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WIRTSCHAFTLICHKEIT
J
ährlich besuchen vie-
le Dutzende Kunden die
Produktionshallen von
Smit’s Uien. Dabei sind
sie immer wieder vom hohen
Qualitäts- und Produktionsstan-
dard und der Effizienz des nie-
derländischen Zwiebelschnitt-
betriebes beeindruckt.
Das Schneiden von Zwiebeln ist
ein aufwendiger und hoch spezi-
alisierter Bearbeitungsvorgang.
Vom Standort in der Regierungs-
hauptstadt Den Haag aus beliefert
das Unternehmen seine Kunden in
Europa und punktet vor allem mit
der einzigartigen langen Haltbar-
keit von 11 Tagen der frischge-
schnittenen Zwiebeln, wobei keine
Konservierungsstoffe eingesetzt
werden. Wie schafft Smit’suien BV
das? Auf der kommenden Anuga
Halle 5.1 049 kann man den Mit-
arbeitern von Smit’s Uien BV diese
Frage persönlich stellen.
Raymond Mahieu, Verkaufsleiter
von Smit’s Uien, gegenüber Mes-
se Kurier: „Unsere geschnittenen
Zwiebeln sind außerordentlich lan-
ge haltbar, bis zu 11 Tage, ohne
Konservierungsstoffe wohlgemerkt.
Wie wir das machen? Jahrelange
Erfahrung, Qualität, Schnelligkeit,
Hygiene und die richtige Verpa-
ckung sind dabei wichtige Faktoren
für unseren Erfolg. Wir verwenden
nur die besten Zwiebeln von unse-
ren eigenen Vertragsanbauern. Ge-
meinsam mit den Anbauern planen
wir den Anbau der Sorten und die
Mengen. Ferner legen wir größten
Wert auf Hygiene und Frische. Des-
wegen verfügen wir über alle mög-
lichen Zertifizierungen wie Skal,
GMP und IFS Higher Level.
Jährlich besuchen unsere Kunden
die Produktionsstätten. Die Besuche
gehören zum Standardprogramm der
Lieferbeziehung und bestätigen dem
Kunden, dass wir auf höchstem Ni-
veau produzieren. Mit welchen spe-
ziellen Erfindungen wir im Detail die
Zwiebel schneiden, bleibt allerdings
unser Firmengeheimnis, an dem wir
seit Jahrzehnten gearbeitet haben.“
Laut Mahieu lohne es sich kosten-
günstig hochwertige Halbfabrikate
bei einem Spezialunternehmen wie
Smit’s Uien einzukaufen, statt sel-
ber in teure Maschinen investieren
zu müssen. Dadurch kann man mit
demselben Mitarbeiterstab mehr
Arbeit erledigen. Natürlich stehe
man auch in Konkurrenz zu den
lokalen kleinen Produktionsstätten
vor Ort. „Auch da lohnt sich der di-
rekte Vergleich zu unserem Produkt-
angebot.
Denn die lange Haltbarkeit er-
leichtert insgesamt die Arbeitspro-
zesse und die Logistik, wodurch
keine tägliche Lieferung erfordert
ist“, so Raymond Mahieu.
Deutscher Markt zunehmend von
geschnittenen Zwiebeln überzeugt
Seit 10 Jahren fokussiert sich
die Firma auf den deutschen
Markt, der somit stetig wächst.
Mittlerweile werden täglich min-
destens +- 10 Paletten nach
Deutschland geliefert. In den Nie-
derlanden gilt das Unternehmen
nach eigenen Angaben als Markt-
führer. Ziel ist es, mehr Marktan-
teile in Deutschland zu gewinnen.
In Deutschland sind zurzeit vor
allem beliebt; die geschnittenen
Zwiebeln in Form von Würfeln
und Ringen. Die roten Zwiebeln
werden zunehmend beliebter.
Laut Mahieu sei dies zum Teil
der wachsenden Beliebtheit von
Flammkuchen in der deutschen
Küche zu verdanken. Raymond
Mahieu: „Natürlich werden unsere
Zwiebeln vielfach als Zutat in Sala-
ten oder als Pizzatopping benutzt.
