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Stahlkolben-Produktion: NeuesWerkzeug ermöglicht Hinterschnitte

Forscher präsentieren Neuentwicklung bei der Hannover Messe vom 24. bis 28. April 2017

A

HC Oberflächentechnik

GmbH mit dem Stamm-

sitz in Kerpen bei Köln

umfasst 19 Werke

in Europa und China. Schwer-

punkt des Geschäftsfeldes ist

die funktionelle Veredelung

von technischen Oberflächen als

Dienstleistung. Tagtäglich wer-

den bei AHC Einzelteile sowie

Klein- und Großserien akribisch

und zuverlässig beschichtet.

Bauteile für die Automobilindus-

trie, für den Maschinenbau, für die

Luft- und Raumfahrt, für die Öl- und

Gasindustrie, für die Medizintechnik

sowie für zahlreiche andere Branchen

werden vor Korrosion und Verschleiß

geschützt oder mit speziellen Eigen-

schaften versehen. AHC bietet ihren

Kunden mehr als 40 Verfahren und

mehr als 100 Verfahrensvarianten.

Für patentierte Beschichtun-

gen werden Lizenzen in alle Welt

vergeben. Weltweit wird durch die

RIAG Oberflächentechnik AG in der

Schweiz der gesamte Bedarf an Pro-

zesschemikalien für Verfahren zur

chemischen und elektrochemischen

Behandlung von Metallen und Kunst-

stoffen abgedeckt.

In enger Zusammenarbeit mit

den Kunden werden bestehende

Verfahren und Applikationen opti-

miert und kontinuierlich neue Mög-

lichkeiten entwickelt.

AHC unterstützt die Kunden

von der Planungs- und Konstruk-

tionsphase an und hilft bei der

Definition des exakten Anforde-

rungsprofils ebenso wie bei der

Wahl der optimalen Materialien

und Verfahren.

Auf der Hannover Messe 2017

wird AHC Oberflächentechnik un-

ter anderem zwei innovative Ver-

fahren vorstellen.

CompCote® bezeichnet Alumini-

umoxid-Polymer-Composit-Schich-

ten für Aluminium-Legierungen.

Die Schichten werden durch anodi-

sche Oxidation des Grundwerkstof-

fes und gleichzeitige molekulare

Verbindung der Aluminium-Oxid-

schicht mit Polymeren gebildet.

Eine hervorragende Haftung mit

dem Grundwerkstoff entsteht da-

durch, dass die Schicht zum Teil in

das Grundmaterial hineinwächst.

Auf Grund der molekularen Poly-

meranteile bietet CompCote® bei

abgestimmter Wahl von Top-Coats

chemische Bindungsbrücken, so

dass auch hier eine sehr gute

Haftfestigkeit entsteht. Überhaupt

macht die vernetzte Schichtstruk-

tur CompCote® zu einer robusten

Schicht. CompCote® besitzt eine

hervorragende Verschleiß- und

Korrosionsbeständigkeit.

Die

Schicht lässt sich sehr gut einfär-

ben. Standardfarben sind Schwarz,

Titangrau, Blau, Rot, Gold und

Grün. Weitere Farben auf Anfrage.

IVD (Ion Vapour Deposition) ist

ein PVD-Verfahren, mit welchem

sich auf verschiedene Substrate

eine reine Aluminiumschicht auf-

bringen lässt. Die Korrosions- und

Kontaktkorrosionseigenschaften

werden durch die Beschichtung

verbessert. Beschichtete Bautei-

le können “as plated” verwendet

werden, oder, was häufiger ist, die

reine Aluminiumoberfläche wird

durch eine chemische Konversi-

onsbeschichtung in eine Alumi-

nium-Chromat-Schicht umgewan-

delt. Ein weiterer großer Vorteil

der IVD-Aluminium-Beschichtung

ist, dass sie mit sehr wenig Ober-

flächenvorbehandlung

lackiert

werden kann. Die Oberfläche eig-

net sich für viele Lacke einschließ-

lich allgemein vorgeschriebener

flüssigkeitsdichter Primerlacke auf

Epoxidharz-Basis sowie Trocken-

film-Schmierstoffe.

