Ausgabe zur K 2019

5 SÜDOSTASIEN TEXT: MESSE DÜSSELDORF GMBH STOCKUMER KIRCHSTRASSE 61, 40474 DÜSSELDORF D ie asiatische Region beschäftigt sich in- tensiv mit Trends und Problemen, um ein „perfektes“ zukünftiges Wirt- schaftswachstum zu erzielen, das auch in der Kunststoffbran- che zu einem Dominoeffekt füh- ren wird. Im Vorfeld der K 2019, The World´s No. 1 Trade Fair Plastics and Rubber, die vom 16. bis 23. Oktober 2019 in Düsseldorf statt- finden wird, werfen wir zunächst einen Blick auf die asiatische Wirtschaft, aufgegliedert in ver- schiedene Bereiche, um dann für die Kunststoffbranche das Markt- wachstum sowie die Herausforde- rungen in der Region zu identifi- zieren. Vor dem Hintergrund einer sich auf Achterbahnfahrt befindenden Weltwirtschaft ist davon aus- zugehen, dass das schleppende Handelswachstum mit weiteren Handelsbeschränkungen und Un- sicherheiten auf politischer Ebene rechnen darf. Laut Aussagen der OECD (Organisation für wirtschaft- liche Zusammenarbeit und Ent- wicklung) wird das Wachstum der Weltwirtschaft voraussichtlich von 3,3% in 2019 auf 3,4% in 2020 steigen, wobei die im letzten Jahr für beide Jahre vorhergesagten 3,5% nicht erreicht werden wür- den. In China, wo neue politische Maßnahmen die schwachen Ent- wicklungen im Handel kompen- siert haben, bleibt die Vorhersage der OECD mit einer Wachstums- steigerung von 6,2% auf 6,3% in 2019 fast unverändert zu 2018. Und während das Wachstum in In- dien im dritten Quartal 2018 auf 7,1% gesunken ist, wird es laut Berechnungen der Weltbank im Wirtschaftsjahr 2018-2019 wahr- scheinlich auf 7,3% steigen und in den folgenden Jahren sogar 7,5% betragen. In Vorbereitung auf weiteren Gegenwind in den folgenden Mo- naten richten große Volkswirt- schaften ihren Kompass in Rich- tung der südostasiatischen Länder aus, auch wenn die Prognose der Bank of America Merrill Lynch einen Rückgang in fünf Ländern vorhersagt – Indonesien, Malay- sia, den Philippinen, Singapur und Thailand –, in denen das Wachs- tum von 5% in 2019 auf 4,8% in 2019 leicht sinken soll. Als Einzelmarkt besitzt Süd- ostasien hohe Attraktivität für Schlüsselindustrien hervor, zu denen die Automobilbranche, die Verpackungsbranche, die Bau- branche und die Branche für me- dizinische Geräte gehören. Die Region befasst sich außerdem mit herausragenden Problemen in Zu- sammenhang mit Kraftstoffeffizi- enz durch die Entwicklungen ihrer Elektrofahrzeugbranche, mit der Reduzierung von Kunststoffmüll durch eine Recycling-Infrastruktur und mit der Anpassung der in- telligenten Fertigung im Rahmen von Industrie 4.0 Initiativen. Der südostasiatische Kunststoff- markt wird laut eines Berichts von Mordor Intelligence von 2018 bis 2023 eine durchschnittliche jähr- liche Wachstumsrate in Höhe von 5,5% vorweisen können. Die Bau- und Verpackungsbranche sind die größten Kunststoff-Konsumenten in der Region. Gleiches gilt für Fo- lien- und Blattanwendungen. Mordor Intelligence meldet außerdem, dass der Markt für technische Kunststoffe in der Asien-Pazifik-Region im Jahr 2017 ganze 25,37 Millionen Tonnen umfasste. Der Markt wird über den Vorhersagezeitraum 2018 bis 2023 voraussichtlich eine gesun- de Wachstumsrate abbilden und ein durchschnittliches jährliches Wachstum von 5,7% vorweisen. PET-Harze (Polyethylentereph- thalat) werden in Zukunft wahr- scheinlich die Sparte dominieren und bei den technischen Kunst- stoffprodukten einen Anteil von 51% ausmachen sowie in den kom- menden fünf Jahren ein Wachstum von 6,6% vorweisen. Zurschaustellung des Automoti- ve-Basis-Vermögens Um weiterhin wettbewerbsfähig zu bleiben, muss Südostasien dem weltweiten Automotive-Bedarf nachkommen. Die Region produ- zierte im Jahr 2018 über 4 Milli- onen Fahrzeuge und konnte laut Angaben der ASEAN Automotive Federation (AAF) von Januar bis November 2018 ein durchschnitt- liches Wachstum von 7,6% im Be- reich Fertigung und Vertrieb vor- weisen. Thailand, der größte Automo- bilhersteller der Region (Nutzfahr- zeuge und Personenkraftwagen), übernimmt mit 2,16 Millionen produzierten Fahrzeugen in 2018 die Führungsposition und weist somit eine Steigerung von 9% im Vergleich zum Vorjahr auf. Im Jahr 2018 ist der Fahrzeugabsatz in Thailand um 19,2% gegenüber dem Vorjahr gestiegen und er- reichte die magische Zahl von 1 Million verkauften Fahrzeuge. Die Federation of Thai Industries (FTI) prognostiziert jedoch, dass die Fahrzeugproduktion in Thailand im Jahr 2019 voraussichtlich auf 2,15 Millionen Einheiten sinken wird. Das Land, das auch „Detroit Asiens“ genannt wird, bleibt für weltweite