Wir glauben an langjährige Kun-
denbeziehungen und investieren
darin. Unsere Kunden in Deutsch-
land sind zum Beispiel Cash&Carry
Märkte, große LEH-Ketten, Obst,
Gemüse und Gastronomie Groß-
händler .“
Insgesamt hat sich der deutsche
Markt in den letzten Jahren wei-
terentwickelt. Zunächst habe man
nur geschälte Zwiebeln geordert,
heutzutage sei man von der Qua-
lität der geschnittenen Zwiebeln
überzeugt, laut Mahieu. Dabei sei-
en vor allem deutsche Kunden zu-
nächst argwöhnisch, wenn sie von
der besonderen Haltbarkeit der
Zwiebeln hörten. Aber nachdem
man die Produkte kennenlernt, sei
diese Zurückhaltung verschwun-
den. Dabei helfe natürlich auch
der Firmenbesuch in Holland.
Die vorgeschnittenen Zwiebeln
von Smit’s Uien BV finden in im-
mer mehr Absatzkanälen ihren
Weg, von der kleinen Imbissstube
bis hin zu großen Supermarktket-
ten. Geschnittene Zwiebel-Würfel
und Ringe in Weiß und Rot in
verschiedenen Packungen werden
immer beliebter, denn sie sind
eine wichtige Geschmackszutat
in vielen Gerichten. Smit’s Uien
liefert ihre Produkte an das Hotel-
und Gaststättengewerbe, den Food
Service, Fischhandel und an Ge-
müseschnittbetriebe. Mittlerweile
sind auch Supermarktketten an
dem Produkt wegen seiner Vielsei-
tigkeit interessiert. Mahieu: „Zum
Beispiel liefern wir in höherer Fre-
quenz kleinere Verpackungseinhei-
ten ab 25gr bis 2.5 kg Packungen.
Auch erarbeiten wir mit unseren
Kunden auf Wunsch neue Produk-
te, so haben wir auch halbe rote
Zwiebelringe. Seit 2008 nehmen
wir an Fachmessen teil wie z.B. die
Internorga, der Hoga, der Inter-
gastra, Anuga,Fish Messe Bremen
und der Fruit Logistica in Berlin.“
Smit’s Uien BV
Erfolgsstory
1948 begann die Erfolgsstory
des ungewöhnlichen Unterneh-
mens. Das niederländische Fami-
lien Unternehmen Smit’s Uien BV
gilt heute als größter Verarbei-
tungsbetrieb in den Niederlanden
für das Schälen und Schneiden
von Zwiebeln. Besonderer Wettbe-
werbsvorteil der Smit’s Uien ist die
lange Haltbarkeit der Produkte.
Seit 1993 ist das Unternehmen in
Den Haag am Foodcenter Forepark
angesiedelt. Insgesamt sind dort
vier hochmoderne Verarbeitungs-
linien, drei Verpackungslinien und
vier Schallinien installiert. Pro
Stunde können hier umgerechnet
maximal 12.000 kg Zwiebeln ge-
schält und geschnitten werden,
hochgerechnet im Jahr sind das
ca. 15 Mio. Kg Zwiebel. Heute be-
steht die Belegschaft aus über 40
Mitarbeitern.“
Smit’s Uien BV
DemGeheimnis der längeren Frische auf der Spur
TEXT: JOHANN HEINRICH VON THÜNEN-INSTITUT
BUNDESFORSCHUNGSINSTITUT FÜR
LÄNDLICHE RÄUME, WALD UND FISCHEREI
BUNDESALLEE 50, 38116 BRAUNSCHWEIG
N
ach den Rekordpreisen
für Rindfleisch und
Kälber in den Jahren
2014/2015 sind die
Preise in den USA und Kanada im
Jahr 2016 deutlich gefallen. In
der Mehrheit der im Agrarökono-
men-Netzwerk agri benchmark
vertretenen Länder war die Ren-
tabilität 2016 im Vergleich zum
Vorjahr unverändert bzw. leicht
verbessert.
