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MASSVERPACKUNGEN
TEXT & BILD: MESSE DÜSSELDORF GMBH
STOCKUMER KIRCHSTRASSE 61
40474 DÜSSELDORF
O
b per Schiff, Bahn, Flug-
zeug oder Lastkraft-
wagen: Industriegüter
müssen gut und sicher
verpackt sein, damit sie den An-
wender oder Verbraucher in tadel-
losem Zustand erreichen. Oft le-
gen die Waren weite Strecken auf
dem Weg zu ihrem Bestimmungs-
ort zurück, auf holprigen Straßen,
ruckelnden Schienen oder bei ho-
hem Wellengang.
Das Packgut muss starke Brem-
sungen oder krachende Landungen
genauso aushalten wie klimatische
Belastungen und häufiges Umladen
beziehungsweise Umpacken. Zudem
müssen Verpackungsunternehmen
die gestiegenen Ansprüche und spe-
zifischen Bedürfnisse ihrer Kunden
erfüllen: Qualität und erstklassiger
Service sind entscheidend in einer
Industrie, die durch zunehmen-
den Wettbewerb geprägt ist. Ge-
wünscht sind Verpackungssysteme,
die minimale Ausfall- und kurze
Umrüstungszeiten garantieren und
natürlich kosten-, energie- und res-
sourceneffizient arbeiten.
Stoßfeste Verpackungen
Optimalen Schutz auf den strapa-
ziösen Reisen bieten hochwertige
Industrieverpackungen aus ganz
unterschiedlichen Materialien. Ab-
gestimmt auf die jeweiligen Bedürf-
nisse der Produkte und Transportwe-
ge können Paletten und Kisten aus
Holz oder Wellpappe, zusammen-
klappbare Transportbehälter oder
Gitterboxen aus Kunststoff, Trans-
portgestelle, Luftpolsterverpackung,
Säcke oder spezielle Gefahrgut- und
Heavy-Duty-Verpackungen geeigne-
ten Schutz leisten.
Ideal zum Transportschutz von
zerbrechlichen, stoß- und kratzemp-
findlichen Produkten wie beispiels-
weise solche aus Glas, Kunststoff
oder Gummi sind stoßfeste Verpa-
ckungen aus Wellpappe. Über den
Schutz hinaus bietet das Material
durch Druck- und Veredelungsformen
vielfältige Möglichkeiten zur indivi-
duellen Gestaltung. Verbrauchs- und
Markenbotschaften können hierbei
ohne Zusatzprodukte einfach kom-
muniziert und Kosten für Marketing-
produkte damit reduziert werden.
Voller Einsatz für
echte Schwergewichte
Besonderer Einsatz ist bei soge-
nannten Schwergütern gefragt –
also Waren, die aufgrund von Größe
oder Gewicht Standardnormen für
den Transport überschreiten. Bei
Produkten, die 100 Tonnen oder
mehr auf die Waage bringen, sind
individuelle Sonderanfertigungen
gefragt. Zum direkten Schutz des
Packguts setzen Verpacker auf klas-
sische Polyethylen- oder Alumini-
umverbundfolien.
Trockenmittel
oder chemische Behandlungen mit
Dampf- und Kontaktphaseninhibi-
toren (VCI-Methode/Volatile Corro-
sion Inhibitor) verhindern zudem
Korrosion, Schimmelbefall und an-
dere Schäden, zum Beispiel durch
Schwitzwasserbildung.
Der gesamte Verpackungsprozess
bei Schwergütern ist äußerst an-
spruchsvoll: Denn die Lasten kön-
nen nur unter Einsatz von großen
Gerätschaften wie Krananlagen und
Schwenkkränen effizient verpackt
und verladen werden. Besondere
Hängekrananlagen aus Aluminium
hat der Vakuum-Spezialist Schmalz
im Angebot. Sie punkten in erster
Linie durch ihr günstiges Verhältnis
von Eigengewicht und Traglast.
Für ergonomisches und sicheres
Bewegen beim Verpackungsprozess
eignen sich neben pneumatisch
betriebenen Greiferanlagen auch
spezielle Vakuum-Hebegeräte. Sie
zeichnen sich durch eine beson-
dere Flexibilität im Einsatz aus.
„Und auch in der Schnelligkeit
punktet das Bewegen mittels Va-
kuum“, so Dr. Kurt Schmalz, ge-
schäftsführender Gesellschafter der
J. Schmalz GmbH.
Der ursprüngliche Rasierklingen-
fabrikant aus dem Schwarzwald hat
sich seit seiner Gründung im Jahr
1910 zu einem der weltweit füh-
renden Anbieter für Vakuum-Tech-
nologien in der Automatisierungs-,
Handhabungs- und Aufspanntech-
nik entwickelt. Mit seinem schwenk-
baren Vakuumheber VacuMaster
lassen sich tonnenschwere Blech-
tafeln, Holz- oder Kunststoffplatten,
Fässer, Fenster oder Glasscheiben
ohne große Anstrengung bewegen.
So können selbst schwere Glasteile
bruchsicher und mühelos von nur
einer Person verladen oder verpackt
werden.
Neben den Großgerätschaften
kommt ein besonderer logistischer
Aufwand hinzu, denn bei Schwer-
guttransporten – man kennt es aus
zahlreichen TV-Reportagen – müs-
sen teilweise ganze Straßenzüge
gesperrt werden; häufig bei Nacht
und unter Begleitschutz. Auch Fra-
gen zum Transportschutz müssen
im Vorhinein von allen Beteilig-
ten, also Besteller, Hersteller und
Transporteur geklärt werden. Eine
professionelle Verpackungsplanung
ist deshalb unabdingbar, wenn sich
die Großen in Holz- oder Eisenkisten
auf weite Reise begeben.
