Table of Contents Table of Contents
Previous Page  15 / 16 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 15 / 16 Next Page
Page Background

15

MESSTECHNIK

I

n der taktilen Messtech-

nik ist die Zuverlässigkeit

ein zentraler Parameter.

Typischerweise sind Ver-

schmutzung und Abnutzung

zwei wichtige Eigenschaften,

welche die Zuverlässigkeit be-

einflussen. Das Material Dia-

mant eignet sich daher beson-

ders gut in der Messtechnik.

Zum einen hat das härteste

Material der Erde eine äusserst

geringe Abnutzung, zum andern

gibt es auf Diamantoberflächen

deutlich weniger Materialauftrag

als zum Beispiel auf Rubin. Ein

Materialauftrag ist eine Mate-

rialablagerung auf der Oberflä-

che. Das kommt typischerweise

beim Messen von Aluminium vor.

Der Diamant als Material in der

Messtechnik vereinfacht also das

Arbeiten und erhöht die Zuverläs-

sigkeit der Messtechnik.

Welche Produkte werden heute

aus Diamant hergestellt?

Mit der konventionellen

Schleiftechnik sind Facet-

tenschliffe, wie auch runde

sphärische, oder konische For-

men vernünftig herstellbar.

Sphärische Spitzen mit kleinen

Radien von wenigen Mikrome-

tern finden seit Jahren in der

Rauheitsmessung wie auch in der

Profilmessung ihre Anwendung.

Ein Rauheitsmessgerät hat eine

kleine Diamantnadel und tastet

mit dem kleinen Radius die Ober-

fläche ab. Es macht danach eine

Aussage über die Rauheit der

Oberfläche.

Diamantspitzen mit grossen

Radien werden bei sogenannten

Scratch Test, also bei der Prüfung

von

Oberflächenvergütungen

verwendet. Der Scratch Test ist

ein Kratztest, bei welchem ein

Messgerät mit einem Diamant

über eine Beschichtung eines

Werkstücks führt. Dieses Gerät

macht eine Aussage, wie gut die

Beschichtung auf dem Grundkör-

per haftet.

Facettenprodukte werden in

der Prüfung von Materialeigen-

schaften verwendet. Bekannt

sind hier Diamantspitzen, wel-

che der Vickers, Berkovich oder

Knoop Norm entsprechen. Typi-

scherweise drückt ein Messgerät

eine Spitze in den Prüfling und

kann dann eine Aussage über die

Materialeigenschaften machen.

Solche Spitzen werden auch in

der Nanotechnologie verwen-

det. Es sind eigentlich ähnliche

Produkte, jedoch in sehr kleiner

Bauweise. Damit lassen sich

Experimente im Bereich der Na-

nomechanik durchführen. Ein-

dringen, Verdrücken, Verbiegen,

Strecken sind typische Aktivitä-

ten, welche die Diamantspitzen

ausführen.

In neuster Zeit werden Diamant-

spitzen auch mit dem Ionenstrahl

bearbeitet. Eine Bearbeitung mit

dem Ionenstrahl ist ähnlich wie

die Bearbeitung mit dem Laser.

Mit dem Ionenstrahl können je-

doch deutlich kleinere Strukturen

realisiert werden als mit dem La-

ser. Eine Bearbeitung mit einer

Genauigkeit von Bruchteilen von

Mikrometern ist machbar.

Bei all diesen Anwendungen

ist es wesentlich, dass die Ab-

nutzung gering ist und die Haf-

tung von fremden Materialien

auf der Oberfläche möglichst

schlecht ist.

Was genau kann mit Diamant

nicht gemacht werden, wo hat

der Diamant Grenzen?

Diamant hat grundsätzlich

mehrere Grenzen:

Das erste Problem vom Dia-

mant ist, er ist empfindlich auf

Schläge. Druck hält er sehr gut

aus, nicht aber Schläge. Das

schränkt das Anwendungsgebiet

bereits ein. Andere Hartmateria-

lien sind diesbezüglich deutlich

besser.

Zudem hat der Diamant ein

Problem mit der Kombination

Sauerstoff und Wärme. Wird ein

Diamant bei ca. 450° in norma-

ler Luft eingesetzt, kann der Di-

amant oxidieren, er zersetzt sich

also. 450° tönt nun sehr unrea-

listisch, ist es aber keinen Falls.

Einige Forschungsstätten ma-

chen bereits heute Experimen-

te bei bis zu 1000°C. Wird ein solches Experiment im Vakuum gemacht, ist das Problem gelöst.

Auch hat Diamant ein Problem

mit kohlenstoffhaltigem Stahl

und Temperatur. Für diesen Fall

gibt es andere harte Materialien,

welche das Problem zu einem

grossen Teil lösen.

Schlussendlich ist auch der

Preis ein Kriterium, welches

nicht vernachlässigt werden

darf. Diamantprodukte sind nicht

günstig. Zum einen ist Diamant

als Rohmaterial teuer, des Wei-

tern sind Diamantbearbeitungs-

maschinen Sonderanfertigung.

Zum andern unterliegt das Be-

arbeiten von Diamant gewissen

Gesetzen, die wir bei anderen

Materialien nicht kennen. Der

Diamant hat harte und weniger

harte Achsen. Das schränkt die

Bearbeitung wesentlich ein, und

es erhöht den Preis zusätzlich.

Diamantprodukte sind aber aus

der Messtechnik nicht mehr weg

zu denken. Sie haben ihren Preis, aber sie erhöhen die Zuverlässig- keit deutlich!

