11
PHARMAVERPACKUNGEN
Produ
Eurofins Product Testing Denmark: analytics@eurofins.dk Germany: migration@eurofins.de France: ProductTesting-FR@eurofins.com Spain: ProductTesting-ES@eurofins.com UK: ProductTesting-UK@eurofins.com www.eurofins.com/fcmAlways on the safe side!
Eurofins
–
Your reliable partner for
both, analyses and compliance work:
•
Chemical and Physical Analyses
•
Migration Testing (OML, SML)
•
Sensorial Testing
•
NIAS-Screening
•
Mineral Oils (MOSH/MOAH)
•
Printing Inks
•
Risk-Assessment
•
Webinars and Trainings
As an accredited test laboratory, we offer compliance
checks for all relevant legal requirements, as well as
individual, practical, and cost effective test
plans from one hand.
interpack 2017
Hall 7a Booth B20TEXT:
MESSE DÜSSELDORF GMBH
STOCKUMER KIRCHSTRASSE 61
40474 DÜSSELDORF
GERMANY
S
teigende Lebenserwar-
tung, Zunahme chroni-
scher Krankheiten und
die Einführung neuer
und oft sehr teurer Therapie-
formen haben in den vergan-
genen Jahren für gutes Wachs-
tum gesorgt. Immer mehr
Krankheiten werden behandel-
bar. Auch für seltene Leiden
mit vergleichsweise kleinen
Fallzahlen werden immer häu-
figer Medikamente entwickelt,
die von den Herstellern mehr
Komplexität bei immer klei-
neren Losgrößen verlangen.
Der Trend geht weg von Stan-
dardisierung, hin zu indivi-
dualisierter Behandlung. Auf
Seiten der Anlagenbauer und
Verpackungssystemanbieter
erhöht sich damit die sowie-
so schon im Markt geforderte
hohe Flexibilität und schnelle
Umrüstbarkeit.
Medipak Systems, zum Körber
Konzern zugehörig, bietet sei-
nen Kunden für solche Ansprü-
che Lösungen an, die als mo-
dulare, skalierbare Plattformen
konzipiert sind und Herstellern
den nötigen Freiraum bieten,
auch in kleineren Chargen zu
produzieren und unterschied-
liche Packmittel einsetzen zu
können. „Die Investitionen
unserer Kunden in die Produk-
tions- und Verpackungsprozesse
sind erheblich. Sie benötigen
Lösungen, die für verschiedens-
te Produkte einsetzbar, schnell
umrüstbar und im Lebenszyklus
erweiterbar sind.“, erklärt CEO
Clemens Berger.
In der Zukunft von Industrie
4.0 ist es nicht mehr ausrei-
chend, Einzelmaschinen oder
Stand-Alone Lösungen anzubie-
ten. Nur integrierte Systeme,
die die gesamte Wertschöp-
fungskette im Auge behalten,
können langfristig im Markt
mithalten. Der Kunde möchte
die Kosten pro Packung über den
gesamten Prozess reduzieren.
Das erfordert von den Anbietern
eine Verbesserung der Gesamt-
anlageneffektivität.
Dabei spielen die verlässliche
Verfügbarkeit der Anlagen sowie
eine hohe Leistung der Maschi-
nen und eine durchgängig hohe
Qualität der Produktion eine
entscheidende Rolle.
Dem Wachstum im Pharma-
sektor entgegen stehen Kos-
tenreduktionen in Gesundheits-
systemen vieler Länder mit
Preisgrenzen, Zwangsrabatten
oder nutzenbasierter Preisge-
staltung bzw. Erstattungsmo-
dellen. Weltweit steigen zudem
regulatorische Auflagen durch
Aufsichtsbehörden. Für Arznei-
mittelhersteller und -verpacker
erhöhen sich damit nochmals
die Anforderungen in der gesam-
ten Prozesskette.
Gleichzeitig nimmt der Markt
der Generika zu, also von Arz-
neimitteln, die wirkstoffgleich
zu den Originalpräparaten, aber
dafür deutlich günstiger ange-
boten werden. Diese Konkurrenz
fordert effiziente Technologien
und Prozesse, um dem hohen
Kostendruck am Generikamarkt
zu begegnen.
Innovation im
Verpackungsdesign
Trotz oder gerade wegen der
Konkurrenz durch Generika ent-
stehen neue innovative Verpa-
ckungskonzepte. Ein Beispiel
der jüngsten Vergangenheit: Im
Zuge der Einführung der neu-
en Aspirin-Generation im Jahr
2014 enschied sich der Bayer-
Konzern, den Verpackungsklas-
siker weiterzuentwickeln. Kaum
ein Medikament blickt auf eine
so traditionsreiche Vergangen-
heit zurück – bereits seit über
115 Jahren behauptet sich das
bekannte Schmerzmittel auf
dem Markt. Gemeinsam mit der
Romaco Gruppe wurde eine neue
Verpackungstechnologie ent-
wickelt, die an die veränderten
Bedürfnisse der Verbraucher an-
gepasst ist. Die Tabletten wer-
den dabei einzeln gesiegelt und
perforiert – und zwar in Form
eines vierblättrigen Kleeblattes.
