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ZUKUNFT DER LANDWIRTSCHAFT
TEXT:
DLG SERVICE GMBH
ESCHBORNER LANDSTRASSE 122
60489 FRANKFURT AM MAIN
GERMANY
F
ür die vom 12. bis 18.
November 2017 (Ex-
klusivtage am 12. und
13. November) auf dem
Messegelände in Hannover
stattfindende Weltleitmesse für
Landtechnik, die Agritechnica,
verzeichnet der Veranstalter DLG
(Deutsche Landwirtschafts-Ge-
sellschaft e.V.) wieder ein her-
vorragendes Anmeldeergebnis:
Mehr als 2.800 Aussteller aus
53 Ländern werden unter dem
diesjährigen Leitmotiv „Green
Future – Smart Technology“ ihre
Neuheiten und aktuellen Wei-
terentwicklungen präsentieren.
Mit einer Ausstellungsfläche von
rund 40 Hektar ist das Messege-
lände ausgebucht.
Alle führenden Unternehmen
der Branche werden mit einem
vollständigen Angebot vertreten
sein. Die Agritechnica unter-
streicht damit eindrucksvoll ihre
ungebrochene, hohe Attraktivität
und ihre Stellung als die welt-
weit bedeutendste Ausstellung
für Landtechnik. Die DLG erwartet
auch in diesem Jahr wieder mehr
als 400.000 Besucher, darunter
rund 100.000 aus dem Ausland.
Internationaler denn je
Die Agritechnica ist interna-
tionaler denn je. Nahezu 1.700
(59 Prozent) Aussteller kommen
aus dem Ausland. Dies entspricht
einem neuen Höchststand. Die
meisten Auslandsunternehmen
rekrutieren sich aus Italien (370
Unternehmen), China (110), den
Niederlanden (109), der Türkei
(107), aus Frankreich (102), Ös-
terreich (67), Polen (67), Groß-
britannien (57), Kanada (56),
Spanien (55), Dänemark (49),
Finnland (47) und aus den USA
(46). Zudem haben 13 Länder
Gemeinschaftsbeteiligungen an-
gemeldet, darunter erstmals aus
Dänemark und Irland.
„Green Future –
Smart Technologie“
Der Trend zur weiteren Au-
tomatisierung von Prozessen,
verbunden mit intelligenten
Datenmanagement-Systemen zur
Optimierung der Regelung und
Steuerung von Maschinen, Logis-
tik, Dokumentation, Qualitätssi-
cherung und Rückverfolgbarkeit,
schreitet in der Landwirtschaft
voran. Analog zur Industrie 4.0
gewinnt auch die Digitalisierung
und Vernetzung der Wertschöp-
fungskette in der Landwirtschaft
zunehmende Bedeutung. Cloud
Computing und Big Data sind
feste Begriffe geworden. Auf
der Agritechnica, die unter dem
Leitmotiv „Green Future – Smart
Technologie“ steht, zeigen die
Hersteller vielfältige Lösungen.
Diese versetzen die Landwirte in
die Lage, noch effizienter und
Ressourcen schonender zu pro-
duzieren. Dies ist aus den bei
der DLG eingegangenen mehr als
320 Neuheitenanmeldungen von
insgesamt 175 Ausstellern aus
24 Ländern abzulesen. Hieraus
hat eine von der DLG eingesetz-
te, neutrale Expertenkommission
zwei Neuheiten mit dem Innova-
tion Award in Gold und 29 Neu-
heiten mit dem Innovation Award
in Silber ausgezeichnet.
Differenzierte Entwicklung bei
globalen Betriebsgrößen und
beim Kapitaleinsatz
Global ist eine rückläufige Flä-
chenausstattung der landwirt-
schaftlichen Betriebe zu beob-
achten. 94 Prozent der Betriebe
weltweit sind mit einer Fläche
von bis zu fünf Hektar ausgestat-
tet. Diese Betriebe bewirtschaf-
ten jedoch nur neun Prozent der
globalen Landwirtschaftsfläche.