Hannover Messe 2017, Halle 6, Stand B40 (17):

Oberflächentechnik – natürlich von AHC

Befestigungselemente mit einer IVD-Aluminium-Beschichtung

TEXT & BILD: IPH - INSTITUT FÜR INTEGRIERTE

PRODUKTION HANNOVER GEMEINNÜTZIGE GMBH

HOLLERITHALLEE 6, D-30419 HANNOVER

E

in Werkzeug, das bislang

unmögliche Geometrien

warm schmieden kann,

stellt das IPH bei der

Hannover Messe vor. Damit las-

sen sich bereits während des

Schmiedens sogenannte Hinter-

schnitte einbringen – beispiels-

weise die Kolbenbolzen-Bohrung

bei Motorkolben.

Das

Hinterschnittschmieden

erleichtert die Nachbearbeitung,

spart Material und senkt die Her-

stellungskosten. Dadurch wird

die Verwendung von Kolben aus

geschmiedetem Stahl wirtschaft-

licher und die Kolben werden

gleichzeitig belastbarer. Ein Mo-

dell des Werkzeugs zeigt das IPH

vom 24. bis 28. April 2017 bei der

Hannover Messe am niedersächsi-

schen Gemeinschaftsstand in Halle

2, Stand A08.

Mit herkömmlichen Schmiede-

werkzeugen ist es unmöglich, so-

genannte Hinterschnitte auszufor-

men, weil sich die Bauteile dann

nicht mehr aus dem Werkzeug ent-

nehmen lassen. Bei Hinterschnit-

ten handelt es sich um Ausspa-

rungen oder Vorsprünge senkrecht

zur Ausformrichtung. Ein Beispiel

ist die Bolzenbohrung bei Stahl-

kolben für Fahrzeugmotoren: Sie

muss bisher nach dem Schmieden

spanend hergestellt werden.

Mit dem neu entwickelten

Schmiedewerkzeug des IPH lässt

sich die Bohrung bereits während

des Schmiedens vorformen. Das

Werkzeug verfügt dazu über zwei

bewegliche Stempel. Schließt sich

das Gesenk, fahren die Stempel aus,

pressen sich horizontal in den hei-

ßen Stahl und erzeugen so die Aus-

sparungen für die Kolbenbolzen-

Bohrung – eben die Hinterschnitte.

Beim Öffnen des Gesenks fahren

die Stempel wieder ein, sodass sich

das Bauteil entnehmen lässt.

Das

Hinterschnittschmieden

erleichtert die Nachbearbeitung

erheblich, spart somit Zeit und

reduziert insgesamt die Herstel-

lungskosten. Hinzu kommt, dass

etwa fünf Prozent weniger Material

und damit weniger Energie zur Er-

wärmung im Umformprozess von-

nöten sind, wenn die Vorbohrung

bereits während des Schmiedens

eingebracht wird. Stahlkolben

lassen sich künftig also nicht nur

schneller und günstiger herstellen,

sondern auch umweltfreundlicher.

Zudem könnte sich dank des

neuen Schmiedeverfahrens auch

die Bauteilqualität verbessern.

Denn die spanende Bearbeitung

unterbricht den Faserverlauf im

Material, die Massivumformung

nutzt ihn dagegen aus. Dadurch

verringert sich die schädliche

Kerbwirkung. Die Forscher vermu-

ten, dass der Kolben dadurch be-

lastbarer wird.

Wissenschaftler des Instituts für

Integrierte Produktion Hannover

gGmbH (IPH) haben das Werkzeug

gemeinsam mit Partnern aus der

Industrie entwickelt. Die Techno-

logie basiert auf dem sogenannten

mehrdirektionalen Umformen, das

das IPH seit fast zwanzig Jahren

erforscht und für Kurbelwellen

bereits zur Anwendungsreife ge-

bracht hat. Im Forschungsprojekt

„Hinterschnittschmieden“ haben

sich die Wissenschaftler zunächst

auf Kolben aus hochfestem Stahl

konzentriert, die in kleinen, sprit-

sparenden Turbo-Motoren zum

Einsatz kommen. Das Prinzip lässt

sich jedoch auch auf viele weitere

Bauteile übertragen.

Bei der Hannover Messe vom

24. bis 28. April 2017 stellen die

Wissenschaftler ihre Entwicklung

erstmals einer breiten Öffentlich-

keit vor. Am Gemeinschaftsstand

des Landes Niedersachsen in Hal-

le 2, Stand A08, wird ein Modell

des Werkzeugs zu sehen sein.

Interessierten Unternehmen und

Journalisten stellt das IPH gern

kostenfreie Fachbesucher-Tickets

zur Verfügung.

Dieses Schmiedewerkzeug erzeugt Hinterschnitte. Bei der Hannover Messe wird es als Modell zu sehen sein