Die sogenannten Pouches beste-
hen aus einer Aluminium/Pa-
pier-Verbundfolie und schützen
die einzelnen Tabletten optimal
vor äußeren Einflüssen wie Licht
und Feuchtigkeit. Beim Design
wurde Wert auf unkomplizierten
Zugriff gelegt, ein Argument,
das vor allem im Hinblick auf
die wachsende ältere Bevölke-
rungsschicht in den Industrie-
nationen immer wichtiger wird.
Auf der interpack 2017 vom 4.
bis 10. Mai 2017 in Düsseldorf
können sich Besucher informie-
ren, mit welchen innovativen
Entwicklungen die Verpackungs-
branche den gestiegenen An-
sprüchen durch gesetzlichen
Vorgaben sowie Verbrauchern
begegnet. Interessante Einblicke
in die neueste Fertigungstechno-
logie liefert auch die begleiten-
de Veranstaltung „components –
special trade fair by interpack“,
die sich vor allem an die Zuliefe-
rer der Verpackungsindustrie und
Unternehmen richtet, die An-
triebs-, Steuer- und Sensortech-
nik, Produkte zur industriellen
Bildverarbeitung, Handhabungs-
technik, industrielle Software
und Kommunikation sowie kom-
plette Automatisierungssyste-
me für Verpackungsmaschinen
anbieten.
Smart Packaging
Dass ein Beipackzettel nicht
immer gedruckt einer Medikamen-
tenverpackung beiliegen muss,
zeigen neueste verpackungstech-
nische Weiterentwicklungen, die
dank der Near Field Technologie
(NFC) überhaupt erst möglich
geworden sind. Mit bargeldlosen
Zahlungen oder dem schlüssello-
sen Öffnen von Fahrzeugen hat
die NFC bereits Einzug in unse-
ren Alltag gehalten. Dank der
weitreichenden Verbreitung von
Smartphones ist der kontaktlose
Austausch von Daten per Funk-
technik über kurze Strecken auch
für die Verpackungsbranche inte-
ressant geworden.
Die Einsatzmöglichkeiten rei-
chen vom Vorlesen des Beipack-
zettels, über die automatische
Nachbestellung von Medikamen-
ten bis hin zu weiterführenden
Informationen.
Unter dem Oberbegriff Smart
Packaging schreitet die Entwick-
lung der gedruckten Elektronik
zudem rasant voran. Leitfähige
Kunststoffe, Tinten auf Folie,
Papier oder Glas in Kombinati-
on mit extrem dünnen, flexiblen
und transparenten elektroni-
schen Komponenten – dazu in-
teraktive Displays, Leuchteffek-
te und Sensorik verwandeln die
Verpackungen bereits heute in
Hightech-Produkte. Die Zukunft
wird kaum Wünsche offen las-
sen und integrierter Bestandteil
eines E-Health Gesamtkonzepts
sein müssen. Smarte Verpa-
ckungen kennen die individuel-
le Dosierung für den Patienten,
halten zur richtigen Zeit das
entsprechende Medikament über
einen zeitgesteuerten Zugang
bereit und lösen Alarm aus,
wenn die Einnahme vergessen
wurde. Innovationen, die zur Er-
höhung der Patientensicherheit
beitragen können.
Patientensicherheit
hat oberste Priorität
Eine weitere globale Heraus-
forderung an die Branche stellt
das Problem der Produktpira-
terie dar. Der weltweite Handel
mit gefälschten Medikamenten
ist ein Millionengeschäft. Ein
erheblicher Verlust für die Phar-
maindustrie und vor allem eine
große Gefährdung für die Ge-
sundheit zahlreicher Menschen.
Ein gemeinsames Ziel der Ver-
packungs- und Pharmaindustrie
muss es deshalb sein, die Ver-
breitung von gefälschten Medi-
kamenten zu unterbinden.
Strengere Richtlinien und bes-
sere Produktkennzeichnungen
sind zum Schutz der Patienten
elementar. In vielen Ländern
werden sie bereits umgesetzt
oder stehen kurz davor. Ein Bei-
spiel ist die Delegiertenverord-
nung (EU) 2016/161 der Europä-
ischen Union mit verbindlichen
Vorgaben gegen das Eindringen
gefälschter Arzneimitteln in die
legale Lieferkette. Sie gibt vor,
dass alle verschreibungspflich-
tigen Arzneimittel mit individu-
ellen Erkennungsmerkmalen und
einer Vorrichtung gegen Manipu-
lation versehen werden müssen.
