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PHARMAVERPACKUNGEN

Produ

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inte

rpack 2017

Hall 7a Booth B20

TEXT:

MESSE DÜSSELDORF GMBH

STOCKUMER KIRCHSTRASSE 61

40474 DÜSSELDORF

GERMANY

S

teigende Lebenserwar-

tung, Zunahme chroni-

scher Krankheiten und

die Einführung neuer

und oft sehr teurer Therapie-

formen haben in den vergan-

genen Jahren für gutes Wachs-

tum gesorgt. Immer mehr

Krankheiten werden behandel-

bar. Auch für seltene Leiden

mit vergleichsweise kleinen

Fallzahlen werden immer häu-

figer Medikamente entwickelt,

die von den Herstellern mehr

Komplexität bei immer klei-

neren Losgrößen verlangen.

Der Trend geht weg von Stan-

dardisierung, hin zu indivi-

dualisierter Behandlung. Auf

Seiten der Anlagenbauer und

Verpackungssystemanbieter

erhöht sich damit die sowie-

so schon im Markt geforderte

hohe Flexibilität und schnelle

Umrüstbarkeit.

Medipak Systems, zum Körber

Konzern zugehörig, bietet sei-

nen Kunden für solche Ansprü-

che Lösungen an, die als mo-

dulare, skalierbare Plattformen

konzipiert sind und Herstellern

den nötigen Freiraum bieten,

auch in kleineren Chargen zu

produzieren und unterschied-

liche Packmittel einsetzen zu

können. „Die Investitionen

unserer Kunden in die Produk-

tions- und Verpackungsprozesse

sind erheblich. Sie benötigen

Lösungen, die für verschiedens-

te Produkte einsetzbar, schnell

umrüstbar und im Lebenszyklus

erweiterbar sind.“, erklärt CEO

Clemens Berger.

In der Zukunft von Industrie

4.0 ist es nicht mehr ausrei-

chend, Einzelmaschinen oder

Stand-Alone Lösungen anzubie-

ten. Nur integrierte Systeme,

die die gesamte Wertschöp-

fungskette im Auge behalten,

können langfristig im Markt

mithalten. Der Kunde möchte

die Kosten pro Packung über den

gesamten Prozess reduzieren.

Das erfordert von den Anbietern

eine Verbesserung der Gesamt-

anlageneffektivität.

Dabei spielen die verlässliche

Verfügbarkeit der Anlagen sowie

eine hohe Leistung der Maschi-

nen und eine durchgängig hohe

Qualität der Produktion eine

entscheidende Rolle.

Dem Wachstum im Pharma-

sektor entgegen stehen Kos-

tenreduktionen in Gesundheits-

systemen vieler Länder mit

Preisgrenzen, Zwangsrabatten

oder nutzenbasierter Preisge-

staltung bzw. Erstattungsmo-

dellen. Weltweit steigen zudem

regulatorische Auflagen durch

Aufsichtsbehörden. Für Arznei-

mittelhersteller und -verpacker

erhöhen sich damit nochmals

die Anforderungen in der gesam-

ten Prozesskette.

Gleichzeitig nimmt der Markt

der Generika zu, also von Arz-

neimitteln, die wirkstoffgleich

zu den Originalpräparaten, aber

dafür deutlich günstiger ange-

boten werden. Diese Konkurrenz

fordert effiziente Technologien

und Prozesse, um dem hohen

Kostendruck am Generikamarkt

zu begegnen.

Innovation im

Verpackungsdesign

Trotz oder gerade wegen der

Konkurrenz durch Generika ent-

stehen neue innovative Verpa-

ckungskonzepte. Ein Beispiel

der jüngsten Vergangenheit: Im

Zuge der Einführung der neu-

en Aspirin-Generation im Jahr

2014 enschied sich der Bayer-

Konzern, den Verpackungsklas-

siker weiterzuentwickeln. Kaum

ein Medikament blickt auf eine

so traditionsreiche Vergangen-

heit zurück – bereits seit über

115 Jahren behauptet sich das

bekannte Schmerzmittel auf

dem Markt. Gemeinsam mit der

Romaco Gruppe wurde eine neue

Verpackungstechnologie ent-

wickelt, die an die veränderten

Bedürfnisse der Verbraucher an-

gepasst ist. Die Tabletten wer-

den dabei einzeln gesiegelt und

perforiert – und zwar in Form

eines vierblättrigen Kleeblattes.

Die sogenannten Pouches beste-

hen aus einer Aluminium/Pa-

pier-Verbundfolie und schützen

die einzelnen Tabletten optimal

vor äußeren Einflüssen wie Licht

und Feuchtigkeit. Beim Design

wurde Wert auf unkomplizierten

Zugriff gelegt, ein Argument,

das vor allem im Hinblick auf

die wachsende ältere Bevölke-

rungsschicht in den Industrie-

nationen immer wichtiger wird.