Automobilhersteller wie Toyota, Ford, Honda, BMW, Merce- des und viele mehr, die ihre Fab- riken in Thailand errichtet haben, eine Fertigungsoase. An zweiter Stelle auf der Liste der Produktionswettstreiter steht Indonesien, mit 1,24 Millionen produzierten Fahrzeugen und einer Steigerung von 9,9% im Vergleich zum Vorjahr, in dem das Land laut Angaben der AAF 1,13 Millionen Fahrzeuge produziert hat. Indo- nesien bleibt im Jahr 2018 mit 1,06 Millionen verkauften Fahr- zeugen in den elf Monaten bis November außerdem der größte Fahrzeugmarkt und weist somit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, in dem 994.436 Fahrzeuge ver- kauft wurden, eine Steigerung von 6,9% auf. Malaysia hingegen musste nach den unerwartet umsatzstarken drei Monaten von Juni bis August in der Fahrzeugproduktion einen Rückgang von 23,7% hinnehmen. Nach Angaben der Malaysian Auto- motive Association (MAA) endete dieser Rückgang im Monat Novem- ber 2018 mit einem Umsatzwachs- tum von 5,5%. Der Einstieg in die Elektrofahrzeugbranche Der Verkauf von Elektrofahrzeu- gen nimmt auf der ganzen Welt zu und überschritt im Jahr 2018 zum ersten Mal den Schwellen- wert von 1,2 Millionen, wobei laut Schätzungen der Frost & Sullivan Prognose 2018 für den weltweiten Elektrofahrzeugmarkt bis Ende des Jahres weltweit über 1,6 Millionen Elektrofahrzeuge verkauft werden sollen. Während China, die USA und Europa für rund 90% aller Elektrofahrzeugverkäufe weltweit verantwortlich sind, gehören auch Japan und Südkorea zu den Haupt- akteuren. China beherrschte 2017 sogar die Hälfte der weltweiten Produktion, gefolgt von Europa und den USA mit je 21% und 17%, sowie Japan und Südkorea mit je 8% und 3%. Die Region Südostasien, in der die industrielle und Biomasse- Verbrennung zu den Hauptgründen für die immer schlechter werdende Luftqualität zählen, orientiert sich mittlerweile an einem kohlenstoff- armen Transport. Eine Studie, die im Jahr 2018 von Frost & Sullivan und Nissan in den Ländern Singa- pur, Indonesien, Thailand, Malay- sia, Vietnam und den Philippinen durchgeführt wurde, besagt, dass obwohl die Zunahme von Elek- trofahrzeugen verhältnismäßig niedrig ausfällt, Verbraucher sich der Unterschiede hinsichtlich verschiedener Elektrofahrzeug- technologien wie Batterie-Elekt- rofahrzeuge, Plug-in-Hybridfahr- zeuge und Voll-Hybridfahrzeuge durchaus bewusst sind. Die Studie besagt außerdem, dass Elektro- fahrzeuge besonders bei jungen Verbrauchern unter 40 Jahren im- mer beliebter werden. Als das britische Technologieun- ternehmen Dyson als Standort für sein Multi-Milliarden-Dollar-Elek- trofahrzeugprojekt Singapur aus- wählte, um seine ersten Elektro- fahrzeuge bis 2021 auf den Markt zu bringen, war dies eine große Überraschung, da fast 90% der in Singapur gefahrenen Fahrzeu- ge mit Benzin betrieben werden. Nach Angaben der Land Transport Authority (LTA) handelte es sich im letzten Jahr bei den insgesamt 614.937 in Singapur registrierten Fahrzeugen bei 357 Fahrzeugen um Benzin-Elektro-Plug-in-Fahr- zeuge und bei 466 Fahrzeugen um reine Elektrofahrzeuge. Nichtsdes- totrotz gehört das Land zu den wenigen Ländern auf dieser Erde, die sowohl ein Car-Sharing-System für Elektrofahrzeuge als auch eine Taxiflotte mit Elektrofahrzeugen vorweisen können. Des Weiteren geht die LTA davon aus, dass bis 2020 rund 60 Elekt- robusse auf öffentlichen Strecken eingesetzt werden. Anderweitig haben die „Gro- ßen 3“ - Thailand, Malaysia und Indonesien - entsprechende Roadmaps für den Einsatz von Elektrofahrzeugen entwickelt, um ein integriertes Elektrofahr- zeug-Ökosystem zu errichten, das Privatinvestitionen über die Wertschöpfungskette unter- stützt. Unter seinem „Electric Vehicle Promotion Plan“, ein Teil des „Thailand Alternative Energy Development Plan 2012-2021“, konnte Thailand große Fort- schritte erzielen und entwickel- te sich laut dem Ministerium für Landverkehr von 60.000 Hybrid- PKWs und 8.000 Batterie-Elekt- romotorrädern im Jahr 2014 zu 102.000 Hybridfahrzeugen und 1.400 Batterie-Elektrofahrzeu- gen im Jahr 2018. Südostasien: EineWild Card in der weltweiten Kunststoffbranche Bottle to Tray to Tray to Strap to Strap Tray to Tray to Bottle to Yarn to Yarn Bottle to Bottle to Tray to Bag to Bag Tray to Tray to Tray to Fiber to Fiber circular-intelligence.com Circular Intelligence textile packaging consumer bags recycling techn logy Learn about the newest recycling applications 16th – 23th October Düsseldorf, Germany Hall 16, Booth B47-2 foodgrade without compromise

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