Sicher verpackt bei Gefahr
Eine andere und gleichzeitig
besondere Verpackung kommt ins
Spiel, wenn Gefahrgut transportiert
wird – also Stoffe, Zubereitungen
und Gegenstände, die Stoffe enthal-
ten, von denen aufgrund ihrer Na-
tur, ihrer physikalischen oder che-
mischen Eigenschaften bestimmte
Gefahren beim Transport ausgehen.
Feuerwerkskörpern, PKW-Gurtstraffer,
Haarspray, Benzin oder Düngemittel
und auch Airbags oder Lithiumbat-
terien gehören zur Gruppe der ge-
fährlichen Güter.
Was die Verpackungen solcher
Stoffe angeht, schreibt der Gesetz-
geber strenge Richtlinien vor. Diese
folgen den von den Vereinten Nati-
onen herausgegebenen Vorgaben,
den ‚UN Recommendations on the
Transport of Dangerous Goods’. Jede
Gefahrgutverpackung muss folglich
weltweit mit einem UN-Symbol ge-
kennzeichnet sein, gefolgt von ei-
nem Buchstaben- und Zahlencode.
Angesichts der zunehmenden
Popularität von Elektrofahrzeugen
werden Lithium-Ionen-Batterien
weltweit in größerer Stückzahl pro-
duziert. Eine geeignete Verpackung
für eben solche Gefahrengüter hat
der Verpackungsspezialist DS Smith
für die BMW Gruppe entworfen. Ins-
gesamt zwölf Stromspeicher können
dank der besonderen Inneneinrich-
tung aus Wellpappe einfach und
schnell per Hebewerkzeug in die
Transportkartons abgesenkt und ge-
sichert werden – ohne weiteres Füll-
material oder Faltvorgänge. Ähnlich
komfortabel verläuft auch das Ab-
laden. Batterien samt Polster aus
der Transport- und Lagerverpackung
entnehmen und wenn gewünscht
einzeln beispielsweise als Ersatzteil-
lieferung weiter verschicken.
Alles paletti
Beim Produkthandling von In-
dustriegütern sind Transportpalet-
ten optimal auf die Bedürfnisse
bezüglich Tragfähigkeit, Qualität
und Wirtschaftlichkeit abgestimmt.
Aber Palette ist nicht gleich Palet-
te. Die praktischen Helfer, die bis
zu 1.500 Kilogramm tragen kön-
nen, werden in zahlreichen Aus-
fertigungen am Markt angeboten.
Einweg-, Mehrweg- 2-Wege oder
4-Wege-Paletten, Schwerlast- oder
Sonderpaletten sind nur einige der
möglichen Typen. Schon beim Ma-
terial fängt der Unterschied an. Die
Mehrzahl besteht aus Holz; abhän-
gig vom Herstellungsland werden
in der Regel die heimischen Holz-
arten zur Herstellung verwendet.
Alternativ finden Kunststoff- oder
Metallpaletten Anwendung – oder
solche aus Wellpappe. Für die be-
kannte Europalette werden am häu-
figsten Birke-, Kiefer- oder Fichten-
hölzer eingesetzt. Abhängig von der
Belastung durch Transportgut, Klima
und Handling können die Mehrweg-
paletten gut und gerne bis zu fünf-
zehn Einsätze überleben.
Das amerikanische Pendant der
Europalette ist die sogenannte
GMA-Palette. Sie ist mit 40 x 48
Inch (101, 6 Zentimeter x 121,92
Zentimeter) etwas größer. Beim
Frachtverkehr mit Schiffen werden
deshalb besondere Industriepalet-
ten benötigt. Sie entsprechen dem
amerikanischen Maßsystem und
können problemlos in ISO-Container
geladen werden.
Pal-box® heißt der praktische Pa-
lettencontainer aus Wellpappe. Der
Ladungsträger des Londoner Papier-
und Verpackungsmittelherstellers
Mondi Group steht wortwörtlich auf
eigenen Füßen. Denn bei der in un-
terschiedlichen Größen erhältlichen
Wellpappebox sind die Paletten-
füße am Boden verankert. Speziell
auf den Transport schwerster Güter
zugeschnitten ist Mondis Lager-
container aus gestanzter Schwer-
wellpappe stac-pac®. Mit mehrfach
verwendbaren Clips werden für hohe
Belastbarkeit an den Außenseiten
Holzbretter gehalten.
Für ein längeres Leben
Um die Widerstandsfähigkeit und
Langlebigkeit von Transportträgern
aus Materialgemischen zu verbes-
sern, können spezielle Coatings
eingesetzt werden. Vom deutschen
Chemiegiganten BASF stammt das
weiterentwickelte
Sprühsystem
‚Elastocoat C’, das Hybridpaletten
aus Kunststoff und Holzfaserplatten
(MDF) für eine besondere Stabili-
tät versiegelt und eine zusätzliche
Grundierung überflüssig macht. Die
mit ‚Elastocoat C’ versiegelten MDF-
Platten sollen nicht nur solider, son-
dern auch um 25 Prozent leichter
sein als traditionelle Paletten. Gorm
Carsting, Team Leader Sales Western
Europe PU Systems, führt näher aus:
„Das Sprühsystem Elastocoat® C
versiegelt effizient, schnell und dau-
erhaft die Paletten-Oberflächen und
bietet so einen optimalen Schutz
gegen Wasser, Verschmutzung, Mi-
krobenbefall und Abrasion. Dadurch
erhöht sich die Haltbarkeit der Pa-
letten von Ahrma auf eine Zeitspan-
ne von bis zu von 10 Jahren.“
Interpack 2017:
Maßverpackungen für Industriegüter
»Neben den Großgerätschaften kommt ein
besonderer logistischer Aufwand hinzu«
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