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SMM 2022: Die nächste Phase der Digitalisierung

By April 6, 2022April 22nd, 2022No Comments
Bild: smm-hamburg.com / Nicolas Maack

Bild: smm-hamburg.com / Nicolas Maack

 

Ob Management, Brücke, Antrieb, Frachtraum oder Schiffsdesign: Die Digitalisierung erfasst sämtliche Bereiche des Schiffsbetriebes. Wie sich die Technologien smart kombinieren lassen, ist eines der Themen auf dem diesjährigen Maritime Future Summit am 5. September 2022. Auf dem Podium diskutieren Experten die neuesten digitalen Trends, in den Hallen präsentieren die SMM-Austeller ihre Innovationen.

Die Route ist klar: „Die zunehmende Automatisierung in der Schifffahrt hat das Potenzial, die Sicherheit zu erhöhen, die Umweltleistung zu verbessern und eine effizientere und nachhaltigere Schifffahrt zu gewährleisten”, sagt Kitack Lim, Generalsekretär der Weltschifffahrtsorganisation IMO. Und in der Tat: Die digitale Werkzeugkiste ist prall gefüllt. Durch das Monitoring lassen sich Wetterdaten Routen und damit Brennstoffverbräuche optimieren, Digital Twins enttarnen effizient Mängel in der Schiffsperformance und Remote Survey macht sichere Wartung aus der Ferne möglich – gerade in der Corona-Pandemie ein entscheidendes Tool. Wie sich all diese digitalen Instrumente am besten kombinieren lassen, ist Thema des Maritime Future Summit. Die hochkarätig besetzte Konferenz findet am 5. September statt – einen Tag vor dem Start der maritimen Weltleitmesse SMM 2022. In diesem Jahr treffen die internationalen Digitalexpert:innen unter dem Motto „Connected Technologies on the Rise“ zusammen. „Intelligente Allianzen schmieden und multidisziplinäre Lösungen entwickeln ist das Gebot der Stunde“, sagt Claus Ulrich Selbach, Geschäftsbereichsleiter Maritime und Technologiemessen bei der Hamburg Messe und Congress (HMC). „Auf dem Maritime Future Summit geht die maritime Branche gemeinsam die nächste Phase der Digitalisierung an.“

Smarte Hülle
Die Rumpfform des Schiffes entscheidet über Stabilität, Ladekapazität und Brennstoffverbrauch. Kein Wunder also, dass dem Schiffsrumpf beim Monitoring besondere Aufmerksamkeit zukommt. Das französische Unternehmen notilo plus kombiniert für Inspektionen etwa Unterwasser-Robotik und KI-Technologie. „Mit unserer autonomen Unterwasserdrohne Seasam kann man nicht nur die Schiffsrümpfe in Augenschein nehmen, sondern dank künstlicher Intelligenz und Bildanalyse-Software auch vorbeugende Wartung zur Vorbereitung der nächsten Dockung durchführen“, sagt Vice President Solène Guéré, die das System auf dem Maritime Future Summit vorstellt. Einen ähnlichen Ansatz bei der Inspektion von Schiffsrümpfen verfolgt DNV. Auf welche Technologien die führende Klassifikationsgesellschaft setzt, erläutert Pierre Sames, Senior Vice President Group Research & Development, in seinem Vortrag. Was beim Hull-Monitoring häufig sichtbar wird, ist überflüssiger Ballast: Der Bewuchs von Plankton, Algen, Muscheln an Bug und Propellern kann im Extremfall den Treibstoffverbrauch eines Schiffes um bis zu 50 Prozent erhöhen. Eine effektive Lösung gegen „Biofouling“ hat Hasytec entwickelt. Das für den Deutschen Umweltpreis 2022 nominierte Unternehmen stellt auf der SMM seine innovative Ultraschall Antifouling Technologie vor.

Transparente Zukunft
Brennstoff sparen – und damit Kosten und Emissionen minimieren: Das ist auch in den Fleet Control Centern der Reedereien oberstes Ziel. Wie sich durch die digitale Transformation das volle Potenzial der Schifffahrt ausschöpfen lässt, verdeutlicht Sean Fernback, CEO des führenden Schiffsmotorenherstellers Wärtsilä Voyage, auf dem Maritime Future Summit. „Die maritime Welt tritt in das digitale Zeitalter ein, in dem Investitionen in gemeinsame Plattformen und Standards eine Voraussetzung für erfolgreiche Innovationen für eine nachhaltigere und effizientere maritime Industrie sind,” so Fernback. Für Patrick Müller von Siemens Energy Marine ist dabei die Datentransparenz entscheidend. Er plädiert in seinem Vortrag für ein „open digital ecosystem“ (offenes digitales Ökosystem). „Es ist wichtig, einen ganzheitlichen Überblick über alle Anlagen zu haben und Daten in Echtzeit verfügbar zu haben – von der Maschine bis hin zur Navigation, kombiniert mit den Umweltbedingungen“, so Müller.

Digitale Sicherheit
Mehr Transparenz und Datenaustausch bedeuten mehr Effizienz – aber auch mehr Risiko. Denn sie sind auch ein Einfallstor für Kriminelle. Erst kürzlich wurde Hapag-Lloyd Opfer einer Cyber-Attacke. Wie sich die Reederei vor Angriffen schützt und wie ihr künftiger digitaler Kurs aussehen wird, erläutert Donya-Florence Amer. Die IT-Spezialistin ist seit Anfang des Jahres Chief Information Officer bei Deutschlands größter Container-Linienreederei. Ein intaktes Cyber Security-Management ist besonders fürdie autonome Schifffahrt wichtig. Um Kollisionen auf dem Wasser auszuschließen, darf die Sensorik nicht gestört werden. An Sensorfusion und Deep Learning feilt das Team von CAPTN. Das 2018 von der Kieler Universität initiierte Projekt entwickelt emissionsarme, autonome Fähren für die Kieler Förde. Auf der SMM stellt das Team den aktuellen Stand vor: „Digitale Transformation, Klimawandel und maritime Energiewende: Diese SMM-Headlines passen perfekt zu unserer Initiative, die mit ihren Verbundprojekten und den zahlreichen Partnern aus der maritimen Wirtschaft und exzellenten Forschungseinrichtungen genau diese Themen im Fokus hat“, sagt Dr. Wiebke Müller-Lupp, Geschäftsführerin der Wissenschaftszentrum Kiel GmbH und Koordinatorin von CAPTN.

Zahlreiche High-Tech-Innovationen, die auf dem Maritime Future Summit vorgestellt werden, finden Besucher im Anschluss an die Konferenz an den Ständen der SMM-Aussteller.

Das komplette Maritime Future Summit-Programm gibt es ab sofort auf der SMM Homepage. Konferenzpartner ist erneut das Schifffahrtsmagazin HANSA – International Maritime Journal.

Bild & Text: smm-hamburg.com