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21

INNOVATIONEN

podis

®CON

Die flexible Stromschiene für

die Industrie

podis

® ist die intelligente System-

lösung für die dezentrale Energieverteilung

in der Automatisierung. Dank umfang-

reichem Zubehör, z. B. passive und aktive

Feldverteiler, Motorstarter und Steck-

verbinder, bietet

podis

® für jede

Anwendung die richtige Lösung.

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FLEXIBEL

ZEITSPAREND

DEZENTRAL

24. – 28. April 2017

Halle 9, Stand F69

Halle 27, Stand M72

B

ei Hunger Hydraulik in

Lohr am Main wurde ein

riesiger Spezial- Hydraulik-

zylinder gefertigt, der für einen

Kunden in Fernost bestimmt ist.

Der Hydraulikzylinder wurde

nach seiner Auslieferung in dem

weltgrößten Schwimmbagger auf

offenen Meer eingesetzt und hebt

und senkt dort mittels armdicker

Stahlseile eine Baggerschaufel, in

welcher problemlos zwei große Rei-

sebusse Platz finden würden. Bei ei-

ner eingefahrenen Gesamtlänge von

25,6 m und einem Bodenflansch von

2,15 m ist der Hydraulikzylinder zwar

nicht der längste und auch nicht der

mit dem größten Durchmesser, der

je bei der Firma Hunger Hydraulik in

Lohr gefertigt wurde, aber zusam-

men mit seinem Gewicht von knapp

über 200 t einer der bisher größten.

Dabei kann der Hydraulikzylinder

eine Zugkraft von 1.500 t über ei-

nem Hub von 20m erzeugen.

Bereits die Materialbeschaffung

stellte eine besondere Herausforde-

rung für die Ingenieure von Hunger

dar, da ein derart großes Zylinderrohr

von keinem Stahlwerk aus einem

Stück geschmiedet werden kann.

Die Lösung bestand dann aus vier

einzelnen Rohrsegmenten, die bei

Hunger so zusammen geschweißt

und bearbeitet wurden, dass ein

perfektes einteiliges Zylinderrohr

entstand. Um den Hydraulikzylinder

dauerhaft vor der extrem korrosiven

Seeatmosphäre zu schützen, wurde

die Lauffläche der Kolbenstange mit

einer keramischen Beschichtung ver-

sehen und der Zylinder selbst erhielt

einen Spezialanstrich. Das benötigte

Großgelenklager für die Befestigung

am Schwimmbagger sowie die Dicht-

und Führungselemente des Hydrau-

likzylinders sind ebenfalls Kompo-

nenten aus dem Lieferprogramm

der Hunger Hydraulik Gruppe. Neben

dem qualifizierten Engineering, den

Fertigungsmöglichkeiten für Groß-

teile sowie den im Hause verfüg-

baren Oberflächentechnologien war

diese Komponentenverfügbarkeit

ein entscheidendes Kriterium für die

Vergabe des Auftrages an die Firma

Hunger Hydraulik. Vor dem Versand

wurde der Hydraulikzylinder im Bei-

sein des Kunden auf dem Prüfstand

auf seine Funktionsfähigkeit hin

überprüft und dessen Sicherheit und

qualitative Ausführung von der ex-

ternen Überwachungsgesellschaft

Bureau Veritas zertifiziert.

Unter dem Einsatz von Spezialkrä-

nen und einem Schwerlasttransport-

fahrzeug wurde der Hydraulikzylinder

aus der Montagehalle herausgefah-

ren und direkt vom Firmengelände

auf spezielle Eisenbahn- Fahrgestel-

le verladen. Von dort ging die Fahrt

zunächst nach Rotterdam, wo der

Zylinder auf ein extra gechartertes

Transportschiff geladen wurde.