Auf der interpack 2017 vom 4.

bis 10. Mai 2017 in Düsseldorf

können sich Besucher informie-

ren, mit welchen innovativen

Entwicklungen die Verpackungs-

branche den gestiegenen An-

sprüchen durch gesetzlichen

Vorgaben sowie Verbrauchern

begegnet. Interessante Einblicke

in die neueste Fertigungstechno-

logie liefert auch die begleiten-

de Veranstaltung „components –

special trade fair by interpack“,

die sich vor allem an die Zuliefe-

rer der Verpackungsindustrie und

Unternehmen richtet, die An-

triebs-, Steuer- und Sensortech-

nik, Produkte zur industriellen

Bildverarbeitung, Handhabungs-

technik, industrielle Software

und Kommunikation sowie kom-

plette Automatisierungssyste-

me für Verpackungsmaschinen

anbieten.

Smart Packaging

Dass ein Beipackzettel nicht

immer gedruckt einer Medikamen-

tenverpackung beiliegen muss,

zeigen neueste verpackungstech-

nische Weiterentwicklungen, die

dank der Near Field Technologie

(NFC) überhaupt erst möglich

geworden sind. Mit bargeldlosen

Zahlungen oder dem schlüssello-

sen Öffnen von Fahrzeugen hat

die NFC bereits Einzug in unse-

ren Alltag gehalten. Dank der

weitreichenden Verbreitung von

Smartphones ist der kontaktlose

Austausch von Daten per Funk-

technik über kurze Strecken auch

für die Verpackungsbranche inte-

ressant geworden.

Die Einsatzmöglichkeiten rei-

chen vom Vorlesen des Beipack-

zettels, über die automatische

Nachbestellung von Medikamen-

ten bis hin zu weiterführenden

Informationen.

Unter dem Oberbegriff Smart

Packaging schreitet die Entwick-

lung der gedruckten Elektronik

zudem rasant voran. Leitfähige

Kunststoffe, Tinten auf Folie,

Papier oder Glas in Kombinati-

on mit extrem dünnen, flexiblen

und transparenten elektroni-

schen Komponenten – dazu in-

teraktive Displays, Leuchteffek-

te und Sensorik verwandeln die

Verpackungen bereits heute in

Hightech-Produkte. Die Zukunft

wird kaum Wünsche offen las-

sen und integrierter Bestandteil

eines E-Health Gesamtkonzepts

sein müssen. Smarte Verpa-

ckungen kennen die individuel-

le Dosierung für den Patienten,

halten zur richtigen Zeit das

entsprechende Medikament über

einen zeitgesteuerten Zugang

bereit und lösen Alarm aus,

wenn die Einnahme vergessen

wurde. Innovationen, die zur Er-

höhung der Patientensicherheit

beitragen können.

Patientensicherheit

hat oberste Priorität

Eine weitere globale Heraus-

forderung an die Branche stellt

das Problem der Produktpira-

terie dar. Der weltweite Handel

mit gefälschten Medikamenten

ist ein Millionengeschäft. Ein

erheblicher Verlust für die Phar-

maindustrie und vor allem eine

große Gefährdung für die Ge-

sundheit zahlreicher Menschen.

Ein gemeinsames Ziel der Ver-

packungs- und Pharmaindustrie

muss es deshalb sein, die Ver-

breitung von gefälschten Medi-

kamenten zu unterbinden.

Strengere Richtlinien und bes-

sere Produktkennzeichnungen

sind zum Schutz der Patienten

elementar. In vielen Ländern

werden sie bereits umgesetzt

oder stehen kurz davor. Ein Bei-

spiel ist die Delegiertenverord-

nung (EU) 2016/161 der Europä-

ischen Union mit verbindlichen

Vorgaben gegen das Eindringen

gefälschter Arzneimitteln in die

legale Lieferkette. Sie gibt vor,

dass alle verschreibungspflich-

tigen Arzneimittel mit individu-

ellen Erkennungsmerkmalen und

einer Vorrichtung gegen Manipu-

lation versehen werden müssen.