Synton-MDP

Helmstrasse 1

CH-2562 Port

Schweiz

www.synton-mdp.ch info@synton-mdp.ch Tel. 0041 32 332 91 00

Zuverlässigkeit in der Messtechnik dank Diamant

Synton-MDPauf der Control 2017 in Stuttgart

Halle 5, Stand 5010

Seit 2006 Ihr Ansprechpartner

bei Synton-MDP:

Simon Hostettler, CEO,

Ingenieur FH in Mikrotechnik

Bild oben: Diamant-Messeinsatz mit M2.5 Anschlussgewinde

TEXT: KEYENCE DEUTSCHLAND GMBH

SIEMENSSTR. 1, D-63263 NEU-ISENBURG

K

EYENCE hat vor kurzem

sein neues Digitalmikros-

kop mit erweiterten Funk-

tionen auf den deutschen Markt

eingeführt / Vor allem bei der

Beleuchtung und der Fokussie-

rung gibt es hilfreiche Neuerung,

wodurch sich nun noch mehr De-

tails visualisieren lassen.

Das Digitalmikroskop VHX-6000

verfügt über eine Vielzahl an neu-

en Funktionen, wie zum Beispiel

die Multi-Lighting-Funktion. Dank

dieser lassen sich Objekte nun aus

unterschiedlichen Beleuchtungs-

winkeln betrachten.

So genügt ein einziger Knopf-

druck, um das optimale Beleuch-

tungsergebnis zu erhalten und

Merkmale zu sehen, die vorher

nicht sichtbar waren. Falls eine

andere Beleuchtungsart von Vor-

teil wäre, um andere Merkmale zu

visualisieren, ist eine Neuaufnah-

me nicht nötig. Denn selbst im

Nachhinein lässt sich die Beleuch-

tung einfach anpassen. Zahlrei-

che Lichttechniken, wie Hell- und

Dunkelfeld, Durchlicht, polarisie-

rendes Licht und differenzielle

Interferenzbeobachtungen runden

das System ab. So unterstützt bei-

spielsweise das duale Zoom-Objek-

tiv VH-ZST, das einen Vergröße-

rungsbereich von 20x - 2000x hat,

die

KEYENCE-Mix-Beleuchtung,

welche Hell- und Dunkelfeld kom-

biniert.

Generell legt KEYENCE großen

Wert auf die Entwicklung hochwer-

tiger Objektive. Das Ergebnis ihrer

langjährigen Erfahrung sind die

hochauflösenden RZ-Objektive mit

denen sich detaillierte Analysen

bis in den Submikrometerbereich

durchführen lassen. Diese sind so

konzipiert, dass sie sowohl mit

Vorgängermodellen als auch mit

zukünftigen Modellen kompatibel

sind. Zudem gibt es einige neue

Mess- und Analysefunktionen,

wie etwa die Technische Sauber-

keit/Restschmutzanalyse, welche

auf der ISO-Norm 16232 basiert.

Hierbei wird das Bild, nach Erfas-

sen des Gesamtmessbereichs, in

mehrere Regionen aufgeteilt und

dann einzeln analysiert. Darüber

hinaus bietet die neueste Soft-

ware schnelle und automatische

Flächenmessungen und –zählun-

gen sowie Korngrößenanalysen an.

Auch bezüglich der Fokussie-

rung gibt es wesentliche Verbes-

serungen. So erhält man auch

hier automatisch und schnell eine

Tiefenzusammensetzung – ein-

fach per Knopfdruck. Selbst bei

Verschiebung der XYZ-Richtungen

ist eine Tiefenschärfe im Livebild

stets gegeben. Der Nutzer des Mik-

roskops muss sich lediglich mithil-

fe des Joysticks zu dem jeweiligen

Bereich bewegen, den er betrach-

ten will. Das VHX-6000 scannt

dann automatisch den Brennwei-

tenbereich und erstellt ein Bild,

welches komplett tiefenscharf ist.

Dies geschieht binnen weniger Se-

kunden – eine Funktion, die zeit-

sparend und benutzerfreundlich

ist. Dadurch hat der Nutzer den

Vorteil, dass er das gesamte Sicht-

feld auf einen Blick prüfen kann.

Ermöglicht wird dies durch die

hochempfindliche, schnelle CMOS-

Kamera, die eine Bildfrequenz von

50 Bildern pro Sekunde aufweist.

Alle Komponenten - Objektive,

Kamera, Grafiksystem und Objekt-

tisch – sind KEYENCE-eigene Ent-

wicklungen und als Komplettsys-

tem konzipiert. Dadurch wird nicht

nur eine maximale Leistungsfähig-

keit, sondern auch ein optimales

Zusammenspiel zwischen Schär-

fentiefe, Auflösung und Helligkeit

gewährleistet. Zudem verfügt der

motorbetriebene XY-Objekttisch

jetzt nicht nur über eine größe-

re Reichweite und eine höhere

Belastbarkeit. Er kann nun auch

schneller verfahren.

Somit zeichnet sich das neue

Digitalmikroskop VHX-6000 durch

seine hohe Benutzerfreundlich-

keit, seine Schnelligkeit und seine

Wiederholbarkeit aus. Dank opti-

mierter Beleuchtung und Fokus-

sierung lassen sich mit nur einem

Gerät umfassende Betrachtungen

und Analysen realisieren.

Neues Digitalmikroskop mit

optimierter Beleuchtung und Fokussierung