Halle 21, Stand D16

Hydraulikzylinder von Hunger für

weltgrößten Schwimmbagger

Neue Hybrid-Tinten ermöglichen

gedruckte, flexible Elektronik

ohne Sintern

Seit dem Frühjahr 2016 ist der Zylinder mit dem Schwimmbagger bei einem Bauprojekt in Singapur im Einsatz und konnte

die in ihn gesetzten Erwartungen bezüglich Performance und Zuverlässigkeit voll erfüllen

Fotos: Hunger Hydraulik

TEXT:

INM - LEIBNIZ-INSTITUT FÜR NEUE MATERIALIEN GGMBH

CAMPUS D2 2, D-66123 SAARBRÜCKEN

B

iegsame Schaltkreise

auf Folien oder Papier

können günstig durch

Druckverfahren

her-

gestellt werden und erlauben

futuristische Designs mit ge-

krümmten Leucht- oder Einga-

beelementen.

Das erfordert druckbare elekt-

ronische Materialien, die während

der Verarbeitung keinen Schaden

nehmen und deren Leitfähigkeit

trotz gebogener Oberflächen hoch

bleibt. Forscher am INM – Leibniz-

Institut für Neue Materialien ha-

ben Hybrid-Tinten entwickelt, mit

denen sich Schaltkreise direkt aus

dem Füller zum Beispiel auf Papier

oder Folie auftragen lassen. Sie

sind nach dem Trocknen ohne wei-

teres Sintern einsatzfähig.

Ihre Ergebnisse und Möglichkei-

ten zeigen die Entwickler auf der

diesjährigen Hannover Messe in

Halle 2 am Stand B46 vom 24. bis

28. April.

In diesen Tinten kombinieren

die Entwickler die Vorteile von

Polymeren und metallischen Nano-

partikeln: Gold- oder Silber-Nano-

partikel werden mit organischen,

leitfähigen Polymeren umhüllt und

in wässrig-alkoholische Suspensio-

nen übergeführt.

„Metall-Nanopartikel mit Ligan-

den werden auch heute schon zu

Elektronik verdruckt", erläutert der

Materialwissenschaftler Kraus. Die

Hüllen müssten aber meist durch

Sintern entfernt werden, weil sie

zwar die Anordnung der Nanopar-

tikel steuern, aber nicht leitfähig

sind. Das sei bei temperaturemp-

findlichen Trägermaterialien wie

Papier oder Polymerfolien schwie-

rig, da diese während des Sinterns

Schaden nähmen. „Unsere neuen

Hybrid-Tinten sind sofort nach

dem Eintrocknen leitfähig, mecha-

nisch besonders flexibel und kom-

men ohne Sintern aus", fasst Kraus

die Ergebnisse seiner Forschung

zusammen.

In den neuen Tinten überneh-

men die organischen Verbindun-

gen drei Funktionen: „Einerseits

sorgen die Verbindungen als Li-

ganden dafür, dass die Nanoparti-

kel in der flüssigen Tinte suspen-

diert bleiben; ein Verklumpen von

Partikeln würde beim Drucken stö-

ren. Gleichzeitig sorgen die orga-

nischen Liganden dafür, dass sich

die Nanopartikel beim Trocknen

gut anordnen. Schließlich wirken

die organischen Verbindungen wie

„Scharniere": Biegt man das Ma-

terial, erhalten sie die elektrische

Leitfähigkeit aufrecht. In einer

Lage von Metallpartikeln ohne die

Polymer-Hülle wäre die elektrische

Leitfähigkeit beim Biegen rasch

verloren", fährt der Kraus fort.

Durch die Kombination beider

Materialien sei die elektrische

Leitfähigkeit beim Biegen des-

halb insgesamt höher als bei einer

Schicht rein aus leitfähigem Po-

lymer oder einer Schicht rein aus

Metall-Nanopartikeln.

INM - Leibniz-Institut

für Neue Materialien gGmbH

Das INM - Leibniz-Institut für

Neue Materialien mit Sitz in Saar-

brücken ist ein internationales

Zentrum für Materialforschung. Es

kooperiert wissenschaftlich mit

nationalen und internationalen

Instituten und entwickelt für Un-

ternehmen in aller Welt. Die For-

schung am INM gliedert sich in die

drei Felder Nanokomposit-Techno-

logie, Grenzflächenmaterialien und

Biogrenzflächen. Das INM ist ein

Institut der Leibniz-Gemeinschaft

und beschäftigt rund 240 Mitar-

beiter.

Weitere Informationen unter:

www.leibniz-inm.de