Jedoch bewirtschaften in den am
wenigsten entwickelten Ländern
die bis fünf Hektar großen Be-
triebe rund 75 Prozent der land-
wirtschaftlichen Nutzfläche. Der
Strukturwandel in der weltweiten
Landwirtschaft ist unterschiedlich
stark ausgeprägt. In Ländern der
Subsahara Afrika, im Mittleren Os-
ten, in Nordafrika und Lateiname-
rika findet kaum Strukturwandel
statt, die Betriebsstrukturen sind
weitgehend stabil. Demgegenüber
schreitet der Strukturwandel in
den Industrieländern und auch
in Südasien voran. Damit einher
nimmt dort der Mechanisierungs-
grad weiter zu. Insbesondere
in den dynamisch wachsenden
Volkswirtschaften Südasiens ist
eine rasante Zunahme des Kapi-
taleinsatzes festzustellen.
Trotz der strukturellen Unter-
schiede sind alle Betriebe Be-
standteil der weltweiten Ernäh-
rungssicherung. Sie benötigen
Zugang zu Technologien, die
die nachhaltige Produktivitäts-
steigerung ermöglicht. Auch der
Zugang zu Betriebsmitteln, die
angepasst an den Standort die
Produktivität steigern, ist not-
wendig, um Fortschritte in der Er-
nährungssicherung zu erreichen.
Schließlich sind Innovationen die
Voraussetzungen dafür, die Be-
triebe in die Lage zu versetzen,
die Nahrungsmittelerzeugung bei
gleichzeitiger Schonung der na-
türlichen Ressourcen zu steigern.
Statistiken der FAO weisen darauf
hin, dass die Investitionen in die
landwirtschaftlichen
Betriebe,
insbesondere in Subsahara Afrika,
dem Mittleren Osten, Nordafri-
ka und Lateinamerika zu niedrig
sind, um nachhaltige Produktivi-
tätssteigerungen zu erzielen.
Aktuelle Situation
auf den Märkten
Die globale Getreideernte
mit einer Rekordernte in der
Schwarzmeerregion sorgt für ei-
nen Bestandsaufbau und damit
für ein Umfeld, in dem größere
Preisanstiege unwahrscheinlich
sind. Dennoch besteht Hoffnung
für steigende Preise für bessere,
weltweit nachgefragte Qualitä-
ten. Und auch der Bestandsab-
bau bei den Getreideexporteuren
nährt die Hoffnung auf freund-
lichere Preisentwicklungen. Je-
doch führt die Rekordernte in
der Schwarzmeerregion zu einer
starken Konkurrenz für Getreide-
exporte aus den EU-Ländern. Zu-
dem verteuert der starke Euro die
EU-Getreideexporte.
In der Milchviehhaltung sind
feste Preise zu erwarten. Gründe
hierfür sind eine geringere Erzeu-
gung in den Exportländern sowie
eine anhaltend hohe Nachfrage,
insbesondere nach Butter und
Käse.
In der Schweinehaltung führt
ein ausgeglichenes Verhältnis
von Angebot und Nachfrage zu
aktuell festen Preisen. Darüber
hinaus profitieren die Schweine-
halter von niedrigen Futterkosten
und einer günstigeren Preis-Kos-
tenrelation. Allerdings besteht
ein Absatzrisiko durch rückläufige
Exporte nach China und allgemein
in der Unsicherheit über die wei-
tere Nachfrage.
Europäische Landwirte blicken
optimistisch in die Zukunft
Die europäischen Landwirte
blicken zuversichtlicher auf das
Geschäftsumfeld. Das bis 2016
vorherrschende Stimmungstief ist
überwunden. Sowohl die aktuelle
Geschäftslage als auch die Erwar-
tungen an die Geschäftsentwick-
lung werden weit positiver be-
urteilt als noch im Herbst 2016.
