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INNOVATIONEN
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24. – 28. April 2017
Halle 9, Stand F69
Halle 27, Stand M72
B
ei Hunger Hydraulik in
Lohr am Main wurde ein
riesiger Spezial- Hydraulik-
zylinder gefertigt, der für einen
Kunden in Fernost bestimmt ist.
Der Hydraulikzylinder wurde
nach seiner Auslieferung in dem
weltgrößten Schwimmbagger auf
offenen Meer eingesetzt und hebt
und senkt dort mittels armdicker
Stahlseile eine Baggerschaufel, in
welcher problemlos zwei große Rei-
sebusse Platz finden würden. Bei ei-
ner eingefahrenen Gesamtlänge von
25,6 m und einem Bodenflansch von
2,15 m ist der Hydraulikzylinder zwar
nicht der längste und auch nicht der
mit dem größten Durchmesser, der
je bei der Firma Hunger Hydraulik in
Lohr gefertigt wurde, aber zusam-
men mit seinem Gewicht von knapp
über 200 t einer der bisher größten.
Dabei kann der Hydraulikzylinder
eine Zugkraft von 1.500 t über ei-
nem Hub von 20m erzeugen.
Bereits die Materialbeschaffung
stellte eine besondere Herausforde-
rung für die Ingenieure von Hunger
dar, da ein derart großes Zylinderrohr
von keinem Stahlwerk aus einem
Stück geschmiedet werden kann.
Die Lösung bestand dann aus vier
einzelnen Rohrsegmenten, die bei
Hunger so zusammen geschweißt
und bearbeitet wurden, dass ein
perfektes einteiliges Zylinderrohr
entstand. Um den Hydraulikzylinder
dauerhaft vor der extrem korrosiven
Seeatmosphäre zu schützen, wurde
die Lauffläche der Kolbenstange mit
einer keramischen Beschichtung ver-
sehen und der Zylinder selbst erhielt
einen Spezialanstrich. Das benötigte
Großgelenklager für die Befestigung
am Schwimmbagger sowie die Dicht-
und Führungselemente des Hydrau-
likzylinders sind ebenfalls Kompo-
nenten aus dem Lieferprogramm
der Hunger Hydraulik Gruppe. Neben
dem qualifizierten Engineering, den
Fertigungsmöglichkeiten für Groß-
teile sowie den im Hause verfüg-
baren Oberflächentechnologien war
diese Komponentenverfügbarkeit
ein entscheidendes Kriterium für die
Vergabe des Auftrages an die Firma
Hunger Hydraulik. Vor dem Versand
wurde der Hydraulikzylinder im Bei-
sein des Kunden auf dem Prüfstand
auf seine Funktionsfähigkeit hin
überprüft und dessen Sicherheit und
qualitative Ausführung von der ex-
ternen Überwachungsgesellschaft
Bureau Veritas zertifiziert.
Unter dem Einsatz von Spezialkrä-
nen und einem Schwerlasttransport-
fahrzeug wurde der Hydraulikzylinder
aus der Montagehalle herausgefah-
ren und direkt vom Firmengelände
auf spezielle Eisenbahn- Fahrgestel-
le verladen. Von dort ging die Fahrt
zunächst nach Rotterdam, wo der
Zylinder auf ein extra gechartertes
Transportschiff geladen wurde.
Halle 21, Stand D16
Hydraulikzylinder von Hunger für
weltgrößten Schwimmbagger
Neue Hybrid-Tinten ermöglichen
gedruckte, flexible Elektronik
ohne Sintern
Seit dem Frühjahr 2016 ist der Zylinder mit dem Schwimmbagger bei einem Bauprojekt in Singapur im Einsatz und konnte
die in ihn gesetzten Erwartungen bezüglich Performance und Zuverlässigkeit voll erfüllen
Fotos: Hunger Hydraulik
TEXT:
INM - LEIBNIZ-INSTITUT FÜR NEUE MATERIALIEN GGMBH
CAMPUS D2 2, D-66123 SAARBRÜCKEN
B
iegsame Schaltkreise
auf Folien oder Papier
können günstig durch
Druckverfahren
her-
gestellt werden und erlauben
futuristische Designs mit ge-
krümmten Leucht- oder Einga-
beelementen.
