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CORPORATE FASHION

TEXT:

MESSE DÜSSELDORF GMBH

STOCKUMER KIRCHSTRASSE 61,

40474 DÜSSELDORF

GERMANY

S

chick, schützend, kom-

fortabel und nachhaltig

– moderne Berufs- und

Schutzkleidung verbin-

det alle Eigenschaften. Indust-

rie- und Dienstleistungsunter-

nehmen, Handel und Handwerk

widmen dem Thema Corporate

Fashion zunehmend Aufmerk-

samkeit: Das repräsentative

Outfit der Mitarbeiter und Mit-

arbeiterinnen ist ein klares

Differenzierungsmerkmal im

Wettbewerb, stellt das Firmen-

Image dar und trägt zur Stär-

kung des Wir-Gefühls in der

Belegschaft bei.

Und wie lassen sich Funkti-

on, Komfort und Design optimal

verbinden? Antworten auf diese

Fragen gibt es bei der A+A 2017.

Die Leitmesse für sicheres und

gesundes Arbeiten wird mit einer

Fülle von Produkten und Ide-

en aus dem Bereich Corporate

Fashion – individuellen Kollek-

tionen und/oder Standardkol-

lektionen mit Kundenbranding -

aufwarten. Rund 1.900 Aussteller

werden vom 17. bis 20. Oktober

in Düsseldorf dabei sein. Unter

ihnen haben rund 50 Unterneh-

men Corporate Fashion als Aus-

stellungsschwerpunkt; insgesamt

etwa 200 Aussteller bieten dazu

entsprechende Artikel und Ser-

vices an. Aktuelle Kollektionen

werden zudem in den täglichen

A+A Fashion Shows in Halle 11

präsentiert.

Die Deutsche Bahn hat sich

für Guido Maria Kretschmer ent-

schieden, um ihre 42.000 Mitar-

beiter neu auszustatten. Der Mo-

de-Designer und Moderator der

Vox-Show „Shopping Queen“ ist

erfahren auf diesem Gebiet. Die

Mitarbeiter von TUI, Deutsche

Telekom, der Fluggesellschaft

Emirates und von den Hotels

Kempinski und Maritim tragen

bereits von ihm entworfene Cor-

porate Fashion.

Erst kürzlich ist ein vier Mona-

te andauernder Tragetest zu Ende

gegangen. 40 Bahn-Mitarbeiter

und -Mitarbeiterinnen haben

dunkelblaue Blazer, schmale Ho-

sen und adrette Etui-Kleider Pro-

be getragen. Dazu das Unterneh-

men: „Es ist der Deutschen Bahn

wichtig, das mit den Mitarbeitern

gemeinsam zu entwickeln, denn

sie sollen sich in ihrer Beklei-

dung wohlfühlen.“ Damit spricht

die Bahn aus, was die gesamte

Corporate Fashion Branche prägt.

Immer weniger bestimmt der Ein-

kauf allein, was angeschafft wird.

Die demografische Entwicklung,

aber auch der Zeitgeist haben zu

einem Arbeitgebermarkt geführt.

Am Anfang steht der Tragetest

Da gewinnt auch die Beklei-

dung an Bedeutung. „Sie ist ein

emotionales Produkt“, sagt Ha-

rald Goost von A+A-Aussteller

Bierbaum-Proenen. Umfragen

und groß angelegte Träger-

versuche sollen dazu führen,

dass Tragekomfort und Farben

nicht nur den Anforderungen

am Arbeitsplatz, sondern auch

den Wünschen der Träger ent-

sprechen. „Die Akzeptanz ist

ganz wichtig, deswegen ent-

scheidet nicht mehr alleine der

Beschaffer, sondern es wird ein

gemeinschaftliches Ergebnis mit

Arbeitssicherheit, Arbeitsmedizi-

nern und den Trägern gesucht“,

sagt Joachim Geyer von der Fir-

ma Kübler, die ebenfalls auf der

A+A 2017 ihre Innovationen vor-

stellen wird.

„Immer häufiger erstellen wir

ein Konzept zusammen mit dem

Beschaffer. Aufgrund unserer

langjährigen Erfahrung werden

so weiterführende Ergebnisse er-

zielt“, sagt Goost. „Durch Trage-

tests gewinnt in der Regel auch

der Arbeitgeber neue Erkenntnis-

se.“ Um zu passgenauen Erkennt-

nissen zu gelangen, werden Ort

und die Bewegungsabläufe dort

im Vorfeld genau studiert. „Wir

schauen uns die gesamte Situa-

tion an“, so Geyer. Im Falle der

Münchner Versorgungsbetriebe

sind das auch die Kanalsysteme,

in denen sich die Mitarbeiter mit

der Schulter anlehnen oder im

Knien arbeiten. „Bestseller wer-

den die Sachen, bei denen es uns

gelungen ist, die Meinung der

Mitarbeiter aus den Tragetests

und Umfragen voll umzusetzen.“

Materialien:

Wunsch versus Standzeit

Und es wird einiges unternom-

men. Vor allem auch in Regionen

mit Vollbeschäftigung wie dem

Großraum München tun Arbeit-

geber viel, um ihr Personal zu

halten. Denn aus dem Sport ist

man schon eine Menge Funkti-

on und Komfort gewöhnt. „Das

ist oft ein Balanceakt zwischen

dem Wunsch des Trägers und der

Standzeit“, so die Erfahrung von

Goost. Vier-Wege-Stretchmateri-

alien oder Softshelljacken halten

den Anforderungen von Abrieb

durch Gebrauch oder Wäschen

nicht so stand, wie man es von

klassischen Mischgeweben ge-

wöhnt ist. Trotzdem, die durch

neue Materialien und eventuell

kürzere Standzeiten erhöhten

Kosten werden heute in Kauf

genommen. Immer jüngere Ent-

scheider sorgen dafür, dass das,

was die Menschen vom Sport

gewohnt sind, auch in der Work-

wear umgesetzt wird.