Konkret bedeutet die Re-
gelung, dass die betroffenen
Medikamente ab Februar 2019
mit einer individuellen Serien-
nummer gekennzeichnet und
eindeutig unversehrt sein müs-
sen. Eine Herausforderung, der
sich Pharmaunternehmen und
Verpackungshersteller vor Jah-
ren angenommen haben. Die
Uhlmann-Pac-Systeme GmbH &
Co. KG befasst sich bereits seit
2005 mit dem komplexen Thema
der Serialisierung und hat sich
angesichts der Herausforderun-
gen zum Anbieter von Komplett-
lösungen entwickelt. Updates,
neue Softwareversionen und eine
entsprechende Beratung gehören
heute zum Geschäft selbstver-
ständlich dazu. „Man sollte nicht
unterschätzen, dass sich eine
Serialisierung auf viele Prozesse
im gesamten Unternehmen aus-
wirkt. Hier muss durch die Pro-
jektverantwortlichen ein echtes
Change-Management erfolgen.“,
erklärt Kathrin Günther, zustän-
dig für Vertrieb Software- und
Automatisierungslösungen bei
Uhlmann.
Viele Hersteller setzen nicht
nur auf Kennzeichnung, son-
dern auch auf eine durchgängige
Rückverfolgbarkeit ihrer Produk-
te durch Integration von Track
& Trace Lösungen. Hier bietet
das Unternehmen verschiede-
ne Drucktechnologien und die
Möglichkeit der Etikettenappli-
kation, intelligente Inspektions-
systeme sowie Bedruckungs- und
Markierlösungen an. Je nach
Anforderung können die Kom-
ponenten kombiniert und auch
in den Betrieb befindlicher Ma-
schinen und Anlagen integriert
werden.
Auch, was die fälschungssi-
cheren Merkmale angeht, sind
die Lösungen der Anlagenher-
steller vielfältig. Hologramme,
synthetische DNA- und Laser-
codes oder besondere Druckfar-
ben sind teils mit bloßem Auge
nicht zu erkennen. Die Originali-
tätssiegel – sogenannte Tamper
Evidence Label – können an der
Medikamentenschachtel ange-
bracht werden oder nach Befül-
lung komplett verklebt werden.
Ganz ohne Sicherheitsetiket-
ten und Klebstoffe kommt das
Unternehmen Rondo der Medipak
Systems Gruppe aus. Während
des Verschlussprozesses werden
Ausstanzungen an den Boden-
und Deckellaschen aktiviert, die
ein Öffnen deutlich und irrever-
sibel anzeigen. Der Verbraucher
sieht damit auf den ersten Blick,
ob die Verpackung bereits geöff-
net wurde. Das Öffnen und Ver-
schließen der Schachtel funk-
tioniert genauso einfach und
problemlos wie bei einer her-
kömmlichen Faltschachtel. Ein
weiterer Vorteil: Die Zuschnitte
können auf den bereits beste-
henden Verpackungslinien ohne
Einschränkung laufen.
Es wird erwartet, dass bis Ende
2018 mehr als 75 Prozent aller
verschreibungspflichtigen Medi-
kamente weltweit durch entspre-
chende Gesetze geschützt sein
werden und damit die Umset-
zung für die gesamte Lieferkette
unverzichtbar sein wird.
Neben der Patienten- bzw.
Produktsicherheit
verbessern
die neuen Pharmaverpackun-
gen auch die Situation für die
Pharmaunternehmen
selbst.
Denn eine eindeutige Identifi-
zierbarkeit eines einzelnen Me-
dikaments kann beispielsweise
bei Rücklieferungen und Rück-
rufen, den Aufwand erheblich
verringern.
Emotionale Ansprache
am POS
Die Ansprüche an Pharmaver-
packungen sind zahlreich. Sie
müssen nicht nur den komple-
xen Bedürfnissen und Vorgaben
an Technik und Sicherheit ent-
sprechen, sondern sich am Point
of Sale (POS) auch gegen eine
Schar an Konkurrenzprodukten
durchsetzen. Dies gilt besonders
für frei verkäufliche Medika-
mente, aber auch bei verschrei-
bungspflichtigen Präparaten ist
der Konkurrenzruck durch die
Zunahme an Generikaprodukten
deutlich gestiegen. Design und
Markenpräsentation machen hier
den Unterschied. Vergleichbar
zu anderen Consumer-Verpa-
ckungen, muss auch die Medika-
mentenverpackung den Kunden
direkt ansprechen, seine Emoti-
onen wecken und seine Bedürf-
nisse genau befriedigen.
Für die Wiedererkennbarkeit
der Marke nutzen Verpackungs-
anbieter konsistente Designs,
die die gesamten Produkte ei-
nes Herstellers als einheitlichen
Block im Produktregal präsen-
tieren und sich so von einzel-
nen Artikeln der Konkurrenz
abheben. Klare Sprache, eindeu-
tige Navigation im Design und
Textaufbau ohne abschreckende
pharmazeutische Fachbegriffe
erhöhen die Aufmerksamkeit der
Käufer.
Pharmaverpackungen:
Sicherheit in allen Belangen