Konkret bedeutet die Re-

gelung, dass die betroffenen

Medikamente ab Februar 2019

mit einer individuellen Serien-

nummer gekennzeichnet und

eindeutig unversehrt sein müs-

sen. Eine Herausforderung, der

sich Pharmaunternehmen und

Verpackungshersteller vor Jah-

ren angenommen haben. Die

Uhlmann-Pac-Systeme GmbH &

Co. KG befasst sich bereits seit

2005 mit dem komplexen Thema

der Serialisierung und hat sich

angesichts der Herausforderun-

gen zum Anbieter von Komplett-

lösungen entwickelt. Updates,

neue Softwareversionen und eine

entsprechende Beratung gehören

heute zum Geschäft selbstver-

ständlich dazu. „Man sollte nicht

unterschätzen, dass sich eine

Serialisierung auf viele Prozesse

im gesamten Unternehmen aus-

wirkt. Hier muss durch die Pro-

jektverantwortlichen ein echtes

Change-Management erfolgen.“,

erklärt Kathrin Günther, zustän-

dig für Vertrieb Software- und

Automatisierungslösungen bei

Uhlmann.

Viele Hersteller setzen nicht

nur auf Kennzeichnung, son-

dern auch auf eine durchgängige

Rückverfolgbarkeit ihrer Produk-

te durch Integration von Track

& Trace Lösungen. Hier bietet

das Unternehmen verschiede-

ne Drucktechnologien und die

Möglichkeit der Etikettenappli-

kation, intelligente Inspektions-

systeme sowie Bedruckungs- und

Markierlösungen an. Je nach

Anforderung können die Kom-

ponenten kombiniert und auch

in den Betrieb befindlicher Ma-

schinen und Anlagen integriert

werden.

Auch, was die fälschungssi-

cheren Merkmale angeht, sind

die Lösungen der Anlagenher-

steller vielfältig. Hologramme,

synthetische DNA- und Laser-

codes oder besondere Druckfar-

ben sind teils mit bloßem Auge

nicht zu erkennen. Die Originali-

tätssiegel – sogenannte Tamper

Evidence Label – können an der

Medikamentenschachtel ange-

bracht werden oder nach Befül-

lung komplett verklebt werden.

Ganz ohne Sicherheitsetiket-

ten und Klebstoffe kommt das

Unternehmen Rondo der Medipak

Systems Gruppe aus. Während

des Verschlussprozesses werden

Ausstanzungen an den Boden-

und Deckellaschen aktiviert, die

ein Öffnen deutlich und irrever-

sibel anzeigen. Der Verbraucher

sieht damit auf den ersten Blick,

ob die Verpackung bereits geöff-

net wurde. Das Öffnen und Ver-

schließen der Schachtel funk-

tioniert genauso einfach und

problemlos wie bei einer her-

kömmlichen Faltschachtel. Ein

weiterer Vorteil: Die Zuschnitte

können auf den bereits beste-

henden Verpackungslinien ohne

Einschränkung laufen.

Es wird erwartet, dass bis Ende

2018 mehr als 75 Prozent aller

verschreibungspflichtigen Medi-

kamente weltweit durch entspre-

chende Gesetze geschützt sein

werden und damit die Umset-

zung für die gesamte Lieferkette

unverzichtbar sein wird.

Neben der Patienten- bzw.

Produktsicherheit

verbessern

die neuen Pharmaverpackun-

gen auch die Situation für die

Pharmaunternehmen

selbst.

Denn eine eindeutige Identifi-

zierbarkeit eines einzelnen Me-

dikaments kann beispielsweise

bei Rücklieferungen und Rück-

rufen, den Aufwand erheblich

verringern.

Emotionale Ansprache

am POS

Die Ansprüche an Pharmaver-

packungen sind zahlreich. Sie

müssen nicht nur den komple-

xen Bedürfnissen und Vorgaben

an Technik und Sicherheit ent-

sprechen, sondern sich am Point

of Sale (POS) auch gegen eine

Schar an Konkurrenzprodukten

durchsetzen. Dies gilt besonders

für frei verkäufliche Medika-

mente, aber auch bei verschrei-

bungspflichtigen Präparaten ist

der Konkurrenzruck durch die

Zunahme an Generikaprodukten

deutlich gestiegen. Design und

Markenpräsentation machen hier

den Unterschied. Vergleichbar

zu anderen Consumer-Verpa-

ckungen, muss auch die Medika-

mentenverpackung den Kunden

direkt ansprechen, seine Emoti-

onen wecken und seine Bedürf-

nisse genau befriedigen.

Für die Wiedererkennbarkeit

der Marke nutzen Verpackungs-

anbieter konsistente Designs,

die die gesamten Produkte ei-

nes Herstellers als einheitlichen

Block im Produktregal präsen-

tieren und sich so von einzel-

nen Artikeln der Konkurrenz

abheben. Klare Sprache, eindeu-

tige Navigation im Design und

Textaufbau ohne abschreckende

pharmazeutische Fachbegriffe

erhöhen die Aufmerksamkeit der

Käufer.

Pharmaverpackungen:

Sicherheit in allen Belangen