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LIGNA 2025: Stoll Maschinenbau GmbH – Die Längskreissäge mit einer Schnitthöhe von bis zu 280mm

By Mai 22, 2025ANZEIGE, LIGNA


Nach erfolgreicher Konstruktion, Konzepterstellung und Montage hat die Firma Stoll Maschinenbau ihre neue JRIMAC Längskreissäge präsentiert: Mit einer Schnitthöhe von bis zu 280 mm besitzt die Sondermaschine ein absolutes Alleinstellungsmerkmal und bietet dabei weiterhin die gewohnten Features.

Seit über 30 Jahren werden im Hause Stoll Maschinenbau GmbH in bewährter Schwarzwälder Qualität Längskreissägen, liegende Plattensägen und Kappsägen für einen weltweiten Absatzmarkt hergestellt. Von Massivholz, über Dämmmaterialen bis hin zu Kunststoffen lassen sich damit die vielseitigsten Materialien bearbeiten. Die ausnahmslose Fertigung in Deutschland, ein 25-köpfiges Team, in welchem Erfahrung und junger Spirit vereint sind sowie die enge Zusammenarbeit mit den Kunden garantieren dabei hohe Qualität, Zuverlässigkeit und Expertise.
In regelmäßigen Abständen wird Stoll auch mit dem Bau von Sondermaschinen- und Fertigungsanlagen betraut. Besondere Projekte erfordern ein besonderes Projektmanagement. Einblicke in die firmeninternen Abläufe im Hintergrund sind selten, aber durchaus interessant. Thema des folgenden Berichts des Unternehmensinhabers Herrn Markus Stoll, ist der Bau einer neuen Längskreissäge mit einer Schnitthöhe von 280 mm, welche in dieser Ausführung Anfang März 2025 das erste Mal die Betriebsstätte im badischen Steinen verlassen wird.

Herr Stoll, weshalb hat die Firma Stoll den Auftrag für den Bau dieser Sondermaschine erhalten?
Hr. Stoll: Das liegt sicherlich daran, dass Unikate zu unserem Spezialgebiet zählen. Wir haben schon zahlreiche Projekte im Bereich der Sägetechnik realisiert, die nicht einer Standardmaschine entsprachen. Sei es eine fliegende Oberfluhrsäge in Kombination mit zwei Zerspanungsaggregaten, sehr kurze oder lange Längskreissägen sowie Hybridmaschinen, die sowohl als liegende Plattensäge als auch als Längskreissäge eingesetzt werden können: Unser Anspruch ist es, den Anwendungsfall des Kunden möglichst komfortabel und effizient zu gestalten. So haben wir in der Vergangenheit bereits Längs- und Kappschnittanlagen mit vollautomatschen Sortiersystemen sowie Twin-Cut-Sägen (Schnittrichtung links-rechts und rechts-links) ausgeliefert und konnten damit den Wünschen unserer Kunden stets gerecht werden.
Den Auftrag für den Bau ein Längskreissäge mit einer Schnitthöhe von 280 mm haben wir sicherlich auch deshalb erhalten, weil die Schnittmenge zwischen dem Konzept unserer klassischen Längskreissägen und dem dieser Maschine sehr groß ist. Folglich konnten wir zu Beginn unsere etablierten Standardprodukte als Referenzen vorweisen.

Weshalb kommt es überhaupt zur Bestellung einer Sondermaschine?
Hr. Stoll: Sondermaschinen resultieren sehr häufig aus der Optimierung einer Fertigungslinie oder einem außergewöhnlichen Anwendungsfall. Immer wenn dieser nicht ideal zu unseren Standardmaschinen passt, versuchen wir die passende Säge zu entwickeln oder bestehende Konzepte abzuwandeln. Sofern dem Kunden unsere Idee, das Konzept und auch der Preis zusagt, folgt dann im besten Fall die Bestellung.

Welche Komponenten oder Details der klassischen JRIMAC Längskreissägen finden sich auch in der neuen Maschine wieder?
Hr. Stoll: In erster Linie ist es der Sägeablauf, der 1:1 identisch ist. Das Material wird auf dem Maschinentisch mithilfe des verfahrbaren Breitenanschlags platziert und dann, nach Betätigung der Schnittauslösung, getrennt. Des Weiteren konnten wir die Sicherheitsvorkehrungen vollständig übernehmen und damit auch an der neuen Maschine ein hohes Maß an Sicherheit gewährleisten. Da das Schnittgut während des Schnittvorgangs vom sog. Niederhalter auf den Maschinentisch gepresst wird, hat der Bediener damit nur bei der Beschickung direkten Kontakt und muss auch im Fall von Spannungen im Material nicht mehr eingreifen. Der Lamellenvorhang, welcher über die gesamte Schnittlänge verläuft, dient der Absaugung und hat gleichzeitig die Funktion eines Griffschutzes. Drei Möglichkeiten den Not-Aus zu betätigen und Sicherheitsschalter als Schutz vor dem direkten Zugang zum Sägeblatt runden das Sicherheitskonzept unserer Längskreissägen ab, welches Voraussetzung für die CE-Kennzeichnung ist.
Durch die gewohnte Schnittgenauigkeit von +/- 0,2 mm und die Nutzung der bestehenden Breitenanschlag-Technologie muss der Kunde keine Qualitätseinbußen hinnehmen. Auch die Vorschubgeschwindigkeit von bis zu 80 m/Min. kann je nach Materialstärke erreicht werden und gewährleistet eine effiziente Bearbeitung.