Auch die Investitionsbereitschaft
legt wieder zu. Dies zeigen die ak-
tuellen Ergebnisse des DLG-Trend-
monitors Europe vom Herbst 2017,
bei dem jeweils 150 Landwirte aus
Deutschland, Frankreich, Großbri-
tannien, Polen und erstmals im
August 2017 auch aus den Nie-
derlanden und Russland befragt
wurden.
Landwirte deutlich zuversicht-
licher für die weitere
Geschäftsentwicklung
Die verbesserte Lage auf den
Märkten für Getreide, Milch und
Schweinefleisch ist Grund für die-
sen Aufschwung. So beurteilen
die in allen Ländern befragten
Landwirte, insbesondere diejeni-
gen in Deutschland, die aktuelle
Geschäftslage weit positiver als
noch im Herbst 2016. Gut aufge-
stellt sehen sich auch die erst-
mals befragten Landwirte in den
Niederlanden. Sie beurteilen die
aktuelle Geschäftslage am bes-
ten.
Auch für die Geschäftsent-
wicklung der kommenden zwölf
Monate sind die europäischen
Landwirte wieder zuversichtli-
cher geworden. Es besteht die
Hoffnung auf Preisaufschläge für
bessere Getreidequalitäten. Auch
sorgt die robuste Nachfrage nach
Milchprodukten und Schweine-
fleisch für positive Aussichten.
Und auch das anhaltend niedrige
Zinsniveau trägt zu der positiven
Stimmungslage bei. Die Landwir-
te können Investitionen zu güns-
tigen Konditionen finanzieren,
und notwendige Anschlussfinan-
zierungen können weit günstiger
abgeschlossen werden.
Freundlicheres Wirtschafts-
umfeld führt zu anziehender
Investitionsbereitschaft
Die Trendwende im wirtschaftli-
chen Umfeld sorgt für eine wieder
zunehmende Investitionslaune
der Landwirte. Wie der aktuelle
DLG-Trendmonitor zeigt, sind die
Landwirte in Polen und Russland
am investitionsfreudigsten. Sie
planen in den nächsten zwölf Mo-
naten insbesondere Investitionen
in die Außenwirtschaft. Am ge-
ringsten sind laut der Befragung
die Investitionsabsichten von
französischen Landwirten.
Deutschland: Digitalisierung
steht noch am Anfang
Wie der DLG-Trendmonitor wei-
ter zeigt, steckt die Digitalisie-
rung in der deutschen Landwirt-
schaft noch in den Kinderschuhen.
Bei der Frage nach der Nutzung
von Software in der Betriebs-
führung fielen die Antworten
verhalten aus. So nutzen die
Landwirte gegenwärtig regel-
mäßig Datentransfers zu Bera-
tungsstellen sowie zu Behörden,
um auf diesem Wege Anträge zu
stellen. Die Nutzung von Apps
ist bei den Landwirten weit
verbreitet. So bieten die Apps
Unterstützung bei täglichen
Aufgaben der Betriebsführung
und sind schnell und einfach zu
installieren. Cloud-Software und
Entscheidungsunterstützungs-
systeme nutzen die Landwirte
bisher eher verhalten. Die in
vielen Regionen noch immer un-
zureichende Dateninfrastruktur,
aber auch die anhaltende Unsi-
cherheit hinsichtlich der Daten-
sicherheit bremst deren Nutzung.
Dennoch, der Trend zur weiteren
Automatisierung von Prozessen,
verbunden mit intelligenten
Datenmanagement-Systemen zur
Optimierung der Regelung und
Steuerung von Maschinen, Logis-
tik, Dokumentation, Qualitätssi-
cherung und Rückverfolgbarkeit,
in der Landwirtschaft schreitet
voran und bietet den Landwirten
neue Lösungen an.
Innovative Technologien für die Zukunft der Landwirtschaft