gemeinschaftsver- pflegung auf verschiedene Fachjour- nalisten trafen, war Prozessoptimie- rung durch Digitalisierung eines von fünf intensiv diskutierten Themenfel- dern. Das Thema Digitalisierung ist so aktuell wie nie – das gilt für Gast- ronomie und Hotellerie ebenso wie für andere Industrien. Schließlich sollen Potenziale ausgeschöpft und Herausforderungen der heutigen Zeit bestmöglich gemeistert werden. Doch was genau heißt eigentlich Digitalisierung in der gastgebenden Branche, und wie lassen sich digitale Lösungen so implementieren, dass nicht nur der Chef, sondern auch die Mitarbeiter dahinterstehen? Der zentrale Faktor Mensch Für viele ist Digitalisierung noch immer gleich Rationalisierung. Hören sie, dass in ihrem Betrieb stärker in digitale Lösungen investiert werden soll, geht oft die Angst um, den Ar- beitsplatz zu verlieren. Dabei bietet Digitalisierung gerade in Zeiten des Fachkräftemangels und des demogra- phischen Wandels viele Chancen und maßgeschneiderte Lösungen, um betriebliche Prozesse in Gastronomie und Hotellerie zu optimieren. „Für mich ist Digitalisierung überhaupt nicht gleichgesetzt mit Automatisie- rung oder Rationalisierung“, erklärt Andreas Müller, der sich seit mehr als 15 Jahren als Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Adler am Schloss mit hochwertigem Eventca- tering und Speisewerk der Digitalisie- rung verschrieben hat. „Es geht viel- mehr darum, Fachkräfte zu entlasten, damit sie sich wieder stärker auf ihre eigentlichen Tätigkeiten konzentrie- ren können.“ So führt beispielsweise eine automatisierte Temperaturkont- rolle in Kühlräumen dazu, dass Köche wieder mehr Zeit haben, kreativ am Herd zu sein. Doch wie lassen sich Prozes- se so umsetzen, dass niemand um seinen Job fürchtet? Ein ganz zentraler Punkt: Mitarbeiter müs- sen an die Hand genommen und die Vorteile der Digitalisierung er- klärt werden. „Das gilt besonders für die Generationen, die keine Digital Natives sind und eventu- ell gewisse Vorbehalte oder Ängs- te dem Thema gegenüber haben“, erklärt Jürgen Kirchherr. „Unterneh- men sollten mit Projekten starten, bei denen die Mitarbeiter den Nut- zen ganz klar erkennen“, ergänzt Andreas Müller. Ein langsamer Ge- wöhnungsprozess und ein Mitbe- stimmungsrecht der Mitarbeiter sind die Zutaten für eine erfolgreiche Implementierung digitaler Konzepte. Ist erstmal ein gemeinsames Level der Akzeptanz erreicht, können die Systeme entsprechend der aktuel- len Bedürfnisse angepasst werden. „Meine Mitarbeiter entwickeln das Thema Digitalisierung laufend mit mir gemeinsam weiter, so sind alle aktiv eingebunden. Wir sind ständig im Austausch, wie man Bereiche op- timieren, weiterentwickeln und ver- knüpfen kann“, so Müller. Richtige Information durch Mes- sen, Verbände und Medien Viele Gastronomen und Hoteliers tun sich bei der langfristigen Inves- tition in und Umsetzung von Digitali- sierung schwer. „Die häufigsten Pro- bleme sind die Verunsicherung durch die sich stetig verändernde Rechts- lage, die Investitionsunsicherheit, Manipulation und Datenmissbrauch und die meist wenig individuelle und oft undurchsichtige Anbietersi- tuation“, sagt Jürgen Kirchherr. Es herrscht großer Erklärungsbedarf rund um die verschiedenen Möglich- keiten des vielschichtigen Themas Digitalisierung. „Viele Unternehmen sind permanent auf der Suche nach dem perfekten und individuellen Tool, haben jedoch Probleme, sich bei der Angebotsüberflutung von Nischenprodukten einen Überblick zu verschaffen“, erklärt Andreas Mül- ler. Hier sind Verbände, Fachmedien und Messen wie die Intergastra glei- chermaßen gefragt, um die Betriebe mit den relevanten Informationen zu versorgen. „Es geht darum, Netz- werkplattformen zu schaffen und An- wendungsbeispiele aus der Praxis zu präsentieren. Gerade für junge Start- Ups aus der digitalen Branche bietet die Intergastra eine schöne Gelegen- heit, sich zu präsentieren“, so Markus Tischberger, Projektleiter der Inter- gastra. Für Andreas Müller dient die Intergastra vor allem als Plattform und Katalysator, in deren Rahmen sich Anbieter vorstellen, man Neu- igkeiten auf dem Markt kennenlernt und Gelegenheit hat, Erfahrungen auszutauschen. Auch Verbände sind eine verlässliche Informationsquelle für Unternehmen, die planen, in di- gitale Lösungen zu investieren. „Ich hole mir gerne alle Infos vom Markt, aber den letzten Segen lieber von Kollegen“, so Müller. „Daher sehe ich auch die Verbän- de in der Pflicht, über Angebote zu informieren und durch Best-Practice- Beispiele zu helfen.