Kübler beispielsweise stattet

Porsche in Stuttgart mit einem

hochwertigen Lagenkonzept aus.

Die dazugehörenden Softshellja-

cken tragen die Mitarbeiter den

ganzen Arbeitstag lang - und

gerne auch noch am Wochenen-

de, weil sie praktisch, bequem

und schick sind.

Ergonomische Schnitte und

kombinierte Funktionen

Die A+A 2017 wird zeigen,

dass Outdoor- und Sportswear-

Features heute fest zu Corporate

Fashion und Workwear gehören.

Ergonomisch optimierte Schnit-

te manifestieren sich in vorver-

legten Seitennähten und Abnä-

hern. Die Gewebe werden immer

leichter. Vor allem die Kombi-

nation von Geweben ist typisch

für moderne Arbeitsbekleidung.

„Die Funktion ist in Zonen auf-

geteilt“, beschreibt Birgit Krauss

von Uvex, seit vielen Jahren auf

der A+A in Düsseldorf präsent.

Das gilt für das unterschiedliche

Wärme-Management. Es werden

Mesh-Materialien an Stellen ein-

gesetzt, an denen man besonders

schwitzt. Und das gilt für die

Kombination von Materialfunkti-

onen, wie der Einsatz von flexi-

blen Stoffen an den Seiten, an

denen Dehnung verlangt wird. So

vereinen sich in einem Produkt

viele unterschiedliche Eigen-

schaften. Krauss: „In der Logistik

beispielsweise setzen wir bei Ja-

cken vorne Köper ein, hinten und

an den Ärmeln Softshell-Materi-

al. Das macht die Jacke haltba-

rer und günstiger zugleich.“ Ein

anderes Beispiel bringt Joachim

Geyer: „In der Müllentsorgung

schwitzen die Mitarbeiter im

Sommer extrem, deshalb haben

wir die Hosen mit Belüftungsma-

terialien im Schritt versehen. Auf

der Innenseite sorgt Baumwolle

für ein angenehmes Gefühl. Der

Lagenlook und die Kombinierbar-

keit der einzelnen Teile sorgen

für Vielfalt bei individuellem

Wärme- und Kälteempfinden.“

Beim Thema Farben sind eben-

falls neue Trends zu erkennen.

Auch hier gilt es einen Spagat

zu bewältigen: Einerseits wollen

die Unternehmen immer wieder

mit neuen Farben überrascht

werden. Sie kommen aktuell et-

was gedeckter und erdiger, Co-

lourblockings werden dezenter.

Wirklich farbenfrohe Akzente

werden meist über Shirts und

Polos gesetzt, hier kann viel-

fältig gespielt werden. Anderer-

seits soll die Bekleidung in ihrer

Farbgebung möglichst acht Jahre

aktuell bleiben und lange halten.

Doch selbst Branchen wie Gärt-

ner, die immer noch Grün tragen,

greifen zu moderneren Tönen

bzw. Farbkombinationen. Auch

eigentlich uniforme Bekleidung

bekommt mehr Freizeit- und

Sport-Charakter.

Damenwahl

In einem Arbeitsmarkt, wo

gute Mitarbeiter schwer zu fin-

den und nicht so ohne Weiteres

zu halten sind, wird das Be-

triebsklima immer wichtiger. Ei-

nen wesentlichen Beitrag dazu

leisten die Frauen – entweder

in neuen Berufsbildern wie KFZ-

Mechatroniker/in oder Holzme-

chaniker/in, aber auch in einst

klassischen Männerberufen wie

Maurer oder Maler und Lackierer,

in denen sie immer öfter anzu-

treffen sind.

Sicher hat die Bahn im Bereich

ICE und Bahnhöfen mehr weibli-

ches Personal als das Handwerk,

die Autoindustrie oder die Post

– aber Frauen sind auch hier auf

dem Vormarsch. „Das sind keine

hohen Stückzahlen“, sagt Goost,

„und es ist betriebswirtschaftlich

sicher nicht einfach, Frauen mit

entsprechender Kleidung auszu-

statten. Aber wenn man den Auf-

trag haben möchte, kommt man

eigentlich nicht mehr umhin es

zu tun.“

Dabei reicht es bei Frauen in

der Regel nicht, die Schnitte zu

verändern, oft müssen auch Ta-

schen oder Kragen anders kon-

zipiert werden. „Frauen mögen

beispielsweise keine Schenkelta-

schen“, so Geyer. „Und ein fal-

scher Kragen reicht, damit kön-

nen Sie dann schon nicht mehr

reüssieren.“

Corporate Fashion:

Zeitgeistiger, Grüner, Weiblicher