Wo liegen die großen Unterschiede?
Hr. Stoll: Aufgrund des gigantischen Sägeblattdurchmessers von 900 mm und der damit zusammenhängenden konstruktiven Änderungen, mussten wir die Maschine im Prinzip „zoomen“. Das Sägeblatt ist um 50% größer, was Auswirkungen auf die Arbeitshöhe und zahlreiche Bauteile hat. Die gesamte Maschinenstruktur und Schutzeinrichtungen wie der Lamellenbalken, welcher eine gute Absaugung oberhalb des Maschinentischs gewährleistet, mussten angepasst werden. Da auch das Sägegut wesentlich schwerer ist als in herkömmlichen Fällen, mussten wir außerdem das Grundgestell deutlich massiver konstruieren. Im Ergebnis wiegt die Maschine statt etwa 2,5- jetzt über 5 Tonnen.

Was waren bei der Konzepterstellung und Konstruktion die größten Herausforderungen?
Hr. Stoll: Der gesamte Sägewagen musste auf die stärkere Belastung ausgelegt werden, was durchaus anspruchsvoll war. Durch das Gewicht des Sägeblatts, mussten wir auch an der Lagerung der Sägewelle einige Änderungen vornehmen und gleichzeitig die Formstabilität des Sägeblatts wahren. Der Spänefänger, welcher eine gute Absaugung unterhalb des Maschinentisches sicherstellt und die Absaugleistung als solches mussten ebenfalls verändert werden. Da dem Kunden dies ein großes Anliegen war, stellten auch die vorgegebenen Staubemissionswerte eine Herausforderung dar, konnten allerdings am Ende erreicht werden.
Als die Konstruktion abgeschlossen war und wir im Team die einzelnen Baugruppenzeichnungen und Montageabläufe besprochen haben, waren wir allerdings alle durchaus positiv gestimmt. Im Montieren sind wir sehr stark und waren deshalb von Beginn an überzeugt, dass wir dieses Projekt gut abschließen werden.

Wie groß war der Wettbewerb bei diesem Projekt?
Hr. Stoll: Es kam uns sicherlich zugute, dass wir dem Kunden von einem führenden europäischen Händlerhaus für dieses Projekt empfohlen wurden. Gleichzeitig gibt es nicht viele Anbieter, die im Sondermaschinenbau in diesem Bereich der Sägetechnik so affin sind und den Bau dieser Maschinentypen mit der gleichen Qualität beherrschen. Schlussendlich gab es in unserer Preisregion keine ernstzunehmende Konkurrenz, da es sich natürlich auch um Nischenprodukte handelt.

Würden Sie solch ein Projekt wiederholen?
Hr. Stoll: Grundsätzlich realisieren wir von Stoll sehr gerne Projekte dieser Art. Voraussetzung ist, dass der Kunde eine enge Zusammenarbeit zulässt, uns alle wichtigen Informationen über den Anwendungsfall und damit Parameter für die Konstruktion an die Hand gibt und wir die nötige Vorlaufzeit bekommen.
Sondermaschinenbau ist und bleibt ein wichtiger Teil unseres Angebots und wird auch in Zukunft unser Produktportfolio stetig erweitern.

Wo kann man Ihre Maschinen in Aktion erleben?
Hr. Stoll: In unserer Betriebsstätte in D-79585 Steinen haben wir immer die Möglichkeit unsere Maschinen zu präsentieren oder alternativ bei den eng verteilten Referenzanlagen in ganz Europa eine Vorführung zu organisieren.
Vom 26. – 30. Mai 2025 stellen wir auf der LIGNA in Hannover unsere Produkte zur Schau und können Ihre Fragen gerne beantworten.

Zur Person:
Markus Stoll hat bei der Firma JRION seine Ausbildung und eine Weiterbildung zum Meister absolviert und ist seit dem Jahre 1992 Inhaber der Firma Stoll Maschinenbau GmbH. Neben dem Maschinenbau im Bereich der Sägetechnik ist das Unternehmen auch Dienstleister im Bereich der CNC-Metallbearbeitung.

Autor:
Marwin Kriese
Vertrieb/Marketing
Stoll Maschinenbau GmbH
www.stoll-gmbh.de