“ Der Dehoga bietet an, die digitalen Wege in Be- trieben zu begleiten und hat im Rah- men des Projekts „Gastfreundschaft digital“ einen Leitfaden für Digitali- sierung entwickelt. „Ein Digitallotse kommt in den Betrieb und setzt ge- nau dort an, wo der Betrieb aktuell steht. Das Projekt gibt also Starthilfe im Bereich Digitalisierung und zeigt Verbesserungsmöglichkeiten und Lö- sungen auf“, erklärt Daniel Ohl vom Dehoga. Individuelle Lösungen für die Digitalisierung am Gast Das Ziel von Digitalisierung ist es, die richtigen Werkzeuge für indivi- duelle Bedürfnisse zu finden. „Jeder Unternehmer muss sich anschauen, was zu seinem Betrieb passt, und sich mit verschiedenen Fragen be- fassen. Beispielsweise: Wo steckt die meiste Arbeitszeit drin und wie kann ich sie mit Hilfe digitaler Ansätze verringern?“, erklärt Andreas Müller. Durch die Nähe zum Gast unterschei- det sich die Digitalisierung in Gast- ronomie und Hotellerie von anderen Branchen. Bei der Umsetzung ist hier be- sonders wichtig, wie das Resultat vom Gast angenommen wird. „Nicht immer ist gut gedacht auch gut gemacht, und mit nicht funktionie- renden digitalen Lösungen verprellt man schlechtestenfalls Gäste“, sagt Andreas Müller. Beispielsweise sor- gen nicht intuitiv gestaltete oder gar funktionsunfähige automatisierte Check-In-Möglichkeiten oder digitale Speisekarten, die nicht halten, was sie versprechen, für Unzufriedenheit. Digitalisation and the hospitality sector T he topic of digitalisation is more topical than ever - this applies to gastronomy and the hotel sector as well as other industries. But what ex- actly is digitalisation in the hos- pitality sector, and how can digital solutions be implemented so that not only the manager but also the employees are behind it? A topic that experts and journalists discussed at the Intergastra Round Ta- ble Media Table which took place for the second time last year in Stuttgart. "One of the biggest challenges with digitalisation? Involving the employ- ees and companies and making the processes available to everyone", ex- plains Jürgen Kirchherr, President of the hotel and restaurant association DEHOGA Baden-Württemberg. At the Intergastra Round Table Media Day, which took place last year for the second time in Stuttgart and where industry experts from the hotel sector, gastronomy and community cater- ing met various journalists, process optimisation through digitalisation was one of five intensively discussed topics. The topic of digitalisation is more topical than ever - this applies to gastronomy and the hotel sector as well as other industries. Ultimately, potential should be exhausted and present-day challenges overcome in an optimal way. But what exactly is digitalisation in the hospitality sec- tor, and how can digital solutions be implemented so that not only the manager but also the employees are behind it? The human factor plays a crucial role For many people digitalisation is the same as rationalisation. When you hear that your company is to in- vest more in digital solutions, there is often the fear of losing your job. In times of skills shortages and the demographic change digitalisation of- fers many opportunities and custom- ised solutions to optimise operational processes in gastronomy and the hotel sector. "For me digitalisation is not synonymous with automation or rationalisation", explains Andreas Müller, who as President of the Adler am Schloss Group for more than 15 years is dedicated to digitalisation with high-quality event catering and food. "It is more about reducing the workload of skilled employees so they can concentrate more on their actual tasks." For example, an automated temperature control in the cold-stor- age rooms means chefs have more time to be creative at the stove. But how can processes be imple- mented so that nobody fears for their jobs? A key issue: Employees have to be led and explained the benefits of digi- talisation. "This applies particularly to the generations who are not digi- tal natives and possibly have certain reservations or fears about the topic", explains Jürgen Kirchherr. "Companies should start with pro- jects where the employees clearly recognise the benefit", adds Andreas Müller. A slow familiarisation pro- cess and participation rights of the employees are the ingredients for successful implementation of digital concepts. If a common level of accept- ance is reached first, the systems can be adapted according to the current needs. "My employees are constantly developing the topic of digitalisation with me, meaning everyone is ac- tively involved. We are continuously exchanging information and ideas about how areas can be optimised, developed and linked", adds Müller. Proper information via trade fairs, associations and media Many restaurant owners and hotel- iers have a problem with the long-term investment in and implementation of digitalisation. "The most common problems are the uncertainty due to the constantly changing legal situa- tion, investment uncertainty, tamper- ing and data misuse and the generally impersonal and often unclear vendor situation", states Jürgen Kirchherr. There is a significant need for expla- nation on the different opportunities of the complex topic of digitalisation. "Many companies are constantly look- ing for the perfect and individual tool, but have problems obtaining an over- view with the inundated offer of niche products", explains Andreas Müller. Here associations, specialist media and trade fairs such as Intergastra are all asked to provide the companies with the relevant information. "It is about creating network platforms and presenting application examples from practice. Especially for new start-ups from the digital industry Intergas- tra offers a wonderful opportunity to showcase oneself", adds Markus Tischberger, Project Manager of In- tergastra. For Andreas Müller, Inter- gastra serves primarily as a platform and catalyst within the framework of which providers showcase themselves, one becomes acquainted with new products on the market and has the opportunity to exchange experiences. Associations are also a reli- able source of information for companies planning on in- vesting in digital solutions. "I am happy to obtain all informa- tion from the market, but I prefer to get the final blessing from col- leagues", states Müller. "Therefore, I also see the associations as being responsible for providing information about offers and helping with best practice examples." Dehoga is happy to accompany the digital channels in companies and within the framework of the project "Digital hospitality" has developed digitalisation guide- lines. "A digital pilot comes to the company and addresses precisely where the company is. The project is a quick-start package in the digi- talisation area and shows possibili- ties for improvement and solutions", explains Daniel Ohl from Dehoga. Individual solutions for digitalisation in the hospitality sector Digitalisation aims to find the right tools for individual needs. "Every employer or business person must look very carefully at what suits their company and focus on different questions. Example: Where are the most working hours spent and how can I reduce the working hours with the help of digital ap- proaches?", explains Andreas Mül- ler. Digitalisation in gastronomy and the hotel sector differs from other industries thanks to the proximity to the guest. When implementing the concept it is particularly impor- tant how the result is received by the guest. "Well-conceived ideas and concepts are not always well implemented, and in the worst case non-functioning digital solutions can alienate guests", states Andreas Müller. For example, non-intuitively designed or inoperative automated check-in services or digital menu cards that do not work as promised lead to dissatisfaction. Intergastra & Gelatissimo 2018: Digitalisierung amGast »Ein Digitallotse kommt in den Betrieb und setzt genau dort an, wo der Betrieb aktuell steht«

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