Das erfordert druckbare elekt-
ronische Materialien, die während
der Verarbeitung keinen Schaden
nehmen und deren Leitfähigkeit
trotz gebogener Oberflächen hoch
bleibt. Forscher am INM – Leibniz-
Institut für Neue Materialien ha-
ben Hybrid-Tinten entwickelt, mit
denen sich Schaltkreise direkt aus
dem Füller zum Beispiel auf Papier
oder Folie auftragen lassen. Sie
sind nach dem Trocknen ohne wei-
teres Sintern einsatzfähig.
Ihre Ergebnisse und Möglichkei-
ten zeigen die Entwickler auf der
diesjährigen Hannover Messe in
Halle 2 am Stand B46 vom 24. bis
28. April.
In diesen Tinten kombinieren
die Entwickler die Vorteile von
Polymeren und metallischen Nano-
partikeln: Gold- oder Silber-Nano-
partikel werden mit organischen,
leitfähigen Polymeren umhüllt und
in wässrig-alkoholische Suspensio-
nen übergeführt.
„Metall-Nanopartikel mit Ligan-
den werden auch heute schon zu
Elektronik verdruckt", erläutert der
Materialwissenschaftler Kraus. Die
Hüllen müssten aber meist durch
Sintern entfernt werden, weil sie
zwar die Anordnung der Nanopar-
tikel steuern, aber nicht leitfähig
sind. Das sei bei temperaturemp-
findlichen Trägermaterialien wie
Papier oder Polymerfolien schwie-
rig, da diese während des Sinterns
Schaden nähmen. „Unsere neuen
Hybrid-Tinten sind sofort nach
dem Eintrocknen leitfähig, mecha-
nisch besonders flexibel und kom-
men ohne Sintern aus", fasst Kraus
die Ergebnisse seiner Forschung
zusammen.
In den neuen Tinten überneh-
men die organischen Verbindun-
gen drei Funktionen: „Einerseits
sorgen die Verbindungen als Li-
ganden dafür, dass die Nanoparti-
kel in der flüssigen Tinte suspen-
diert bleiben; ein Verklumpen von
Partikeln würde beim Drucken stö-
ren. Gleichzeitig sorgen die orga-
nischen Liganden dafür, dass sich
die Nanopartikel beim Trocknen
gut anordnen. Schließlich wirken
die organischen Verbindungen wie
„Scharniere": Biegt man das Ma-
terial, erhalten sie die elektrische
Leitfähigkeit aufrecht. In einer
Lage von Metallpartikeln ohne die
Polymer-Hülle wäre die elektrische
Leitfähigkeit beim Biegen rasch
verloren", fährt der Kraus fort.
Durch die Kombination beider
Materialien sei die elektrische
Leitfähigkeit beim Biegen des-
halb insgesamt höher als bei einer
Schicht rein aus leitfähigem Po-
lymer oder einer Schicht rein aus
Metall-Nanopartikeln.
INM - Leibniz-Institut
für Neue Materialien gGmbH
Das INM - Leibniz-Institut für
Neue Materialien mit Sitz in Saar-
brücken ist ein internationales
Zentrum für Materialforschung. Es
kooperiert wissenschaftlich mit
nationalen und internationalen
Instituten und entwickelt für Un-
ternehmen in aller Welt. Die For-
schung am INM gliedert sich in die
drei Felder Nanokomposit-Techno-
logie, Grenzflächenmaterialien und
Biogrenzflächen. Das INM ist ein
Institut der Leibniz-Gemeinschaft
und beschäftigt rund 240 Mitar-
beiter.
Weitere Informationen unter:
www.leibniz-inm.de