Dies sind zwei Ergebnisse der
diesjährigen agri benchmark Beef
and Sheep Conference 2017, die
gemeinsam von Canfax Research
Services (eine Abteilung der Cana-
dian Cattlemen Association) und
agri benchmark vom 17.-23. Juni
in Saskatoon, Kanada, organisiert
wurde. Die Preisentwicklungen
zeigten einen ungewöhnlichen
Gegensatz zwischen Nord- und
Südhemisphäre: Die inländischen
Rindfleisch- und Kälberpreise in
der Nordhemisphäre gingen im
Jahr 2016 um bis zu 10 Prozent
zurück. Mit 20 Prozent waren die
Preisrückgänge besonders stark
in den USA und Kanada, blie-
ben jedoch über dem Dreijahres-
durchschnitt. Auf der Südhalb-
kugel sorgten Dürren, größere
Währungsabwertungen und Politik-
änderungen (Argentinien) in fast
allen Ländern für einen Anstieg
der heimischen Preise, allen voran
Australien mit 20 Prozent. Zudem
stiegen dort häufig auch (trocken-
heitsbedingt) die Futtermittel-
preise. Ausgedrückt in US-Dollar
waren diese Preissteigerungen
jedoch geringer, weil es in vielen
Ländern zu weiteren Abwertungen
gegenüber dem US-Dollar kam.
Gewinne stabil bis leicht
steigend, aber Strukturwandel
geht weiter
Das Ergebnis der Preis- und Kos-
tenentwicklungen im Jahr 2016
waren konstante oder leicht er-
höhte Gewinne in fast allen Län-
dern, wobei die EU-Betriebe die
niedrigsten Gewinne aller Regi-
onen zeigten. In einem der Kon-
ferenzworkshops wurde die Frage
diskutiert, warum Betriebszweige,
die die Vollkosten nicht decken
können, trotzdem ein relativ lan-
ges Beharrungsvermögen haben.
Brenna Grant, die kanadische
Gastgeberin der Konferenz, fasste
zusammen: „Kurzfristig betrachtet
erscheint es plausibel, dass die Be-
triebe den eigenen Arbeitseinsatz
nicht bewerten. Bei längerfristiger
Betrachtung sind offensichtlich
eine Reihe von Gründen verant-
wortlich für die Weiterführung
bestimmter Betriebszweige: ‚Quer-
subventionierung‘ durch andere
Betriebszweige, außerlandwirt-
schaftliches Einkommen, Subven-
tionen, Anstieg von Landpreisen
und -vermögen, Entscheidungen
für einen besonderen Lebensstil,
Familientradition“. Während der
Strukturwandel also relativ ge-
ring sein kann, vollzieht er sich
dennoch, weil Akteure ausschei-
den, wenn eine oder mehrerer
der oben genannten Bedingungen
nicht mehr erfüllt sind. Es ist zu
erwarten, dass sich dieser Struk-
turwandel bei den derzeitigen
Preisverhältnissen und politischen
Rahmendbedingungen fortsetzt,
insbesondere in Ländern, in denen
kleinbetriebliche Strukturen vor-
herrschen.
Betrachtet man unterschiedli-
che Produktionssysteme, haben
Systeme mit ganzjähriger Außen-
haltung in der Mutterkuhhaltung
niedrigere Kosten und höhere
Gewinne als Systeme mit Winter-
stallhaltung. In der Rindermast
lässt sich nach wie vor keine sys-
tematische Überlegenheit eines
bestimmten Produktionssystems
nachweisen.
Erfolgsfaktoren
Ein weiterer Workshop zielte auf
die Identifizierung der wichtigsten
Treiber für die Wirtschaftlichkeit
in der Mutterkuhhaltung und Rin-
dermast ab. Wenig überraschend
war „Management“ der meistge-
nannte Faktor, der sich dann an-
hand einer Vielzahl Leistungs- und
Wirtschaftlichkeitsfaktoren mes-
sen lässt, die weite Verbreitung
im landwirtschaftlichen Sektor
haben. Die Ermittlung und das
Messen des Status quo und seine
schrittweise Entwicklung und Ver-
besserung muss dabei auf Messun-
gen, Aufzeichnungen und Berech-
nungen beruhen. Häufig bieten
eher einfache Technologien wie
das regelmäßige Wiegen von Tie-
ren und die Nutzung eines Compu-
ters die Basis.
Wirtschaftlichkeit der Rindfleisch-
produktion unverändert